„Sicher bezahlen“ bei Ebay Kleinanzeigen: Wie Betrüger zuschlagen
Findige Betrüger tricksen „Sicher bezahlen“ bei Ebay Kleinanzeigen aus. Marktcheck zeigt, wie der Betrug funktioniert und wie Verbraucher sich schützen können.
Autor: Tom Wannenmacher
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Mit seiner Funktion „Sicher bezahlen“ wollte Ebay Kleinanzeigen seine Verkaufsplattform sicherer gestalten. Der Käufer überweist das Geld an einen Zahlungsdienstleister von Ebay Kleinanzeigen. Der teilt dem Verkäufer mit, dass die Zahlung eingegangen ist. Der Verkäufer verschickt die Ware. Wenn sie angekommen ist, gibt der Käufer dem Zahlungsdienstleister Bescheid und der Verkäufer bekommt das Geld. Kontodaten müssen so also nicht ausgetauscht werden.
PRIVATVERKÄUFE: WIE BETRÜGER KREDITKARTENDATEN ABGREIFEN
Doch findige Betrüger tricksen die Bezahlfunktion aus. Beispiel: Ein Tablet sollte auf Ebay-Kleinanzeigen verkauft werden. Die Verkäuferin erhält eine Nachricht über einen Messenger-Dienst von einer Interessentin. Sie schlägt die neue Zahlungsart „Sicher bezahlen“ vor.
Die Verkäuferin empfängt eine Whatsapp-Nachricht, angeblich von Ebay-Kleinanzeigen. Diese bestätigt, dass die Käuferin das Geld bereits an den Zahlungsdienstleister überwiesen hat. Darin enthalten ein Link, auf den die Verkäuferin klicken soll, um ihre Kreditkartendaten einzugeben, damit sie so an ihr Geld kommt. Das ist die Falle.
PER MESSENGER-NACHRICHT: LINK ZUR WEBSEITE DES BETRÜGERS
„Diesen Link klickt das Opfer an und wird auf eine externe Seite, die der Täter erstellt hat, weitergeleitet.“
Marcel Ferraro, Polizeipräsidium Konstanz
So läuft es hier: Die Verkäuferin schöpft keinen Verdacht und klickt auf den Link, den die Interessentin geschickt hat. Alles sieht echt aus: Sie sieht die Nachricht, dass der Artikel bezahlt wurde. Einen Klick weiter kommt sie in einen Chat, in dem sie eine angebliche Ebay-Kleinanzeigen-Mitarbeiterin bei der Eingabe ihrer Kreditkartendaten unterstützt.
ABZOCKE AUF EBAY KLEINANZEIGEN ÜBER DIE KREDITKARTE
Die Ipad-Verkäuferin gibt in der perfekt gemachten Betrüger-Webseite ihre Kreditkartendaten ein. Aber irgendwas funktioniert nicht. Immer wieder bittet die Dame im Chat um Bestätigung der Daten. Die Verkäuferin wundert sich, ruft bei ihrer Bank an. Die Bank bestätigt die Abbuchungen. Die Verkäuferin realisiert, dass sie betrogen werden soll und lässt bei ihrem Kreditkartenunternehmen ihre Kreditkarte sperren.
WAS TUT EBAY-KLEINANZEIGEN GEGEN DEN BETRUG?
Das Unternehmen warnt die Nutzer auf seiner Seite davor, private Daten herauszugeben – weder die Handynummer noch die Bankdaten. Wer die Sicher-bezahlen-Funktion nur auf der Plattform nutze, könne dieser Masche nicht zum Opfer fallen.
Die Polizei rät zur Vorsicht mit Links.
„Einen Link, den ich über WhatsApp oder SMS bekomme, würde ich nie anklicken, da ist die Gefahr sehr hoch, wahrscheinlich nahezu 100 Prozent, dass sie hier auf eine betrügerische Webseite weitergeleitet werden.“
Marcel Ferraro
TIPPS VON DER POLIZEI ZUM SCHUTZ VOR DIESER MASCHE:
• Abwicklung von Zahlungsdaten ausschließlich auf der Seite und über die Nachrichtenfunktion von Ebay-Kleinanzeigen
• Niemals Kreditkartendaten rausgeben
• Keinen Zahlungsaufforderungen folgen, die nicht auf der Internetseite oder den Apps von Ebay Kleinanzeigen angezeigt werden
WAS TUN, WENN MAN OPFER EINES BETRUGS IST:
• Sofort seine Bank (Sperrhotline Telefon: 116116) verständigen und die Kreditkarte sperren lassen.
• Anzeige bei der Polizei, Telefonnummer 110, erstatten.
• Falls auch Logindaten von eBay Kleinanzeigen eingegeben worden sind, diese sofort ändern.
Autor: Jens Schreglmann
Quelle: SWR Marktcheck
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