Was geschehen ist: Vor wenigen Tagen wurde in Zwickau der Gedenkbaum für NSU-Mordopfer Simsek zerstört, indem der Stamm durchsägt wurde (siehe hier).

Doch nicht nur der Gedenkbaum, der erst am 08. September gepflanzt wurde, wurde zerstört: Mittlerweile wurde auch die al Ersatz aufgestellte Bank beschädigt. Der Schaden wurde der Bank am letzten Wochenende in der Nacht vom Samstag auf Sonntag zugefügt (siehe hier).

Dementsprechend waren diese zwei Fälle des Vandalismus auch in den Medien und erregten ein gewisses öffentliches Interesse. Heute Abend wurde jedoch entsprechend eine Guerilla-Gegenaktion gestartet.

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Unter dem Hashtag #100für1 wird seit 21 Uhr (07.10.2019) dazu aufgerufen, Gedenkbäume zu pflanzen. Die Initiatoren, die sich selbst als „Stay Behind Foundation“ ausgeben, beschreiben diese Aktion folgendermaßen:

Für jeden Gedenkort, den ihr zerstört, schaffen wir neue. In Gedenken an die Mordopfer des NSU und alle anderen Opfer von Neonaziterror.

Schafft Orte des Gedenkens an die Opfer rassistischer Gewalt und lasst die Erinnerung wachsen.

Ein entsprechender Post wurde auf der Facebookseite der Gruppe veröffentlicht. Dieser lautet:

Am 04. und am 06. Oktober 2019 wurden zwei Gedenkstätten – ein Baum und eine Bank – für das NSU-Mordopfer Enver Şimşek in Zwickau zerstört. Es wurden Gedenkorte beschädigt, mit dem Wissen um deren Geschichte und mit der Absicht, die Opfer von rassistischer Gewalt erneut zum Opfer zu machen und ihr Andenken zu schänden.

Neonazis denken, dass sie ungestraft und ungehindert Menschen ermorden, Gedenkstätten zerstören und unsere Erinnerung an die Opfer rechter Gewalt auslöschen könnten.

FALSCH GEDACHT!

www.staybehindfoundation.de/hundert-fuer-einen

Für jeden Gedenkort, der zerstört wird, schaffen wir 100 neue – mit EURER HILFE!

Wir haben einen ersten Baum gepflanzt – im Herzen von Berlin – und möchten, dass Ihr es uns gleich tut. Wie ihr mitmachen könnt, erfahrt ihr hier:

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Stay Behind Foundation

Der Name der Gruppe ist uns nicht gänzlich unbekannt, die bereits mit der Petition „Mein Lehrer fetzt!“ für Aufmerksamkeit sorgte. Es handelte sich dabei um eine Onlineaktion, die sich gegen die Lehrer-Meldeplattform der AfD wendete (wir haben berichtet).

Eine recht ähnliche Aktion hat dieselbe Gruppe bereits im Oktober 2018 gestartet. Damals ging es ebenso eine Meldestelle für Lehrer mit dem Hinweis, wie gefährlich diese Meldestellen sein können. Wir haben entsprechend über das Thema berichtet (siehe hier).

Bei dem Aufruf, einen Gedenkbaum zu pflanzen, handelt es sich entsprechend um eine ganz neue Aktion.

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