Die Behauptung

Im Internet wird behauptet, die WHO plane ein Verbot der Landwirtschaft, was zu Hungersnöten führen würde.

Unser Fazit

Diese Aussage ist falsch. Die WHO empfiehlt lediglich eine Umstellung der Nahrungsmittelproduktion hin zu weniger Fleischkonsum und mehr pflanzlicher Ernährung, um Treibhausgase zu reduzieren. Von einem Verbot der Landwirtschaft ist keine Rede.

In zahlreichen Online-Beiträgen wird das Gerücht verbreitet, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wolle die Landwirtschaft verbieten, um die globale Erwärmung zu bekämpfen. Diese Behauptung, oft verbunden mit der Angst vor Hungersnöten, beruht auf einer verzerrten Interpretation der Aussagen von WHO-Chef Tedros Ghebreyesus.

Screenshot Facebook der falschen Behauptung (hier archiviert)
Screenshot Facebook der falschen Behauptung (hier archiviert)

Gerüchte/Behauptungen zum vermeintlichen Verbot der WHO

Es gibt das Gerücht, die Weltgesundheitsorganisation wolle die Landwirtschaft verbieten. Diese Fehlinformation wird durch Bauernproteste in Deutschland und Österreich geschürt, wobei die WHO als Sündenbock dargestellt wird.

Bewertung

Ein Verbot der Landwirtschaft durch die Weltgesundheitsorganisation ist nicht nur unwahrscheinlich, sondern praktisch unmöglich. Die Behauptungen sind irreführend und beruhen auf einer Fehlinterpretation von Aussagen.

Die Fakten

In einem YouTube-Video spricht Tedros Ghebreyesus über den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Ernährung. Dabei empfiehlt er eine Umstellung der Lebensmittelproduktion, unter anderem eine Reduzierung des Fleischkonsums. Es geht um eine Anpassung der Lebensmittelindustrie, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren, nicht um ein Verbot der Landwirtschaft.

Die Landwirtschaft trägt erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei, insbesondere durch die Produktion tierischer Lebensmittel. Die Empfehlungen der WHO zielen darauf ab, diese Emissionen zu reduzieren, ohne die Nahrungsmittelversorgung zu gefährden.

Fazit

Weltweit haben sich 130 Länder zu Klima- und Gesundheitszielen bekannt, die auch keine Verbote für die Landwirtschaft beinhalten. In Österreich unterstützt das Umweltbundesamt Bäuerinnen und Bauern mit dem Forschungsprogramm StartClim, um eine klimafreundlichere Landwirtschaft zu fördern.

Quelle: dpa-factchecking

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