Identitäten Sharepic, Screenshot Facebook
Identitäten Sharepic, Screenshot Facebook

In der Nacht vom 16. auf den 17. Januar hat die Polizei an der deutsch-niederländischen Grenze einen mit Haftbefehl gesuchten 71-jährigen Mann verhaftet. Dabei stellten die Beamten fest: Er hatte 41 Identitäten.

Das Wichtigste über den Mann mit 41 weiteren Identitäten in Kürze:

  • Ein Mann mit 41 Alias-Namen wurde festgenommen
  • Sharepic spricht von einem Migranten
  • Offizieller Pressebericht negiert: Es war ein Deutscher Staatsbürger

Der Mann hatte neben seiner echten 41 weitere Identitäten. Sprich: Er hat sich mit vielen verschiedenen Namen in den letzten Jahren ausgegeben. So weit, so gut, so spektakulär. Erinnert irgendwie ein wenig an den Film „Catch me if you can“. Nur dass die Realität meist nicht so sympathisch ist.

Und Social Media können am Ende noch unsympathischer sein, wenn man aus dieser Meldung eine Falschmeldung bastelt. Und so hat es diese Festnahme geschafft, zu einem Sharepic zu werden.

Sharepics (auf gut Deutsch auch Kachel genannt) haben immer ein Problem: Sie bringen meist verkürzt oder ohne Nennung von Quellen eine Schlagzeile auf ein kleines Bild. Man hat es also mit einer Art reiner Schlagzeilenberichterstattung zu tun, die unter anderem manipulativ wirken kann.

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So wie in diesem Fall, wo das Sharepic die Festnahme aufgreift und behauptet: „Nichts ist unmöglich! Migrant mit 41 Identitäten geschnappt. Willkommen in Merkel-Deutschland…“

41 Identitäten, Screenshot Facebook

Faktencheck Identitäten

Was an diesem Sharepic passt: Ja, ein Mann mit 41 Identitäten wurde von der Polizei verhaftet. Was an dem Sharepic dann am Ende falsch ist: Der Begriff „Migrant“ ist problematisch, da es sich um einen Deutschen handelt. Die Polizei bezeichnete dieses in einer Anfrage bezüglich des Sharepics als augenscheinliche Falschmeldung und verwies auf folgenden Bericht:

Die Bundespolizei hat an der deutsch-niederländischen Grenze einen mit Haftbefehl gesuchten 71-jährigen Mann verhaftet. Neben seiner richtigen Identität ist der Mann den Behörden auch unter weiteren 41 verschiedenen Namen bekannt. Er muss noch eine Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verbüßen.

Im Rahmen der grenzpolizeilichen Überwachung hatten die Beamten, gegen 22.30 Uhr in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, einen PKW angehalten der über die Autobahn 30 aus den Niederlanden in das Bundesgebiet eigereist war.

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Die Überprüfung der Personalien des 71-jährigen Beifahrers ergab, dass der auch unter 41 unterschiedlichen Aliasnamen bekannte Mann von der Justiz per Haftbefehl gesucht wird. Der deutsche Staatsangehörige war seit Mai 2011 wegen Betrugs in zwei Fällen und Unterschlagung rechtskräftig zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt.

Da er sich seitdem der Strafvollstreckung entzogen hatte, wurde er seit mehreren Jahren per Haftbefehl gesucht. Der 71-Jährige wurde von den Bundespolizisten in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.

Siehe hierzu auch: Pressemeldung Polizei

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