Wunderkästchen „Healy“: Hoffnung oder Gefahr?

Skepsis gegenüber ungeprüften Heilsversprechen wächst

Autor: Sonja Bart

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Das Streben nach Gesundheit und Wohlbefinden treibt immer mehr Menschen an, und so tauchen immer mehr Produkte auf, die schnelle und einfache Lösungen für komplexe Gesundheitsprobleme versprechen. Eines dieser Produkte ist das Gerät „Healy“, das mit dem Versprechen Aufsehen erregt, chronische Schmerzen, Schlafstörungen und sogar Depressionen lindern zu können. Diese Versprechungen, gepaart mit geschicktem Marketing in sozialen Netzwerken und auf der eigenen Website, locken heilungssuchende Konsumentinnen und Konsumenten an. Doch die kritischen Stimmen werden lauter, denn die Wirksamkeit des „Healy“-Geräts ist wissenschaftlich nicht belegt.

Die Versprechen von „Healy“

„Healy“ wird als kleiner Kasten beworben, der am Körper getragen wird und durch „individualisierte Frequenzen“ das allgemeine Wohlbefinden und die Vitalität steigern soll. Es findet Anwendung in verschiedenen Lebensbereichen – beim Sport, bei der Arbeit, bei der Hautpflege und sogar bei Haustieren. Umstritten sind jedoch vor allem die Behauptungen zur Wirksamkeit bei ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie chronischen Schmerzen, Schlafstörungen und Depressionen. Die Verbraucherzentrale Thüringen schlägt Alarm: Die irreführende Werbung könnte Verbraucherinnen und Verbraucher dazu verleiten, auf notwendige ärztliche Untersuchungen zu verzichten.

Wissenschaftliche Basis und Verbraucherschutz

Trotz der vollmundigen Versprechungen gibt der Hersteller selbst zu, dass die Wirksamkeit von „Healy“ wissenschaftlich nicht belegt ist. Diese Ehrlichkeit hindert Menschen jedoch nicht daran, in der Hoffnung auf Besserung ihrer Beschwerden bis zu 4000 Euro für das Gerät auszugeben. Angesichts des hohen Preises und der zweifelhaften Wirksamkeit betont Ralph Walther von der Verbraucherzentrale Thüringen die Wichtigkeit, Werbeversprechen kritisch zu hinterfragen. Zudem weist er darauf hin, dass Verbraucherinnen und Verbraucher, die das Gerät online gekauft haben, unter bestimmten Voraussetzungen von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen können.

Medizinprodukte in der rechtlichen Grauzone

Auch die Einstufung von „Healy“ als Medizinprodukt wirft Fragen auf. Im Gegensatz zu Arzneimitteln, die einem strengen Zulassungsverfahren unterliegen, müssen Medizinprodukte lediglich bestimmte Anforderungen erfüllen, darunter die Dokumentation der Herstellung und die Kontrolle des Produkts während der Anwendung. Diese rechtliche Einstufung erlaubt es Produkten wie „Healy“, mit weniger strengen Wirksamkeitsnachweisen auf den Markt zu kommen. Jüngste Beschwerden und kritische Berichte, unter anderem in renommierten Sendungen wie „Panorama“ und „Quarks“, sowie ein virales YouTube-Video, das zu vermehrten Anfragen bei der Verbraucherzentrale Thüringen geführt hat, unterstreichen die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit solchen Medizinprodukten.

Mögliche Folgen der Anwendung

Die langfristigen Folgen der Anwendung von Medizinprodukten wie dem „Healy“-Gerät, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht belegt ist, werfen ernsthafte Fragen auf. Insbesondere die Gefahr, dass Verbraucherinnen und Verbraucher etablierte und bewährte medizinische Behandlungen zugunsten solcher Geräte vernachlässigen, ist besorgniserregend. Diese Entscheidung kann nicht nur zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen, sondern auch dazu, dass wertvolle Zeit verloren geht, in der eine wirksame Behandlung hätte eingeleitet werden können.

Fragen und Antworten zu „Healy“

Frage 1: Was verspricht das „Healy“-Gerät?
Antwort 1: Es verspricht, das Wohlbefinden zu verbessern und bei einer Reihe von Gesundheitsproblemen wie chronischen Schmerzen, Schlafstörungen und Depressionen zu helfen.

Frage 2: Ist die Wirksamkeit von „Healy“ wissenschaftlich belegt?
Antwort 2: Nein, die Wirksamkeit von „Healy“ ist wissenschaftlich nicht belegt.

Frage 3: Was raten Verbraucherschützer beim Kauf von „Healy“?
Antwort 3: Sie raten, die Werbeversprechen kritisch zu hinterfragen und auf wichtige ärztliche Untersuchungen nicht zu verzichten.

Frage 4: Bekomme ich mein Geld zurück, wenn ich mit „Healy“ nicht zufrieden bin?
Antwort 4: Ja, unter bestimmten Voraussetzungen können Verbraucherinnen und Verbraucher von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen.

Frage 5: Warum gibt es Kritik am „Healy“-Gerät?
Antwort 5: Die Kritik basiert auf dem fehlenden wissenschaftlichen Nachweis der Wirksamkeit und der Gefahr, dass Verbraucher wichtige medizinische Untersuchungen vernachlässigen könnten.

Fazit

Die Kontroverse um das „Healy“-Gerät verdeutlicht ein wachsendes Problem in unserer gesundheitsbewussten Gesellschaft: den Glauben an schnelle, einfache Lösungen für komplexe Gesundheitsprobleme ohne wissenschaftliche Grundlage. So verständlich das Bedürfnis nach Heilung und Linderung von Leiden ist, so wichtig ist es, kritisch und informiert zu bleiben. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich nicht allein auf unbestätigte Heilversprechen verlassen, sondern sich umfassend informieren und auf bewährte medizinische Behandlungen setzen. Es ist wichtig, dass jeder das Recht hat, eine informierte Entscheidung auf der Grundlage transparenter und nachprüfbarer Informationen zu treffen.

Quelle: Verbraucherzentrale Thüringen

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