Verfolgung von schwulen Männern in Ägypten mittels Social Media Profilen

Die ägyptische Polizei nutzt Dating-Apps wie Grindr, um schwule Männer aufzuspüren und zu verhaften, indem sie ihre Social-Media-Profile überwacht. Menschenrechtsorganisationen kritisieren und verurteilen diese Vorgehensweise.

Autor: Walter Feichtinger

Dating und Social Media Apps als Werkzeuge für die Fahndung

Laut einem Bericht des Spiegels nutzt die ägyptische Polizei Grindr, um schwule Männer zu finden und zu verhaften. Die Polizei erstellt gefälschte Profile, um sich in die App einzuloggen und dann potenzielle Ziele zu identifizieren. Sobald sie jemanden gefunden haben, überwachen sie seine Social Media Profile, um mehr Informationen über ihn zu sammeln. Laut Washington Post soll Grindr alleine in Ägypten hundertausende Nutzer haben.

Die Berliner Zeitung berichtet, dass die Polizei in Ägypten nicht nur Grindr, sondern auch andere Dating-Apps, wie Scruff und Hornet, nutzt. Sie setzen auch Undercover-Agenten ein, um schwule Männer auf der Straße zu aufzugreifen. Diese Vorgehensweise verstößt gegen die Menschenrechte und hat bereits zu zahlreichen Verhaftungen und Verurteilungen geführt.

Polizei Ägypten

Grindr hat mittlerweile reagiert und seine Nutzer in Ägypten gewarnt, dass ihre Profile von der Polizei überwacht werden könnten. In einer Erklärung sagte das Unternehmen: „Wir sind uns der aktuellen Situation in Ägypten bewusst und wollen sicherstellen, dass unsere Nutzer sicher sind und sich bewusst sind, dass sie jederzeit Ziel von Überwachungsmaßnahmen sein könnten.“

Wir sind darauf aufmerksam gemacht worden, dass die ägyptische Polizei aktiv Verhaftungen von schwulen, bi und trans Menschen auf digitalen Plattformen vornimmt. Sie verwenden gefälschte Konten und haben auch Konten von echten Community-Mitgliedern übernommen, die bereits verhaftet wurden und deren Telefone beschlagnahmt wurden. Bitte seien Sie sowohl online als auch offline besonders vorsichtig, auch bei Konten, die in der Vergangenheit legitim erschienen sind.

Übersetzung der Warnung auf Grindr

Verfolgung von LGBTs hat in Ägypten Geschichte

Die Verfolgung von schwulen Männern in Ägypten ist kein neues Phänomen. Homosexualität ist in dem Land illegal und kann mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden. Die Verurteilungsrate ist hoch und die Bedingungen in den Gefängnissen sind oft unmenschlich. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International haben die ägyptische Regierung wiederholt aufgefordert, das Gesetz zu ändern und die Verfolgung von schwulen Männern zu stoppen.

Die Verwendung von Dating-Apps zur Verfolgung von schwulen Männern ist nicht auf Ägypten beschränkt. Die Polizei im Libanon und im Irak nutzt ähnliche Methoden, um schwule Männer zu überwachen und zu verhaften. Dies ist ein alarmierender Trend, der zeigt, dass die Verfolgung von schwulen Männern in vielen Ländern der Welt immer noch ein großes Problem darstellt.

Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, dass die Verfolgung von schwulen Männern in vielen Ländern der Welt immer noch eine Realität ist. Wir müssen uns für die Rechte von schwulen Männern einsetzen und dafür sorgen, dass sie nicht diskriminiert oder verfolgt werden. Wir müssen uns auch dafür einsetzen, dass die Regierungen dieser Länder das Gesetz ändern und die Verfolgung von schwulen Männern stoppen.

Human Rights Watch: Bericht über verfolgte LGBTs im Nahen Osten

Die Menschenrechtsorganisation hat sich im 135-seitigem Bericht „All dieser Terror wegen eines Fotos“ intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. HRW untersucht darin den Einsatz von digitalem Targeting durch Sicherheitskräfte und seine weitreichenden Offline-Konsequenzen – einschließlich willkürlicher Inhaftierung und Folter – in fünf Ländern: Ägypten, Irak, Jordanien, Libanon und Tunesien. Die Ergebnisse zeigen, wie Sicherheitskräfte digitale Überwachung nutzen, um Beweismaterial für die Strafverfolgung zu sammeln und zu erstellen.

In der Region des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA) werden LGBT-Personen zunehmend durch Überwachung und Verfolgung durch Regierungsbehörden und konservative Gruppen bedroht. In Ländern wie Ägypten, Iran und Saudi-Arabien nutzen die Behörden Social-Media-Plattformen, um LGBT-Personen aufzuspüren und zu verhaften. Konservative Gruppen und Einzelpersonen nutzen Social Media, um LGBT-Personen zu outen, zu belästigen und gelegentlich sogar anzugreifen. Darüber hinaus haben einige Länder wie den Iran und Algerien Gesetze erlassen, die es LGBT-Personen verbieten, öffentlich zu leben und zu arbeiten.

Die meisten Länder der MENA-Region haben Gesetze, die Homosexualität verbieten und als kriminell einstufen. Diese Gesetze werden oft dazu genutzt, um LGBT-Personen zu diskriminieren und zu verfolgen. In einigen Ländern wie dem Iran und Saudi-Arabien werden Homosexuelle sogar öffentlich hingerichtet. Darüber hinaus gibt es in der Region viele konservative Gruppen und Einzelpersonen, die LGBT-Personen diskriminieren und belästigen.

Menschenrechtsorganisationen fordern die Regierungen der MENA-Region auf, die Rechte von LGBT-Personen zu schützen und die Verfolgung von LGBT-Personen zu stoppen. Darüber hinaus fordern sie die Regierungen auf, Gesetze zu erlassen, die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verbieten. Menschenrechtsorganisationen fordern auch Social-Media-Unternehmen wie Facebook und Twitter auf, Maßnahmen zu ergreifen, um LGBT-Personen vor Überwachung und Verfolgung zu schützen.

Insgesamt ist die Verfolgung von schwulen Männern in Ägypten und anderen Ländern ein alarmierender Trend, der uns alle angeht. Es ist wichtig, dass wir uns dafür einsetzen, dass die Rechte von LGBTs geschützt werden und dass die Verfolgung von schwulen Männern gestoppt wird. Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Verfolgung weitergeht.


Quellen: Grindr, Spiegel, Washington Post, Berliner Zeitung, Aljazeera, gay.ch, Human Rights Watch, Amnesty International

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