Teacup Dogs sind besonders kleine Hunde, die ausgewachsen in eine Teetasse passen. Die Hunde sind eine Modeerscheinung und werden vor allem in den USA gezüchtet.

Teacup Dogs sind süß – keine Frage. Aber zu welchem Preis? Viele sprechen sich gegen die Zucht von derart kleinen Hunden aus und das aus gutem Grund: Nicht selten haben so kleine Tiere körperliche und soziale Probleme.

Aktuell ist ein Video auf Facebook zu sehen, in dem ein wirklich kleines Hündchen gezeigt wird:

Ein Teacup Dog ist noch kleiner als eine Toy-Züchtung. / Screenshot by mimikama.org
Ein Teacup Dog ist noch kleiner als eine Toy-Züchtung. / Screenshot by mimikama.org

Das kann doch nicht echt sein?

Der Faktencheck

Doch, ja. Das ist echt. Es handelt sich um einen so genannten „Teacup Dog“ (zu Deutsch „Teetassen-Hund“), diese werden speziell auf ihre kleine Körpergröße gezüchtet.

Wie BR berichtet, ist die Mini-Züchtung jedoch eine Qual für Hund und Halter. Die großen Kulleraugen und der winzige Körper fordern ihren Tribut, denn oftmals haben derart kleine Hunde gravierende gesundheitliche und soziale Probleme. Besonders beliebt sind Miniversionen der Rasse Chihuahua, Spitz, Yorkshire Terrier oder Pudel.

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Andrea Irina Furler-Mihali, Spezialistin für Heimtiere bei der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes in Neubiberg, erklärt, dass für Teetassen-Hunde die kleinsten und kümmerlichsten Tiere eines Wurfs verpaart werden. Doch nicht alle Organe oder auch das Gehirn lassen sich in gleichem Maße verkleinern, zahlreiche Erkrankungen sind die Folge. Dass die Fontanelle am Kopf des Tieres nicht zuwächst, ist nur ein Beispiel. Defekte am Herzen oder auch ein Trachealkollaps sind nicht selten.

Teetassen-Hunde: Teure „Qualzucht“?

Der Tierhalter muss aber nicht nur für eventuell kostspielige Operationen tief in die Tasche greifen – in den USA, woher der Modetrend auch stammt, kostet ein Teacup-Yorkshire-Welpe auch schon einmal 8.500 US-Dollar. Hierzulande lassen sich die Mini-Versionen bereits auf eBay ab 850 Euro finden. Einige vernachlässigen jedoch gerne den Fakt, dass es sich auch bei so einem kleinen Tier noch immer um einen Hund handelt.

Als modisches Accessoire werden die Mini-Vierbeiner auf dem Arm oder in der Tasche herumgetragen und bekleidet. So erfahren die Hunde kaum bis keinen sozialen Kontakt zu Artgenossen und sind nicht sozialisiert. Ein Hund – mag er noch so klein sein – ist kein Spielzeug.

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Der Internationale Hunde Verband (IHV) und der Deutsche Tierschutzbund setzen sich dafür ein, die Zucht und den Verkauf in Deutschland zu verbieten. Für Tierschützer fallen Teacup Dogs  unter die so genannte „Qualzucht“. Die Zucht hänge jedoch auch von der Nachfrage ab. Nur wenn die Leute solche Hunde nicht mehr kaufen, wird sich die Zucht auch nicht mehr rentieren.

Fazit:

Ja, so kleine Hunde gibt es tatsächlich. Es handelt sich bei dieser Züchtung um so genannte „Teacup Dogs“, die bewusst so klein gezüchtet werden. Teacup Dogs passen auch ausgewachsen in eine Teetasse.

Artikelbild: Shutterstock / Von cynoclub

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