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Windkraftanlagen auf Rhodos: Mythos und Wahrheit

Faktencheck: Windkraftanlagen und Brände

Autor: Tom Wannenmacher

Die Behauptung

  1. Über 100 Windräder sind im Brandgebiet geplant.
  2. Die Brände wurden gelegt, um Windkraftanlagen zu bauen.

Unser Fazit

  1. Auf Rhodos sind rund 60 Windkraftanlagen geplant, die meisten davon im Süden, der von den Bränden kaum betroffen war.
  2. Laut griechischem Gesetz ist es erlaubt, in Waldgebieten zu bauen. Wälder absichtlich zu verbrennen ist daher nicht erforderlich und sinnlos

Auf Rhodos brennt es nicht nur in den Wäldern – auch im Netz flammen wilde Spekulationen auf. Die malerische Insel wurde kürzlich von Bränden heimgesucht, die neben traurigen Schlagzeilen auch viele Fragen aufwarfen.

Das Gerücht mit den Windkraftanlagen auf Rhodos nimmt seinen Lauf

Unterschiedliche Bilder und Behauptungen waren der Zündfunke: Angeblich seien über 100 Windkraftanlagen im Brandgebiet von Rhodos geplant.

Windkraftanlagen auf Rhodos: Mythos und Wahrheit
Screenshots diverser Behauptungen zum Thema: Windkraftanlagen auf Rhodos

Postings, die viral gingen und zu einer Welle der Entrüstung führte. Die Spekulationen gingen sogar so weit, Menschen absichtliche Brandstiftung zu unterstellen, um Platz für die Windkraftanlagen zu machen.

Was sagen die offiziellen Quellen?

Doch die griechische Energieregulierungsbehörde (RAE) gibt ein anderes Bild ab. Laut ihrer Dokumentation sind gerade einmal rund 60 Windkraftanlagen für Rhodos vorgesehen. Und der Großteil dieser geplanten Anlagen? Im südlichen Teil der Insel – weit weg vom Kern der Brände.

Griechenland setzt auf erneuerbare Energien

Das griechische Gesetz befürwortet erneuerbare Energien und erlaubt daher den Bau von Windkraftanlagen in Waldgebieten, solange Umweltauflagen eingehalten werden. Bei Waldbränden wird das betroffene Gebiet zur Wiederaufforstung vorgesehen. Es gibt also keinen logischen Grund, Wälder absichtlich niederzubrennen, um Windkraftanlagen zu errichten.

Widerlegung von Falschinformationen

Die griechische Windenergievereinigung (Eletaen) trat den Spekulationen entgegen und betonte, dass absichtliche Brände zur Errichtung von Windkraftanlagen unsinnig wären.

Griechenlands Premierminister, Kyriakos Mitsotakis, bekräftigte diese Aussage und bezeichnete die Gerüchte als lächerlich.

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Fakten auf einen Blick

  1. Behauptung: Über 100 Windräder sind für das Brandgebiet auf Rhodos geplant.
    Tatsache: Laut RAE sind rund 60 Windkraftanlagen für Rhodos geplant, hauptsächlich im Süden der Insel.
  2. Behauptung: Die Brände wurden möglicherweise absichtlich gelegt, um Platz für Windkraftanlagen zu schaffen.
    Tatsache: Griechenlands Gesetze erlauben den Bau von Windkraftanlagen in Waldgebieten unter Beachtung von Umweltauflagen. Ein absichtliches Abbrennen wäre rechtlich und praktisch unsinnig.

Fazit

Während Rhodos seine Wunden leckt und auf Erholung hofft, ist es unerlässlich, Mythen von Tatsachen zu trennen. Die Natur mag temporär geschädigt sein, aber die Wahrheit steht fest. In Zeiten wie diesen müssen wir uns auf verlässliche Quellen verlassen und uns nicht von Gerüchten mitreißen lassen.

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