Die Behauptung

Es gibt Beweise, dass die Hamas versucht hat, mittels eines Videos, in dem sie eine Puppe als totes Kind darstellt, die Öffentlichkeit über einen angeblichen Angriff Israels zu täuschen.

Unser Fazit

Nach gründlicher Überprüfung und Recherche wurde festgestellt, dass diese Behauptung falsch ist. Das im Umlauf befindliche Video zeigt tatsächlich einen tragischen Vorfall, bei dem ein Kind starb.

Im Oktober 2023 kam es zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hamas, bei denen Tausende Menschen ums Leben kamen. Ein Video, das in einem sozialen Netzwerk geteilt wurde, zeigte angeblich die Leiche eines palästinensischen Jungen. Israel behauptete schnell, das Video sei inszeniert und zeige in Wirklichkeit eine Puppe, die von der Hamas „versehentlich“ gepostet und dann gelöscht worden sei. Israel interpretierte dies als Beweis für antiisraelische Propaganda.

In einer Zeit, in der jeder Klick Nachrichten um die Welt schicken kann, hat ein Video das Potenzial, Konflikte auszulösen. Kürzlich warf ein solches Video die Frage auf: Zeigte die Hamas wirklich eine Puppe und behauptete, sie sei Opfer eines israelischen Angriffs?

Screenshot des Videos (Faktencheck: Puppe im Fokus - Kein Beweis im Gaza-Video für totes Kind)
Screenshot des Videos

Der Anfang eines Online-Aufruhrs

In einer Zeit, in der Online-Inhalte blitzschnell geteilt werden, hat ein umstrittenes Video die Aufmerksamkeit vieler auf sich gezogen. Dieses Video, das kontrovers diskutiert wird, soll angeblich darstellen, wie die Hamas anstelle eines tragisch verstorbenen Kindes eine Puppe vorzeigt, mit der Absicht, die Weltöffentlichkeit zu manipulieren und zu täuschen. Zahlreiche Internetnutzer, angeführt von Namen wie Himanshu Jain on Twitter / X, verbreiteten diese Behauptung vehement auf diversen sozialen Plattformen wie Facebook und Twitter.

Das klare Bild hinter der hitzigen Debatte

In Zeiten von Fake News und Desinformation ist es entscheidend, sich nicht von voreiligen Schlüssen leiten zu lassen. Dies ist uns bewusst. Deshalb haben wir uns eingehend mit den Fakten befasst. Bei unseren gründlichen Recherchen sind wir auf ähnliche Aufnahmen auf der Bildplattform Getty Images gestoßen. Ein besonders auffälliges Foto zeigte den gleichen Mann aus dem besagten Video – jedoch hielt er in dieser Aufnahme ein echtes, totes Kind und keine Puppe. Dieses authentische Bild wurde von dem renommierten AFP-Fotografen Mohammed Abed festgehalten.

Der Fotograf als Schlüssel zur Wahrheit

Ein weiterer entscheidender und aufschlussreicher Hinweis wurde in Form eines Wasserzeichens auf dem umstrittenen Video sichtbar: „Momen Al Halabi“. Nach intensiver Suche und Verfolgung dieser Spur, stießen wir schließlich auf einen Instagram-Account, der möglicherweise Licht ins Dunkel dieses Falls bringen könnte.

Screenshot Instagram: Bei dem im Video gezeigten Körper handelt es sich tatsächlich um ein Kind und um keine Puppe
Screenshot Instagram: Bei dem im Video gezeigten Körper handelt es sich tatsächlich um ein Kind und um keine Puppe

Momen Al Halabi, ein palästinensischer Fotograf, bestätigte, dass es sich bei dem im Video gezeigten Körper tatsächlich um ein Kind handelte, das tragischerweise sein Leben verloren hatte.

Fazit: Die Wahrheit hinter dem Bild – keine Puppe

Das Video, das einen scheinbar toten Jungen zeigt, wurde auf sozialen Medien weithin geteilt. Während offizielle israelische Konten behaupteten, es handele sich um eine „Puppe“, bestreiten andere diese Interpretation. Das ursprüngliche Video wurde von dem palästinensischen Fotografen Momen El Halabi gepostet. Ein AFP-Fotograf dokumentierte dieselbe Szene vor der Leichenhalle und gab an, dass nichts darauf hindeutete, dass es sich bei dem Kind um eine Puppe handelte.

Ferner wurde ein ähnliches Foto des Jungen, der von einem Mann im Ralph Lauren Poloshirt gehalten wurde, von AFP mit der Beschreibung veröffentlicht, dass es sich um ein reales Kind handelt, das bei den Bombardierungen getötet wurde. Es gibt zahlreiche Beweise und Zeugenaussagen, die die israelische Behauptung widerlegen, dass es sich um eine inszenierte Puppe handelte.

Quelle: AFP Fact Check

Für aufgeklärte Informationen und kontinuierliche Updates melden Sie sich für unseren Mimikama-Newsletter an. Nutzen Sie auch das umfassende Medienbildungsangebot von Mimikama, um stets informiert und kritisch zu bleiben.

Das könnte Sie auch interessieren:
Kind aus Israel-Hamas-Kriegs-Video stammt aus Tadschikistan!
Faktencheck: Sagte Baerbock „Wir sind alle Israelis“?
Exekutionsvideos in Echtzeit: Herausforderung Live-Streaming für soziale Medien
Betrugsalarm: Wie der Nah-Ost-Konflikt Betrügern Tür und Tor öffnet

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)