Die Behauptung

Angeblich hat der Oberste Gerichtshof der USA ein Urteil gefällt, das Covid-Impfstoffe nicht als solche anerkennt.

Unser Fazit

Eine gründliche Überprüfung zeigt, dass diese Geschichte frei erfunden ist. Der Supreme Court hat kein derartiges Urteil gefällt, und Robert F. Kennedy Jr. hat seine Beteiligung an diesem nicht existierenden Urteil dementiert.

Die verbreitete Behauptung

In den sozialen Netzwerken kursiert die Behauptung, der Oberste Gerichtshof der USA habe entschieden, dass die Covid-Impfstoffe keine Impfstoffe seien. Diese angebliche Entscheidung wird oft mit der Behauptung verknüpft, Robert F. Kennedy Jr. habe gegen alle Pharmalobbyisten gewonnen. Solche Behauptungen erregen Aufsehen und verbreiten sich schnell im Internet, weshalb eine genaue Prüfung der Fakten notwendig ist.

Gerüchte um das Urteil des Obersten Gerichtshofs: Wahrheit oder Fiktion? - Screenshot aus den sozialen Medien
Screenshot aus den sozialen Medien

Der Faktencheck zum angeblichen Urteil

Eine Überprüfung der offiziellen Website des US Supreme Court und eine Suche nach relevanten Stichworten ergab keine Hinweise auf ein solches Urteil. Zudem hat Robert F. Kennedy Jr., eine bekannte Persönlichkeit der US-amerikanischen Anti-Impf-Szene, ausdrücklich bestätigt, dass es sich bei dieser Behauptung um eine Falschmeldung handelt. Dies wurde auch durch die Berichterstattung renommierter Medien wie USA Today und AP bestätigt.

Darüber hinaus bestätigen regelmäßige Sicherheitsberichte der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Sicherheit und Wirksamkeit der Covid-Impfstoffe, wobei der Nutzen die potenziellen Risiken deutlich überwiegt.

Analyse

Die Verbreitung dieser erfundenen Geschichte zeigt, wie leicht Falschinformationen in sozialen Netzwerken Anklang finden und sich verbreiten können. Gerade in Zeiten einer Pandemie ist es wichtig, auf verlässliche Quellen zurückzugreifen und solche haltlosen Behauptungen kritisch zu hinterfragen. Die Rolle von Persönlichkeiten wie Robert F. Kennedy Jr. in der Anti-Impf-Bewegung und die damit verbundene Verbreitung von Desinformation unterstreicht die Bedeutung einer aufgeklärten Öffentlichkeit und die Verantwortung jedes Einzelnen, Informationen sorgfältig zu prüfen.

Robert F. Kennedy Jr. und seine Rolle in der Anti-Impf-Bewegung

Robert F. Kennedy Jr. ist eine prominente Figur der US-amerikanischen Umweltbewegung und Mitglied der berühmten Kennedy-Familie. Ursprünglich als Anwalt und Umweltaktivist bekannt, hat er im Laufe der Jahre immer mehr Aufmerksamkeit in der Debatte um Impfstoffe und deren Sicherheit erlangt. Kennedy Jr. ist der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy und der Sohn des ehemaligen US-Justizministers Robert F. Kennedy, was seinen Aussagen eine besondere öffentliche Wahrnehmung verleiht.

Kennedy Jr. hat sich in den letzten Jahren als zentrale Figur der Anti-Impf-Bewegung in den USA etabliert. Er gründete und leitet die Organisation „Children’s Health Defense“, die sich offiziell für die Sicherheit von Impfstoffen und gegen sogenannte Zwangsimpfungen ausspricht. Die Organisation verbreitet regelmäßig Material, das Impfstoffe mit verschiedenen Gesundheitsrisiken in Verbindung bringt, obwohl viele dieser Behauptungen von der wissenschaftlichen Gemeinschaft widerlegt wurden.

Kennedy Jr.s Wandel vom Umweltaktivisten zum Impfgegner hat viele überrascht und Kritik hervorgerufen, vor allem bei denen, die ihn für seine früheren Beiträge zur Umweltbewegung bewundert haben. Seine Aussagen und die seiner Organisation werden aufgrund seiner prominenten Position und der ihm zur Verfügung stehenden großen Plattformen weit verbreitet. Dies verleiht der Anti-Impf-Bewegung mehr Sichtbarkeit und Einfluss, insbesondere in den sozialen Medien.

Vergleich der Überwachung der Impfstoffsicherheit in den USA und Europa

Die Überwachung und Bewertung der Sicherheit von Impfstoffen ist ein kritischer Aspekt der öffentlichen Gesundheit, der weltweit mit größter Sorgfalt und Genauigkeit durchgeführt wird. In Europa wird diese Aufgabe hauptsächlich von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wahrgenommen, einer Behörde, die für die wissenschaftliche Bewertung, Überwachung und Sicherheitsüberprüfung von Arzneimitteln zuständig ist. Die EMA führt umfassende Bewertungen der Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen durch, bevor diese auf dem europäischen Markt zugelassen werden. Nach der Zulassung überwacht die EMA kontinuierlich die Sicherheit der Impfstoffe, indem sie Daten über mögliche Nebenwirkungen sammelt und analysiert.

In den USA übernimmt die Food and Drug Administration (FDA) eine ähnliche Rolle. Als Bundesbehörde ist die FDA für die Prüfung und Zulassung von Arzneimitteln, einschließlich Impfstoffen, für den US-Markt zuständig. Vor der Zulassung eines Impfstoffs führt die FDA strenge klinische Studien durch und überwacht die Sicherheit nach der Zulassung durch verschiedene Überwachungssysteme und -programme. Dazu gehört auch das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS), ein Meldesystem für unerwünschte Ereignisse nach der Impfung, das es ermöglicht, Sicherheitssignale schnell zu erkennen und zu untersuchen.

Sowohl die EMA als auch die FDA arbeiten mit einem hohen Maß an Transparenz und wissenschaftlicher Integrität, um sicherzustellen, dass alle Impfstoffe, die der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden, sicher und wirksam sind. Die Behörden veröffentlichen regelmäßig Aktualisierungen und Berichte über ihre Bewertungen und Erkenntnisse, wodurch ein hohes Maß an Vertrauen in die Impfstoffe gewährleistet wird. Die enge Zusammenarbeit zwischen internationalen Gesundheitsbehörden wie der EMA und der FDA ermöglicht einen effektiven Informationsaustausch und trägt zur weltweiten Sicherheit von Impfstoffen bei. Dieser kooperative Ansatz stärkt die globale Reaktion auf Infektionskrankheiten und ist für den Schutz der öffentlichen Gesundheit weltweit von entscheidender Bedeutung.

Informationen über die Entwicklung und Zulassung von Covid-Impfstoffen

Die Entwicklung und Zulassung von Covid-Impfstoffen ist ein beispielloses wissenschaftliches Unterfangen, das in Rekordzeit und ohne Kompromisse bei Sicherheit und Wirksamkeit durchgeführt wird. Der Prozess beginnt mit der präklinischen Forschung, in der Wissenschaftler Impfstoffkandidaten in Laborexperimenten und an Tieren testen, um erste Hinweise auf Wirksamkeit und Sicherheit zu erhalten.

Sind die präklinischen Ergebnisse positiv, folgen klinische Studien, die in drei Phasen unterteilt sind. In Phase I werden die Impfstoffe an einer kleinen Gruppe von Freiwilligen getestet, um ihre Sicherheit und Immunantwort zu beurteilen. In Phase II wird die Studie auf eine größere Gruppe ausgeweitet, um die Dosierung und weitere Sicherheitsdaten zu ermitteln. In Phase III werden die Impfstoffe an Tausenden von Teilnehmern getestet, um ihre Wirksamkeit gegen die Krankheit und mögliche Nebenwirkungen umfassend zu bewerten.

Sobald die Daten aus den klinischen Studien vorliegen und eine positive Bewertung der Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs zeigen, reichen die Hersteller bei den zuständigen Zulassungsbehörden, wie der FDA in den USA oder der EMA in Europa, einen Antrag auf Notfallzulassung oder auf volle Zulassung ein. Diese Behörden prüfen die Daten sorgfältig, um sicherzustellen, dass der Impfstoff die gesetzlichen Anforderungen an Sicherheit, Wirksamkeit und Herstellungsqualität erfüllt. Erst nach eingehender Prüfung und Genehmigung durch diese Behörden darf der Impfstoff in der jeweiligen Region eingesetzt werden.

Die Entwicklung der Covid-Impfstoffe wurde auch durch internationale Zusammenarbeit und erhebliche finanzielle Investitionen unterstützt, die es ermöglichten, einige Prozesse parallel statt sequentiell durchzuführen, ohne die wissenschaftlichen oder regulatorischen Standards zu senken. Nach der Zulassung überwachen Behörden und Hersteller die Sicherheit der Impfstoffe weiter, um auch seltene Nebenwirkungen zu erkennen und zu behandeln. Dieser umfassende Prozess stellt sicher, dass die der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellten Covid-Impfstoffe nicht nur wirksam sind, sondern auch den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen, was dazu beiträgt, Vorbehalte und Bedenken in der Bevölkerung zu minimieren.

Fragen und Antworten zum Gerücht über den Obersten Gerichtshof

Frage 1: Hat der Oberste Gerichtshof ein Urteil gefällt, das Covid-Impfstoffe nicht als Impfstoffe anerkennt?
Antwort 1: Nein, es gibt kein derartiges Urteil. Die Behauptung entbehrt jeder Grundlage.

Frage 2: Ist Robert F. Kennedy Jr. an einem solchen Urteil beteiligt?
Antwort 2: Nein, Kennedy Jr. hat jede Beteiligung an diesem erfundenen Urteil dementiert.

Frage 3: Wie wird die Sicherheit von Corona-Impfstoffen überwacht?
Antwort 3: Die Sicherheit wird unter anderem von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) streng überwacht, die regelmäßig Sicherheitsberichte veröffentlicht.

Frage 4: Sind die Behauptungen über das Urteil des Obersten Gerichtshofs wahr?
Antwort 4: Nein, diese Behauptungen sind frei erfunden und entbehren jeder Grundlage.

Frage 5: Wie sollte mit solchen Behauptungen umgegangen werden?
Antwort 5: Sie sollten kritisch hinterfragt und nur verifizierte Informationen aus verlässlichen Quellen verwendet werden.

Fazit

Dieser Fall unterstreicht die Notwendigkeit, mit Informationen kritisch umzugehen und die Quellen solcher Behauptungen sorgfältig zu prüfen. Wir ermutigen die Leserinnen und Leser, ungeprüften Informationen mit Skepsis zu begegnen und sich auf valide, wissenschaftlich fundierte Informationen zu verlassen.

Quelle: dpa

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