Die Behauptung

Die sogenannte „Doppelgänger“-Kampagne nutzt gefälschte „Spiegel“-Artikel und soziale Medien, um russische Propaganda zu verbreiten und die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Unser Fazit

Die „Doppelgänger“-Kampagne ist weiterhin aktiv und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Integrität von Informationen dar. Ihre Methoden zur Verbreitung von Desinformation sind raffiniert und nutzen die Glaubwürdigkeit etablierter Medienmarken aus.

Was steckt hinter der „Doppelgänger“-Kampagne?

Seit ihrer Entdeckung im Jahr 2022 nutzt die „Doppelgänger“-Kampagne gefälschte Artikel und soziale Medien, um Desinformation zu verbreiten. Sie imitiert große westliche Medien wie „Der Spiegel“, um deren Glaubwürdigkeit zu missbrauchen.

Beispiele für gefälschte Spiegel-Artikel
Beispiele für gefälschte Spiegel-Artikel

Diese Artikel erreichen ein großes Publikum. Nicht alleine deshalb, weil sie oft in sozialen Netzwerken geteilt und auch beworben werden.

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Besonders brisant ist dies im Zusammenhang mit politischen Ereignissen wie den bevorstehenden Europawahlen, wo sie die öffentliche Meinung beeinflussen können.

Der Faktencheck

Experten und Recherchen zeigen, dass die Kampagne gefälschte Webseiten und Social-Media-Accounts nutzt, um ihre Inhalte zu verbreiten.

Die offizielle URL des Spiegel lautet "spiegel.de"
Gefälscht! – Die offizielle URL des Spiegel lautet „spiegel.de

Die URLs und das Layout der gefälschten „Spiegel“-Artikel sowie deren Inhalte weisen Merkmale auf, die sie als Fälschungen ausweisen. Beispielsweise verwendet der echte „Spiegel“ keine französischen Anführungszeichen und andere typografische Standards für Zahlen.

Darüber hinaus wird das Netzwerk der „Doppelgänger“ durch seine bot-ähnlichen Social-Media-Accounts unterstützt, die Inhalte in ungewöhnlich hohem Maße teilen und zitieren, was auf eine koordinierte Kampagne hindeutet. Die Analyse des Netzwerks durch Organisationen wie das EU Disinfo Lab und die Aussagen von Experten bestätigen die anhaltende Aktivität und Gefährlichkeit dieser Desinformationskampagne.

Im Februar 2024 entdeckte das deutsche Auswärtige Amt über 50.000 gefälschte Accounts, die auf der Plattform X Unruhe gegen die Ukraine und die Bundesregierung stifteten. Gleichzeitig enthüllte das Kollektiv „antibot4navalny“ eine neue Taktik des Netzwerks, bekannt als „Operation Matrjoschka“. Diese Methode überhäuft Journalisten gezielt mit Falschinformationen, um ihre Aufmerksamkeit zu binden.

Neue Erkenntnisse

Die Entwicklung der „Doppelgänger“-Methoden zeigt, wie sich Desinformationskampagnen anpassen und weiterentwickeln, um effektiver zu werden. Die jüngste Taktik, Social-Media-Posts zu bewerben, stellt eine beunruhigende Entwicklung dar, da sie die Fähigkeit besitzt, noch größere Zielgruppen anzusprechen und zu manipulieren. Diese bezahlten Anzeigen erreichen nicht nur die Follower der gefälschten Accounts, sondern auch ein größeres, ahnungsloses Publikum, was die Wirkung der Desinformation verstärkt.

Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, die Mechanismen und Strategien dieser Kampagnen zu verstehen, um wirksam dagegen vorgehen zu können.

Fragen und Antworten

  1. Wie erkenne ich gefälschte Artikel der „Doppelgänger“-Kampagne?
    Achten Sie auf URL-Abweichungen, typografische und sprachliche Ungereimtheiten sowie die Plausibilität des Inhalts.
  2. Warum sind diese Fakenews gefährlich?
    Sie nutzen die Glaubwürdigkeit etablierter Medien aus, um Falschinformationen zu verbreiten und die öffentliche Meinung zu manipulieren.
  3. Wie verbreitet die Kampagne ihre Inhalte?
    Über gefälschte Webseiten, Social-Media-Accounts und zunehmend auch über beworbene Posts.
  4. Was kann der Einzelne tun, um sich zu schützen?
    Sich über die Merkmale von Desinformation informieren, Quellen sorgfältig prüfen und vertrauenswürdige Fact-Checking-Dienste wie Mimikama nutzen.
  5. Wie reagieren Plattformen auf derartige Kampagnen?
    Plattformen ergreifen Maßnahmen wie das Verbot von Falschinformationen und das Entfernen von Bot-Accounts, müssen ihre Anstrengungen aber noch verstärken.

Fazit

Die „Doppelgänger“-Kampagne ist ein Beispiel dafür, wie Desinformation genutzt wird, um politische Diskurse zu beeinflussen. Es ist wichtig, dass sowohl Bürger als auch Plattformen wachsam bleiben und aktiv gegen solche Desinformationskampagnen vorgehen.

Quelle: AFP

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