Haben Sie jemals eine „stille Stunde“ in einem Supermarkt erlebt? Es handelt sich um eine spezielle Zeit, die Supermärkte einplanen, um Menschen mit bestimmten Bedürfnissen entgegenzukommen. Die Stille Stunde bietet eine ruhige und stressfreie Umgebung für Menschen, die normalerweise Schwierigkeiten in lauten und überfüllten Räumen haben.

Das Konzept hat weltweit an Popularität gewonnen und wird heute in vielen Supermärkten angeboten. Doch ist es weitestgehend unbekannt und ein jüngst auf Social Media aufgetauchtes Posting von hr3 sorgt für erstaunte Kommentare.

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Was ist die Stille Stunde?

Der charakteristische Geräuschpegel eines Supermarkts – das Piepen der Kasse, die dröhnende Musik, Durchsagen über den Lautsprecher – kann für sensorisch empfindliche Menschen zu einer Belastungsprobe werden. Als Antwort darauf haben einige Supermärkte in Deutschland und Österreich damit begonnen, „Stille Stunden“ einzuführen.

Die Stille Stunde ist eine Initiative, die in Supermärkten eingeführt wurde, um eine ruhigere und weniger überwältigende Erfahrung für Menschen mit sensorischen Überempfindlichkeiten zu bieten. Sie ist so konzipiert, dass sie Kunden mit Autismus, posttraumatischer Belastungsstörung, Demenz und ähnlichen Bedingungen zugutekommt. Während dieser Stunde werden die Lichter gedimmt, die Musik ausgeschaltet und die Lautstärke der Durchsagen reduziert.

Warum eine Stille Stunde?

Die Idee der stillen Stunde hat ihren Ursprung in der Notwendigkeit, eine inklusivere und zugänglichere Umgebung für alle Kunden zu schaffen. Menschen mit sensorischen Empfindlichkeiten können von den hellen Lichtern, lauten Geräuschen und der allgemeinen Hektik eines typischen Supermarktes überwältigt werden. Durch die Bereitstellung einer speziellen Zeit, in der diese Faktoren minimiert werden, können Supermärkte diesen Kunden eine angenehmere Erfahrung bieten.

Ganz aktuell wird auf einen Supermarkt in Hessen aufmerksam gemacht. In Heusenstamm, einer Stadt in der Nähe von Offenbach, hat ein Rewe-Supermarkt eine solche „Stille Stunde“ ins Leben gerufen. Gemäß Medienberichten wird an jedem Mittwoch zwischen 15 und 17 Uhr auf Lautsprecherdurchsagen und Musik verzichtet. Das Licht wird gedimmt und die Kassengeräusche auf ein Minimum reduziert. Ebenso wird das Auffüllen der Regale vermieden. Diese Initiative wurde von Rainer Marx vom Behindertenbeirat der Stadt Offenbach ins Leben gerufen und wird von den Supermarktmitarbeitern und der Geschäftsführung unterstützt.

In ähnlicher Weise hat BILLA in Wien bereits 2021 die Stille Stunde in Zusammenarbeit mit dem Social Enterprise Specialisterne eine tägliche „Stille Stunde“ von 14 bis 15 Uhr eingeführt. Dabei werden Radiosendungen, Werbeeinschaltungen und Durchsagen minimiert, und das Personal wurde speziell für diese „Stille Stunde“ sensibilisiert und vorbereitet. Kunden, die besonders lichtempfindlich sind, bekommen kostenlose, desinfizierte Sonnenbrillen angeboten.

Die Auswirkungen der stillen Stunde

Die Einführung der stillen Stunde hat positive Auswirkungen auf die betroffenen Kunden. Viele berichten, dass sie sich während dieser Zeit weniger gestresst und ängstlich fühlen und dass sie ihren Einkauf ohne die üblichen sensorischen Überlastungen erledigen können. Supermärkte haben ebenfalls positive Rückmeldungen erhalten, da diese Initiative ihre Kundenbasis erweitert und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl fördert.

Aus den Kommentaren auf Social Media können wir zudem erkennen, dass viele Menschen sich augenscheinlich generell mehr Ruhe beim Einkauf wünschen. Völlig unabhängig von Autismus oder Hypersensibilität und ähnlichem.

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