Gefährliche Legende von vergifteten CDs

In den Tiefen des Internets kursiert eine beunruhigende Geschichte, die die Gemüter erhitzt und Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Angeblich werden Umschläge in Briefkästen verteilt, die eine CD mit Liedern und Sprüchen aus dem Koran sowie eine chemische Substanz enthalten, die die Atemwege lähmt.

Doch bevor Sie in Panik verfallen, lassen Sie uns gemeinsam den Tatsachen auf den Grund gehen.

MIMIKAMA
Screenshot vom 26.09.2023

Ein Mythos, der 2016 seinen Ursprung fand

Die erschreckende Falschmeldung tauchte erstmals 2016 auf und verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien. Auf den dazugehörigen Bildern ist ein brauner Umschlag zu sehen, der angeblich von der „Mensch für Mensch“ Karlheinz Böhm Äthiopienhilfe stammt. Der angebliche Inhalt: eine CD mit Liedern und Sprüchen aus dem Koran, die mit einer gefährlichen chemischen Substanz behandelt worden sein soll.

Doch hier sind die Fakten:

  • Diese CD enthält keine Lieder und Aussagen aus dem Koran, sondern es handelt sich um klassische Weihnachtslieder.
  • Die Polizei kennt keinen einzigen Fall, bei dem ein solcher Umschlag tatsächlich vergiftet war.
  • Niemand musste aufgrund eines solchen Vorfalls im Krankenhaus behandelt werden.

Bittere Wahrheit: Ein Fake und eine Legende

Es ist Zeit, die Wahrheit auszusprechen: Diese Geschichte ist schlicht und einfach ein Fake, der zu einem gefährlichen Kettenbrief und einer urbanen Legende mutiert ist. Die Behauptungen in dieser Statusmeldung sind frei erfunden und entbehren jeder Grundlage. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.

Die Betroffenen reagieren

Bereits im Dezember 2016 reagierte die Stiftung Menschen für Menschen auf diese falsche Warnung. In einer Stellungnahme betonte Dr. Sebastian Brandis, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe, wie verärgert man über diese Verleumdung und den Missbrauch des Weihnachtsbriefes sei. Die Organisation kündigte Strafanzeige gegen Unbekannt an.

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Die Stiftung erhielt zahlreiche Anfragen von besorgten Menschen aus ganz Deutschland, und sogar Polizeidienststellen mussten sich mit den dubiosen Warnhinweisen befassen, stellten jedoch mehrfach klar, dass es sich um eine Falschmeldung handelte.

Fazit: Aufklärung übertrifft Panik

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In diesem Fall zeigt der Faktencheck deutlich, dass es keinen Grund zur Sorge gibt.
Bevor Sie eine Nachricht teilen oder sich von Gerüchten in Angst und Schrecken versetzen lassen, denken Sie daran: Die Fakten sind unsere beste Verteidigung.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)