Lichtverschmutzung: Besonders in den letzten Monaten ist die Diskussion rund um den Klimawandel und das Artensterben in den Fokus des öffentlichen Diskurses gerückt.

Von Menschen in der Natur achtlos entsorgtes Plastik verschmutzt Meere und Wälder und die zunehmend steigende Temperatur macht den Polarkappen zu Schaffen, sie schmelzen unaufhörlich weiter und werden in absehbarer Zeit den Meeresspiegel zum Ansteigen bringen, sodass ganze Regionen auf der Welt drohen unterzugehen. (Bspw.: Holland). Ein wenig beachtetes Thema in der Klima- und Umweltdebatte ist die sogenannte Lichtverschmutzung.

Lichtverschmutzung bedeutet, das durch künstliche Lichtquellen erhellte Gebiete, bei Nacht nicht mehr vollständig dunkel werden. Hauptursache für diese Verschmutzung ist der nach oben reflektierte Anteil des Lichtes, der in der Atmosphäre durch Wassertröpfchen reflektiert, und weiter zerstreut wird, ähnlich dem Beleuchten von Glassplittern. Durch den Tyndall – Effekt, also der Streuung durch Licht, kommt es zu einer Reflexion und Refraktion des Lichtes.

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Bei großen Städten bildet sich eine sogenannte „Lichtglocke“, die diese bis in weite Entfernung sichtbar macht und für die Bewohner das künstliche Licht quasi in einer „Glocke“ einschließt, sodas es im betroffenen Gebiet nicht richtig dunkel wird. Begünstigt wird diese Entwicklung durch ausgestoßene Treibhausgase, Smog etc., die das Licht quasi nicht „entkommen“ lassen.

Lichtverschmutzung – unterschätzte Gefahr?

Was Lichtverschmutzung für Gefahren enthält, ist hinsichtlich der Tier- und Pflanzenwelt bekannt. Tiere, die die Dunkelheit zur Futtersuche benötigen, werden gestört, ebenso wie Gewächse, die bei Nacht gedeihen.

Dies ist ein Greenkama-Inhalt. Greenkama ist ein Projekt von Mimikama, denn der bewusste Umwelt- und Klimaschutz muss eine Frage der Verantwortung und Ermutigung sein!
 

Für den Menschen bedeutet Lichtverschmutzung, dass der Tag- und Nachtrhythmus gestört wird, was wiederum einen schlechten Einfluss auf unsere biologische Uhr, samt der Ausschüttung unseres Schlafhormons Melatonin hat. Künstliches Licht wirkt als Störfaktor, und führt zu einer geringeren Ausschüttung.  Im Extremfall kommt es zu Schlafstörungen und sonstigen Gesundheitsstörungen.

Dies wirft die Frage auf, wieso der Mensch in der Nacht auf exzessive künstliche Lichtquellen zurückgreifen muss.

Oftmals dient künstliches Licht einem sicherheitstechnischen Aspekt, das Auge kann sich besser auf geringe, gleichmäßige Beleuchtung, als auf starke Kontraste zwischen Hell und Dunkel einstellen. Ist eine Straße daher mäßig beleuchtet, kann das Auge den Weg besser erkennen als im Falle einer einzigen sehr starken Lichtquelle.

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Dennoch wird häufig kritisiert, dass vor allem kulturelle Denkmale, wie Kirchen, Theater oder Museen in der Nacht übermäßig beleuchtet werden, dies dient nur der Werbung und dem Ringen um Aufmerksamkeit.

Ein weiteres Problem stellt die massive Ausleuchtung der Straßen und Autobahnen in Europa auf, betrachtet man die Welt in der Nacht, fällt neben den satten Lichthotspots, vor allem das dichtgestrickte Straßennetz in Europa auf, dass in vielen Teilen völlig unnötig beleuchtet wird.

Tipps!

Als Tipp für Einzelpersonen in ihrem Haushalt gilt, dass künstliches Licht nur im Bedarfsfall zu installieren ist. Das Licht vor der Haustüre sollte per Bewegungsmelder aktiviert werden und nicht die gesamte Nacht durchbrennen, ebenso sollte die Bestrahlung von Sträuchern und Bäumen, wie man es aus diversen Ferienresorts kennt vermieden werden. Beleuchtung sollte mit abgeschirmten Leuchten mit geschlossenem Gehäuse immer nur nach „unten“ gestrahlt werden, um die Lichtverschmutzung am Himmel zu vermeiden.

Zudem reagieren Menschen und Tiere gleichermaßen besser auf energiesparende Lampen mit geringem UV-Anteil. Dafür geeignet sind vor allem warmweiße LED-Leuchten oder einfache Kerzen.

Blaustichiges Licht von Glühbirnen, welches von Displays, Handys etc. ausgeht, ist vor allem für Kinder und Tiere schlecht verträglich, weshalb min. 30 Minuten vor dem Schlafengehen jegliches Display und blaues Licht abgeschaltet werden kann, sodass der Körper sich auf die beginnende Ruhephase besser einstellen kann.

Gemäß einem Artikel, der auf Advances Sciences gepostet wurde, sieht ein Drittel der Menschheit bereits während einer gewöhnlichen Nacht die Sterne am Himmel nicht mehr. Vor allem in Industrieländern und urbanen Gebieten ist diese Zahl alarmierend, da sie Hinweise darauf gibt, wie sehr der Himmel bereits durch die künstlichen Lichtpartikel verschmutzt wurde.

Siehe auch: advances.sciencemag.org, wien.gv.at

Autor: Alexander Herberstein, Artikelbild von Mikhail Kolesnikov / Shutterstock.com

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