Fake-Gewinnspiele wohin das Auge reicht. Diesen Sommer versprechen Gewinnspiel-Anbieter vieles – einen echten Gewinn gibt es jedoch selten. Wie auch bei diesem angeblichen adidas-Gewinnspiel.
So auch bei diesem Gewinnspiel, das angeblich 5000 Paar adidas Schuhe zu verschenken hat:
Sehen wir uns dieses Versprechen also mal genauer an:
Folgt man dem Link, gelangt man auf eine externe Seite unter einem Link, der in Ordnung wirkt.
Man beginnt mit einer kurzen Fragerunde, in der drei Fragen gestellt werden, wobei die dritte der möglichen Antworten der deutschen Grammatik trotzt (Erinnere dich nicht, statt Ich erinnere mich nicht … ). Diese Fragerunde kennen wir bereits aus unzähligen anderen Gewinnspiel-Fakes. Sie sollen den Charakter eines echten Gewinnspiels unterstützen, sodass der Teilnehmende das Gefühl hat, dass es hier wirklich etwas zu gewinnen gibt.
Hat man nun alle drei Fragen beantwortet, so verspricht uns das Gewinnspiel einen Gewinn von einem Paar der begehrten Markenschuhe. Nun soll man dieses Gewinnspiel noch teilen und einen Kommentar hinterlassen:
In unserer Testrunde blieb der versprochene Gewinn jedoch aus. Nachdem man auf Share drückt, dreht sich das Rad unter „Schritte überprüfen“ unentwegt weiter. Der Weg zu Gratisschuhen ist hiermit beendet:
Interessant sind auch die Kommentare, welche ganz unten auf der Seite zu finden sind.
Einige der Profilbilder und Namen kommen uns bereits aus anderen Gewinnspielen bekannt vor. Sie scheinen überall mitzumachen und immer zu gewinnen.
Auch die Aussage: “Es war am Adidas Schalter beschäftigt. Es scheint, dass viele Leuchte diese Schuhe gewonnen haben.” ähnelt stark einem der Kommentare aus den Freikarten-Gewinnspielen.
Grund dafür ist, dass diese Kommentare nicht von echten Menschen verfasst wurden. Sie werden automatisch generiert und sollen den Teilnehmen wohl einlullen, dass andere bereits etwas gewonnen hätten.
Was passieren kann, wenn sich die Seite nicht aufhängt:
Man wird auf eine Seite weitergeleitet auf der eine Eingabemaske zu sehen ist. Diese nennt man Affiliate-Programme.
Denn das Adidas-Gewinnspiel stellt nur eine Brücke zum eigentlichen Ziel dar. Quasi einen Köder, um die Teilnehmenden dazu zu bringen am Ende ihre Daten in eine Eingabemaske zu tippen. Inhaltlich müssen diese Köder nicht mit dem Affiliate übereinstimmen. Aber was passiert bei einem Affiliate genau?
Man verlässt die Brücke über einen Link, der einen Partnercode beinhaltet, welcher zu einem Provisionsprogramm (Affiliate) gehört. Dieses Affiliate ist nicht illegal. Falsche Versprechungen hingegen schon.
Es handelt sich dabei um Geschäftsmodelle, bei denen der jeweilige Anbieter solcher Programme seine Vertriebspartner durch Provisionen vergütet. Diese Vertriebspartner werden vom Anbieter durch einen Identifikationscode erkannt, so dass jeder neu registrierte Teilnehmer an dem Affiliate Gewinnspiel auch dem Vertriebspartner zugeordnet werden kann.
Derjenige, der die Brücke gestaltet, entscheidet übrigens beliebig, welches Partnerprogramm er als Ausgang benutzt. Häufig finden wir auch Systeme vor, welche die Herkunft und die Geräteangaben des Teilnehmers auslesen und somit spezifisch auf unterschiedliche Provisionsprogramme leiten. Daher kann man nie eindeutig sagen, welches Provisionsprogramm am Ende aufgerufen wird, im schlimmsten Fall landet man auf dubiosen WAP-Billing Geschichten oder undurchsichtigen Abo-Serviceleistungen.
Ergebnis:
Am Ende gibt es bei dieser Art Gewinnspiel, nichts zu gewinnen.
Keine Freikarten, keine Autos und auch keine Gratisschuhe von adidas.
Nehmt nur bei Gewinnspielen teil, bei dem der Gewinnspiel-Anbieter transparent ist. Fehlende Teilnahmebedingungen und Rechtschreibfehler sowie schlechte Grammatik, sind tabu!
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
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