In der Welt der Lebensmittel und Kosmetika spielen Kokos- und Palmöl eine ganz besondere Rolle. Beide Öle finden sich in unzähligen Produkten, vom Lippenbalsam bis zum Schokoriegel. Doch welches ist besser und nachhaltiger? Die Antwort mag überraschen.

Die wichtigsten Fakten aus diesem Artikel zusammenfasst:

PunktFakten
Vergleich Kokosöl vs. Palmöl (Anbau)Kokosöl benötigt im Anbau fünfmal mehr Fläche als Palmöl, um den gleichen Ertrag zu erzielen.
UmweltauswirkungenBeide Pflanzen tragen zur Rodung tropischer Regenwälder und zur Freisetzung von Treibhausgasen bei. Zudem bedroht die Rodung die Artenvielfalt.
BeliebtheitPalmöl ist aufgrund seiner chemischen Eigenschaften (geschmacksneutral, schmilzt schnell, rückfettend) in vielen Produkten enthalten. Kokosöl ist hitzebeständig und lange haltbar, was es beliebt zum Kochen und Backen macht.
Siegel und ZertifizierungenDas FairTrade-Siegel, das Biosiegel und das EU-Bio-Siegel kennzeichnen fairen Handel bzw. biologischen Anbau. Der Kauf von Bio-Öl unterstützt die Farmer und ist umweltfreundlicher.
GesundheitsaspekteKokosöl enthält viele gesättigte Fettsäuren, die bei übermäßigem Verzehr zu einem Anstieg des LDL-Cholesterins und potenziell zu Herzkreislauferkrankungen führen können. Der Konsum sollte daher auf 2-3 Esslöffel pro Tag begrenzt werden.

Ist Kokosöl die nachhaltigere Alternative zu Palmöl?

Leider ist die direkte Antwort nein. Obwohl Kokosöl oft als die grünere Wahl gefeiert wird, benötigt es für die gleiche Menge Öl deutlich mehr Anbaufläche als Palmöl. Während Ölpalmen etwa 3,8 Tonnen pro Hektar liefern, sind es bei Kokospalmen nur 0,7 Tonnen pro Hektar.

Noch beunruhigender ist, dass der Anbau beider Pflanzen erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt hat. Tropische Regenwälder werden oft gerodet, um Platz für neue Plantagen zu schaffen, was wiederum zu einem Anstieg der Treibhausgasemissionen führt. Außerdem bedrohen diese Praktiken die Artenvielfalt und schädigen die Umwelt durch den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden.

Warum sind Kokosöl und Palmöl so beliebt?

Trotz der Umweltauswirkungen ihres Anbaus sind Kokos- und Palmöl in unserer täglichen Nahrung und Kosmetik allgegenwärtig. Palmöl ist aufgrund seines niedrigen Preises und seiner vielseitigen chemischen Eigenschaften besonders beliebt. Es ist geschmacksneutral, schmilzt schnell und hat rückfettende Eigenschaften.

Kokosöl hingegen ist aufgrund seiner Hitzebeständigkeit und der langen Haltbarkeit nach dem Öffnen ein Favorit zum Braten und Backen.

Gutes Öl kaufen: Bio-Siegel, Fairtrade und Zertifizierungen

Bei der Suche nach nachhaltigeren Optionen können bestimmte Siegel und Zertifizierungen eine Orientierungshilfe bieten. Das FairTrade-Siegel steht beispielsweise für fairen Handel, Naturland, Bio und EU-Bio für ökologischen Landbau.

Der Kauf von Bio-Kokosöl kann auch dazu beitragen, die Bauern vor Ort zu unterstützen, da sie in der Regel mehr für die Bio-Produktion erhalten. Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten verarbeiteten Lebensmittel und Kosmetika kein Bio-Kokosöl enthalten, daher lohnt es sich immer, die Zutatenliste zu überprüfen.

Wie gesund ist Kokosöl?

Trotz seiner Beliebtheit in der Küche enthält Kokosöl einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Ein Überschuss an diesen Fettsäuren kann zu einem Anstieg des LDL-Cholesterins führen, das bei übermäßigem Vorkommen im Blut zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann.

Allerdings bedeutet das nicht, dass man Kokosöl komplett aus der Ernährung streichen muss. In Maßen genossen, ist es aus ernährungswissenschaftlicher Sicht unbedenklich. Wie die Ernährungswissenschaftlerin Antje Gahl empfiehlt: „Maximal solltest du ungefähr 30 Prozent Fett am Tag aufnehmen, zehn Prozent davon wären gesättigte Fettsäuren. Wenn du das jetzt mal auf Kokosöl umrechnest, wären das maximal 2-3 Esslöffel.“

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Es ist also klar: Ein bewusster Umgang mit diesen Ölen ist nicht nur gut für unsere Gesundheit, sondern auch für den Planeten.

Quelle: SWR Marktcheck

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