Die Behauptung

In einem Video wird behauptet, Andrij Yermak habe für seine Nennung auf der „Time“-100-Liste bezahlt. Es wird der BBC und dem Recherchekollektiv „Bellingcat“ zugeschrieben.

Unser Fazit

Die Behauptung ist falsch. Es gibt weder Beweise dafür, dass Jermak für seine Nennung auf der „Time 100“-Liste bezahlt hat, noch gibt es eine entsprechende Berichterstattung durch die BBC oder „Bellingcat“.

Im Internet kursieren Gerüchte und ein gefälschtes Video, wonach der Leiter der ukrainischen Präsidentschaftskanzlei, Andriy Yermak, Millionen für seine Aufnahme in die „Time 100“-Liste der einflussreichsten Menschen gezahlt haben soll. Dieses Video soll von der BBC stammen und von „Bellingcat“ recherchiert worden sein. Die Authentizität des Videos und der darin enthaltenen Informationen muss dringend überprüft werden, um die Glaubwürdigkeit der beteiligten Medieninstitutionen zu klären und mögliche Fehlinformationen zu entlarven.

Screenshot auf X der falschen Behauptung (hier archiviert)
Screenshot auf X der falschen Behauptung zu „Time 100“ (hier archiviert)
Screenshot des fraglichen Videos (hier archiviert)
Screenshot des fraglichen Videos zu „Time 100“ (hier archiviert)

Der Faktencheck

Die Recherche ergibt, dass weder der BBC noch „Bellingcat“ ein solcher Bericht bekannt ist. Gezielte Recherchen auf den Webseiten dieser Organisationen bestätigen, dass keine entsprechenden Artikel oder Videos veröffentlicht wurden. Journalistische Beiträge und offizielle Stellungnahmen von „Bellingcat“ und der BBC weisen die Behauptungen als falsch zurück. Der Gründer von „Bellingcat“, Eliot Higgins, sowie die BBC-Journalistin Olga Robinson haben auf der Plattform X klargestellt, dass die im Video zugeschriebenen Zitate und Informationen frei erfunden sind.

Tiefere Einblicke und neue Einsichten

Die Praxis, renommierte Medienmarken und investigative Netzwerke wie „Bellingcat“ in Fake News zu verwenden, zielt darauf ab, deren Glaubwürdigkeit für die Verbreitung von Desinformation zu nutzen. Solche Fälschungen sind Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, Misstrauen gegenüber den Medien zu säen und die öffentliche Meinung zu manipulieren. Die genaue Identität der Urheber solcher Fälschungen bleibt oft verborgen, was die Bekämpfung solcher Desinformationskampagnen noch schwieriger macht.

Fragen und Antworten zu „Time 100“:

Frage 1: Warum ist es problematisch, wenn Fälscher renommierte Namen verwenden?
Antwort 1: Es untergräbt das Vertrauen in seriöse Medien und kann die Öffentlichkeit irreführen.

Frage 2: Was sagen „Bellingcat“ und die BBC zu den Fälschungen?
Antwort 2: Beide Organisationen haben die Fälschungen öffentlich dementiert und betont, dass sie mit den Inhalten nichts zu tun haben.

Frage 3: Was ist das Ziel dieser Fälschungen?
Antwort 3: Sie zielen darauf ab, Desinformation zu verbreiten und Zweifel an der Integrität und Verlässlichkeit etablierter Nachrichtenquellen zu säen.

Frage 4: Wie können sich Bürgerinnen und Bürger gegen solche Desinformationen schützen?
Antwort 4: Indem sie Informationen kritisch hinterfragen und nur vertrauenswürdige, verifizierte Quellen nutzen.

Frage 5: Was tut „Time“ gegen solche Falschbehauptungen?
Antwort 5: „Time“ hat keine spezifischen Maßnahmen bekannt gegeben, betont aber seine Unparteilichkeit und sorgfältige Auswahl bei der Erstellung seiner Liste der einflussreichsten Personen.

Fazit

Es bleibt wichtig, Quellen zu hinterfragen und auf verifizierte Informationen zu achten. Die Nutzung von Faktenchecks und ein Bewusstsein für die Taktiken der Verbreitung von Desinformation können helfen, sich vor solchen Manipulationen zu schützen.

Hintergrundinformation: Jedes Jahr wählt das «Time»-Magazin 100 Personen aus, die zu den einflussreichsten Menschen der Welt zählen. Dieses Jahr ist Andrij Yermak dabei. Die endgültige Liste wird von den Redakteuren des Magazins zusammengestellt.

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Quelle: dpa-factchecking

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