Hongkong-Protest: China verbreitet Fake News

Forscher haben 940 Acounts analysiert – Gekaufte Profile verbreiten gezielt Fake News

China nutzt Porno-Profile gegen Hongkong-Demos

Um Fehlinformationen über die politische Lage in Hongkong zu streuen, kaufen mit der chinesischen Regierung verbundene Akteure Twitter-Konten, die zuvor Pornografie verbreitet haben.

Die hohe Zahl an Followern solcher Accounts soll den Fake News Glaubwürdigkeit bringen, wie ein Bericht des Australian Strategic Policy Institute (ASPI) zeigt.

Politische Tweets „nicht relevant“

„Das ist eine plumpe und nicht sehr wirkungsvolle Taktik. Wenn ein Account sich über längere Zeit mit einem gewissen Thema auseinandersetzt und so die Interessen von vielen Followern anspricht, kann er nicht plötzlich über ein völlig anderes Thema tweeten. Für die ursprünglichen Follower haben diese Inhalte keine Relevanz. Auch wenn das ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit bringt, wird das Ziel, Informationen großflächig zu verteilen, nicht erreicht“,

erklärt Kommunikationsexperte Christian Scherg im pressetext-Interview.

ASPI hat die Tweets von 940 Acounts analysiert, die Twitter seit Jahresbeginn sperren ließ, weil sie versuchten, „politische Zwietracht in Hongkong zu schüren“, so das Unternehmen.

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Die meisten Twitter-Profile wurden nach dem Jahr 2017 erstellt, der älteste kam jedoch bereits aus dem Jahr 2007. Es stellte sich heraus, dass diese Accounts vor allem in Zeiten, in denen in Hongkong Demonstrationen stattfanden, aktiv waren. Sie tweeteten negative Meinungen über die Demonstrationen gegen das geplante Auslieferungsgesetz.

Accounts für wenige Dollar käuflich

Als die Forscher die älteren Tweets dieser Konten analysierten, zeigte sich, dass sie zuvor oft unpolitische Themen wie K-Pop oder Fußball behandelten. Zwei der vier Accounts mit den häufigsten Retweets machten früher auch Werbung für pornografische Internetseiten.

„Solche Accounts bieten Wiederverkäufer bereitwillig und billig an, oft nur für ein paar Dollar oder weniger“,

heißt es in dem Bericht.

Diese Taktik wurde den Forschern zufolge in China schon vor den Hongkong-Protesten angewendet. So machten einige Accounts Stimmung gegen politische Dissidenten, die sich gegen die Regierung stellten. Auch wenn die Kampagne nicht besonders effektiv sei, könne es noch weit mehr davon geben, die wesentlich besser organisiert sind.

Die chinesische Regierung habe seit Anfang der Proteste viel Geld in den Kauf von westlichen Social-Media-Accounts gesteckt. Die untersuchten Twitter-Profile könnten nur ein erster Versuch gewesen sein.

Quelle: pressetext
Artikelbild: Shuttersock / Von John YE


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