Inmitten der verheerenden Waldbrände, die Zehntausende in Kanada zwingen, ihre Häuser zu verlassen, hat Premierminister Justin Trudeau den Internetriesen Facebook scharf kritisiert. Der Vorwurf: Facebook zeigt keine lokalen Nachrichten mehr zur aktuellen Brandsituation. Die Entscheidung hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Denn gerade in Krisenzeiten sind aktuelle Informationen wichtig. Doch es scheint, als würde Facebook die eigenen unternehmerischen Interessen über die Sicherheit der Menschen stellen.

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Hintergrund der Kontroverse

Kanada erlebt derzeit eine noch nie dagewesene Saison von Waldbränden, die Tausende von Menschen zwingt, ihre Häuser zu verlassen, und die die Luftqualität in weiten Teilen des Nordwestens Amerikas durch Rauchentwicklung verschlechtert. Just zu diesem Zeitpunkt begann Meta, das Unternehmen hinter Facebook und Instagram, lokale Katastrophenmeldungen auf seinen Plattformen zu unterdrücken.

Ausgelöst wurde die Kontroverse durch den geplanten „Online News Act“ in Kanada. Mit diesem Gesetz wird es kleineren Medienunternehmen ermöglicht, Zahlungen von sozialen Netzwerken wie Facebook für die Verbreitung ihrer Nachrichteninhalte einzufordern. Als Reaktion auf das bevorstehende Gesetz hat Meta angekündigt, vorerst keine Nachrichteninhalte von kanadischen Medien mehr auf seinen Plattformen zu zeigen.

Trudeaus Kritik an Meta

Premierminister Trudeau hat Meta für diese Entscheidung scharf kritisiert. In einer Pressekonferenz betonte er, wie wichtig es sei, dass die Bevölkerung gerade in Notsituationen Zugang zu aktuellen Informationen habe. Er wirft Facebook vor, den Profit über die Sicherheit der Menschen zu stellen. Anstatt lokale Journalisten fair zu bezahlen, damit sie die Kanadier über die aktuelle Entwicklung der Waldbrände informieren, blockiere Facebook die Nachrichten auf seinen Plattformen.

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Kontroverse um den „Online News Act“

Der „Online News Act“ soll Medienunternehmen dabei helfen, ihre Inhalte in sozialen Netzwerken zu monetarisieren. Für kleinere Medienunternehmen, die oft Schwierigkeiten haben, mit den großen Tech-Giganten zu konkurrieren, ist dies besonders wichtig. Die Entscheidung von Meta, die Anzeige von Nachrichteninhalten im Vorfeld der Einführung des Gesetzes einzustellen, wird als Versuch der Vermeidung möglicher finanzieller Verpflichtungen gewertet.

Auswirkungen auf die Evakuierungen in Kanada

Die Entscheidung von Meta, keine Nachrichten mehr über die Waldbrände anzuzeigen, hat direkte Auswirkungen auf die Menschen vor Ort. Zehntausende von Menschen, die von den Bränden betroffen sind, sind auf aktuelle Informationen zur Gewährleistung ihrer Sicherheit und der Sicherheit ihrer Angehörigen angewiesen. In einer ohnehin angespannten Situation führt die Nachrichtensperre zu noch mehr Unsicherheit und Angst.

Faktencheck

BehauptungFaktencheck
Facebook zeigt keine lokalen Nachrichten zur Waldbrandlage in Kanada an.Richtig. Meta hat angekündigt, vorerst keine Nachrichteninhalte von kanadischen Medien auf seinen Plattformen anzuzeigen.
Der „Online News Act“ soll kleineren Medienunternehmen helfen, Zahlungen für die Verbreitung ihrer Inhalte von sozialen Netzwerken einzufordern.Richtig. Der „Online News Act“ soll es Medienunternehmen ermöglichen, von sozialen Netzwerken wie Facebook Zahlungen für die Verbreitung ihrer Inhalte zu verlangen.
Die Waldbrand-Saison in Kanada ist die schlimmste bekannte in der Geschichte des Landes.Richtig. Kanada erlebt derzeit eine außergewöhnlich heftige Waldbrand-Saison.
Kanadas Premierminister Trudeau hat Meta beschuldigt, den Profit über die Sicherheit der Menschen zu stellen.Richtig. Premierminister Trudeau hat Facebook vorgeworfen, die Sicherheit der Menschen hintenan und den Profit in den Vordergrund zu stellen.
Zehntausende Menschen in Kanada sind auf Meldungen über Waldbrände angewiesen.Richtig. Aufgrund der verheerenden Brände sind Zehntausende von Menschen in den Provinzen British Columbia und Northwest Territories auf aktuelle Informationen angewiesen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten.

Fazit

Die Kontroverse um Facebooks Entscheidung, keine lokalen Nachrichten über die aktuellen Waldbrände in Kanada anzuzeigen, lässt die Spannungen zwischen sozialen Netzwerken und Medienunternehmen erkennen. Premierminister Trudeau hat zu Recht kritisiert, dass dem Profit Vorrang vor der Sicherheit der Menschen eingeräumt wird.

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In einer Zeit, in der aktuelle Informationen Leben retten können, wird deutlich, wie wichtig es ist, auf verlässliche Nachrichtenquellen zugreifen zu können. Die Blockierung von Nachrichteninhalten in dieser Notsituation wirft Fragen zur Verantwortung von Technologieunternehmen auf und lässt Raum für eine notwendige Debatte über die gesellschaftliche Rolle sozialer Medien.

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