Auf Facebook wird im Moment ein Statusbeitrag immer wieder geteilt, der mit folgendem Titel versehen wurde: Riesen-Wirbel: Ist das die neue Raser-Falle?

Viele Nutzer verweisen in diesem Statusbeitrag auf “OE24.at” die am 14.9.2016 diesen Bericht veröffentlicht haben:

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Im Artikel steht u.a.

Die am Boden montierten Platten messen unter anderem die Geschwindigkeit. Auf Facebook sorgen Fotos von „Messplatten“, die die Geschwindigkeit auf den Wiener Straßen kontrollieren sollen, für einen Mega-Wirbel. Tatsächlich sollen diese Platten laut den Beamten des Polizeikommissariats Wolfenbüttel unter anderem die Geschwindigkeit von Fahrzeugen aufzeichnen. (Quelle OE24.at)

Stimmt das?

Nein! Wir haben zu diesem Thema bereits vor über einem Jahr darüber berichtet  und zwar am 2.5.2015

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Für all jene, die sie noch nicht kennen: Die neuen Geschwindigkeitskontrollen, die mittels „Messplatten“ erfolgen.
Derzeit u.a. platziert auf der Wagramerstraße höhe Steigenteschgasse (beide Fahrtrichtungen).
Passt auf !!!!“

Und tatsächlich zeichnen diese Messplatten unter anderem die Geschwindigkeit von Fahrzeugen auf, wie z.B. auch „Wolfenbüttel Heute“ berichtet:

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Gemeine Abzocke also?

Auf den Gedanken könnte man erst einmal kommen, denn schließlich sind solche kleinen schwarzen Platten weitaus weniger deutlich erkennbar, als eine ausgewachsene Radarfalle.

Glücklicherweise ist der Hersteller, Messtechnik Mehl, recht schnell ausgemacht, und der erklärt in seiner PDF-Broschüre, welche Funktionen sie haben.
So werden nur die Parameter Fahrzeuganzahl und –länge, Geschwindigkeit sowie Belagstemperatur und –feuchte innerhalb eines vordefinierten Zeitraums erfasst. Jene Daten bilden die Grundlage zu Aussagen zum Verkehrsverhalten an der Messstelle.

Und was hat die Polizei damit zu tun?

Sehr viel sogar, wie Erster Polizeihauptkommissar Lutz Zeidler auf „Wolfenbüttel Heute“ aussagt.

“Mit den Messplatten können wir die Geschwindigkeiten auf einer bestimmten Straße messen. Außerdem zeigt uns diese Art von Messung genau, ob die Kontrollen Nachhaltigkeit bewirkt”, so Zeidler.

Mit anderen Worten: Vor und nach einem „Blitzermarathon“ kann die Polizei sehen, ob die Aktion einen nachhaltigen Erfolg brachte oder ob an bestimmten Abschnitten weiter gerast wird.

Also keine Sorge:

Unseres Wissens hat kein Auto sein Kennzeichen am Fahrzeugboden hängen, so dass diese Platten auch nicht mal heimlich, vom Hersteller verschwiegen, KFZ-Kennzeichen erfassen könnten, sondern sind einzig und alleine nur für Verkehrsstatistiken gut.

Darauf eine Runde „Need for Speed“. Ohne Messplatten und Radarfallen.

Quellen:
Wolfenbüttel Heute
Messtechnik Mehl – Verkehrszählung (PDF-Datei)

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