Be a troll!
Be a troll!

Online-Game verwandelt Spieler in Trolle. Finnische App „Troll Factory“ soll Usern Methoden von Fehlinformationskampagnen zeigen.

Finnlands öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Yle hat ein Online-Spiel namens „Troll Factory“ veröffentlicht, das den Spieler in die Rolle eines Trolls versetzt. Indem sie dessen Strategien bei der Verbreitung von Fehlinformationen selbst anwenden, sollen Nutzer lernen, wie man solche Inhalte im Netz erkennt.

„Das Spiel macht Vorgehensweisen bei der Verbeitung von Fehlinformationen sichtbar und spürbar. Als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt sehen wir es als unsere Pflicht, sowohl in Finnland als auch im Ausland, Menschen ein besseres Verständnis über ihre digitale Umgebung zu vermitteln“, zitiert „Techcrunch“ Jarno Koponen, den Leiter der Abteilung für Künstliche Intelligenz bei Yle.

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Trolle: Authentische Memes verwendet

Am Anfang des Spiels steht eine Trigger-Warnung, laut der die sogenannte Troll Factory authentische Inhalte aus sozialen Medien verwendet, die User verstörend finden könnten. Das Spiel konzentriert sich auf Fehlinformationen über Migration und insbesondere auf islamophobe Inhalte. Hier werden tatsächlich Slogans und Memes verwendet, die im realen Internet zu finden sind und verbreitet werden.

Troll Factory präsentiert sich als eine Art Chat-App, über die ein virtueller Chef die Spieler dazu auffordert, Stimmung gegen Migranten zu machen. Das tun Spieler, indem sie Entscheidungen darüber treffen, welche Inhalte gepostet und mit welchen Methoden ihre Verbreitung verstärkt werden soll. Taktiken sind dabei die Verbreitung von Fake News oder das Instrumentalisieren von echten Nachrichten sowie die Verwendung von bezahlten Bots, die eine Botschaft schnell einer großen Masse an Usern vermitteln.

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„Erschreckend, aber aufschlussreich“

Am Ende einer virtuellen Arbeitswoche erhalten Spieler eine Bewertung, je nachdem, wie viele Aufrufe und Follower ihre Infoskampagne erhalten hätte. Dabei liefert Troll Factory auch Hintergrundinformationen über die Methoden, die in solchen Aktionen üblicherweise zum Einsatz kommen. Yle verwendet das Feedback von Spielern, um Troll Factory noch besser zu gestalten.

Laut Koponen fanden viele User das Spiel „erschreckend, aber aufschlussreich“. Ihm zufolge sollen die gesammelten Daten auch anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten dienen. Auch Organisationen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, hätten großes Interesse an der Troll Factory gezeigt.

Der Link zum Spiel: https://trollfactory.yle.fi/

via Pressetext.com

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Artikelbild: Shutterstock / Von Denis Simonov

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