Eine Plettenbergerin ist auf eine moderne Form des Heiratsschwindels hereingefallen.

Sie hat sich in eine Facebook-Bekanntschaft verliebt und dem angeblichen Handelsvertreter in Burkina Faso eine höhere sechsstellige Summe überwiesen. Das Unheil bahnte sich im April vergangenen Jahres an. Die Zeitspanne zeigt, dass die „Romance Scammer“, so der moderne Begriff, einen langen Atem haben können.

Der Mann behauptete, er sei aus Frankreich, arbeite jedoch in Burkina Faso. Der Kontakt intensivierte sich. Es kam zu Kontakten über alle möglichen modernen Kommunikationswege – aber zu keinem persönlichen Kontakt. Der Besuch in Deutschland kam nicht zustande. Der weitere Ablauf ähnelt frappierend den üblichen Vorgehensweisen der Betrüger: Die Romance-Scammer geraten plötzlich in eine finanzielle Notlage. In diesem Fall berichtete der neue Liebhaber, er werde vom Zoll festgehalten. Die hilfsbereite Plettenbergerin transferierte mehrmals Geld ins Ausland. Erst in dieser Woche erstattete die Frau nun Anzeige.

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Moderne Heiratsschwindler brauchen ihre Opfer nicht zu küssen.

Neudeutsch nennt man sie heute „Romance-Scammer“ (Romantische Betrüger). Sie finden ihre Opfer in sozialen Netzwerken oder bei Online-Partnervermittlungen. Die richtigen Worte, vielleicht auch im Chat oder per Skype, reichen: Nach wenigen Tagen oder Wochen ist das Opfer um den Finger gewickelt.

Manchmal hilft es bereits, den Namen des Auserkorenen zu „googeln“ – insbesondere bei Kontakten ins Ausland. Oft machen sich die „Romance-Scammer“ nicht einmal die Mühe, ihren Namen zu variieren. Allein ein geschliffenes Deutsch bietet auch keine Gewähr, nicht an einen Betrüger zu geraten. Weibliche Scammer verschicken schnell Fotos, in denen sie leicht bekleidet sind. Männliche Scammer verwenden häufiger Fotos in Uniform. Schnell sprechen sie vom Heiraten. Spätestens, wenn der virtuelle Bekannte plötzlich Geld braucht, sollten alle Alarmglocken schrillen. Dann sollte man alle Kontakte sofort abbrechen, Chat-Verläufe oder E-Mail-Verkehr sichern und Anzeige erstatten.

Quelle: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis

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