Coronavirus-Studie: Wenn in München die Polizei samt Arzt an der Tür klingelt!
Coronavirus-Studie: Wenn in München die Polizei samt Arzt an der Tür klingelt!

Große Stichprobenstudie in München soll weitere Erkenntnisse zum neuen Coronavirus und dessen Verbreitung liefern

Coronavirus-Studie: Wenn in München die Polizei samt Arzt an der Tür klingelt! – Das Wichtigste zu Beginn:

Um weitere Erkenntnisse über das Coronavirus zu erlangen, startet ab 5. April eine Kohortenstudie mit zufällig ausgewählten Haushalten in München. Die Mitarbeiter des Tropeninstituts werden dazu von der Polizei begleitet.

Dunkelziffer nicht abschätzbar

Nach wie vor fehlen Zahlen darüber, wie hoch die Dunkelziffer bei Corona-Infektionen ist. Man weiß schlichtweg nicht, wie viele Menschen infiziert sind oder waren, ohne Symptome zu zeigen. Jedoch wäre es enorm wichtig, um das Coronavirus und dessen Verbreitung besser zu verstehen, und infolgedessen mit den richtigen Maßnahmen reagieren zu können.

Viele Menschen zeigen keine Symptome, obwohl sie sich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben und infektiös sind oder waren. Diese Menschen werden aufgrund der fehlenden Symptome nicht getestet, weil sie auch selbst gar nichts von der Erkrankung merken. Michael Hoelscher, Leiter der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Universität München (LMU) gibt an, dass die Dunkelziffer zwischen einem und zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen könnte.

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Kohortenstudie in München

Ab dem 5. April soll eine große Stichprobenstudie, geleitet von Hoelscher, in München Zahlen dazu liefern. Diese epidemologische Kohortenstudie betrifft in diesem Fall Menschen mit der gemeinsamen Eigenschaft „in München lebend“.

Die so zusammengestellte Kohorte wird im Verlauf eines Jahres immer wieder untersucht und befragt, um so viele Kenntnisse wie möglich über den Verlauf dieser Epidemie zu erlangen.
Regelmäßige Antikörper-Tests und auch Befragungen der Infizierten sowie ihres näheren Umfeld sollen Erkenntnisse darüber bringen, wie der Mensch auf das neue Coronavirus reagiert. Fragen wie „Wie schnell bilden sich Antikörper?“, „Wann tauchen welche Symptome auf?“, „Wie infektiös ist das Virus generell?“ sollen damit beantwortet werden.

Vier Wochen lang werden Blutproben aus 3000 zufällig ausgewählten Haushalten auf Antikörper des Coronavirus getestet. So sollen rund 4500 Menschen untersucht werden. Durchgeführt werden die „Hausbesuche“ von Mitarbeitern des Tropeninstituts in Begleitung der Polizei. Die Teilnahme an der Studie ist selbstverständlich freiwillig.
Die Mitarbeiter der Studie kommen deshalb in Begleitung der Polizei, da man vermeiden möchte, dass Betrüger diese laufende Studie für ihre Machenschaften nutzen könnten.

Blutabnahme zur Forschung

Bei den Stichproben werden etwa drei Milliliter Blut abgenommen und auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 getestet. Dadurch können Personen gefunden werden, die immun gegen das Coronavirus sind. Entweder, weil sie nach einer Erkrankung wieder genesen sind oder weil sie gar nicht erst daran erkrankten.

Regelmäßige Antikörper-Tests sowie fortlaufende Befragungen der Infizierten und ihres näheren Umfelds sollen vor allem Antwort auf die Frage geben, wie der menschliche Körper auf das neue Coronavirus reagiert: Wie schnell bilden sich Antikörper, welche Symptome stellen sich wann ein, wie infektiös ist das Virus?

Kohortenstudie in Heinsberg

In Heinsberg, Nordrhein-Westfalen, wird ebenfalls eine Kohortenstudie durchgeführt. Allerdings gab es in Heinsberg ein Einzelereignis, nämlich eine Karnevalssitzung, die wohl zur schnellen Verbreitung des Virus geführt hatte.

In München gibt es kein vergleichbares Einzelereignis. Daher wären die Ergebnisse der Münchner Studie besser hochzurechnen, was den Grad der Verbreitung in einer Stadt angeht.

Auch ist es vorstellbar, dass die aktuelle Studie später um verschiedene Regionen und Hotspots erweitert wird. Man könne dadurch den Verlauf der Epidemie unter Berücksichtigung der unterschiedlichsten Faktoren besser verstehen.

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Studie an infiziertem Krankenhauspersonal

Das Tropeninstitut führt seit dem 2. April eine Studie an 100 Mitarbeitern aus Krankenhäusern durch. Hier werden Mitarbeiter, die mit dem Virus infiziert und in häuslicher Quarantäne sind, untersucht.

Quelle: Tagesschau.de / Pressemitteilung des LMU
Artikelbild: Henning Schlottmann

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