Die Behauptung

Russland wird beschuldigt, GPS-Signale massiv zu stören, was zu erheblichen Problemen im europäischen Flugverkehr führt, mit potenziell gefährlichen Auswirkungen auf die Zivilluftfahrt.

Unser Fazit

Während die dokumentierten Störungen und ihre geografische Verteilung Anlass zu ernster Besorgnis geben, gibt es keine direkten Beweise für eine absichtliche Manipulation von GPS-Signalen durch russische Streitkräfte während kommerzieller Flüge.

Die verbreitete Behauptung

Seit Monaten berichten Quellen wie die „Times“ und der „Guardian„, dass Russland im großen Stil GPS-Signale in Europa stört. Tausende Flüge, vor allem über der Ostsee, seien betroffen. Hintergrund der Störungen könnte die militärische Abschreckung oder der Schutz vor Drohnenangriffen sein. Besonders prekär sei die Situation in kritischen Flugphasen wie Start und Landung, in denen präzise GPS-Daten entscheidend seien.

Die aktuelle Lage über Osteuropa nach http://gpsjam.org (Stand: 25.04.2024)
Die aktuelle Lage über Osteuropa nach http://gpsjam.org (Stand: 25.04.2024)
Die Legende zu den aktuellen Daten
Die Legende zu den aktuellen Daten

Die Überprüfung der Fakten

Die Vorwürfe stützen sich vor allem auf öffentlich zugängliche Daten von http://gpsjam.org und Berichte von Fluggesellschaften wie Ryanair und British Airways, die von zunehmenden GPS-Störungen berichten. Experten wie der estnische Cybersicherheitsexperte Erik Markus Kannike verweisen auf russische elektronische Kriegsführungssysteme wie das 14Ts227 Tobol, die in der Lage sind, Satellitensignale zu stören. Obwohl direkte Angriffe auf GPS-Systeme von Linienflügen nicht dokumentiert sind, ist das Risiko von Störungen, insbesondere in kritischen Flugphasen, erheblich.

Schlussfolgerungen und neue Perspektiven

Die vorliegenden Informationen bestätigen die Präsenz und den möglichen Einsatz russischer GPS-Störsysteme, wodurch sich die Risiken für die Zivilluftfahrt erhöhen. Die Behauptung einer gezielten Störung kann derzeit nicht vollständig belegt werden, die Situation erfordert jedoch eine ständige Beobachtung und mögliche Anpassung der Flugrouten um bekannte Störgebiete.

Luftfahrtbehörde besorgt

Die Easa bezeichnete den Kampf gegen die Bedrohung durch GPS-Signalstörungen als vordringlich. Zudem wies die Behörde darauf hin, dass es derzeit eine deutliche Zunahme solcher Störungen gebe und dringender Handlungsbedarf bestehe. Die britische Zivilluftfahrtbehörde (CAA) spielte das Risiko herunter und erklärte, dass Störungen der Satellitennavigation häufig mit militärischen Aktivitäten in Verbindung gebracht würden, was aber nicht bedeute, dass kommerzielle Flugzeuge direkt angegriffen würden.

Fragen und Antworten zu GPS-Signalstörungen:

Frage 1: Welche Auswirkungen haben GPS-Störungen auf den Luftverkehr?
Antwort 1: Sie erhöhen das Risiko von Navigationsfehlern, insbesondere bei Start und Landung.

Frage 2: Warum sind GPS-Störungen in Europa ein wachsendes Problem?
Antwort 2: Geopolitische Spannungen und der Einsatz fortschrittlicher Kriegstechnologien führen zu häufigeren Störungen.

Frage 3: Welche Maßnahmen könnten die Sicherheit verbessern?
Antwort 3: Verbesserungen in der Signaltechnologie und alternative Navigationsmethoden könnten helfen.

Frage 4: Gibt es direkte Beweise für eine gezielte Manipulation von GPS-Signalen durch russische Streitkräfte?
Antwort 4: Bisher gibt es keine Hinweise auf gezielte Angriffe auf zivile Flüge.

Frage 5: Wie sollten Fluggesellschaften auf GPS-Störungen reagieren?
Antwort 5: Sie sollten Routen um bekannte Störungsgebiete herum planen und Backup-Systeme verstärken.

Fazit

GPS-Störungen stellen ein wachsendes Sicherheitsrisiko dar, das nicht ignoriert werden darf. Fluggesellschaften und Aufsichtsbehörden müssen eng zusammenarbeiten, um Strategien zur Risikominimierung zu entwickeln und umzusetzen. Die Öffentlichkeit sollte über die Risiken und den aktuellen Stand der Maßnahmen informiert werden.

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Quelle: derstandard

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