Wenn das neue Coronavirus nicht Panik genug erzeugt, bastelt man mal fix neue Ängste.

So schienen einige US-Medien zu denken, deren Artikel ohne viel Federlesens dann auch hierzulande umgesetzt wurden, natürlich gewürzt mit den richtigen Schlagwörtern: Riesige Killer-Hornissen, die Bienen die Köpfe abbeissen!

Quellen: Wetter, BILD
Quellen: Wetter, BILD

So wird berichtet, dass in den USA erstmals asiatische Riesen-Hornissen gesichtet wurden. Jene mit 5 Zentimetern die größte Hornisse der Welt beiße Bienen den Kopf ab, wie Imker berichten. Im Dezember soll die Hornissen-Art bereits im Bundesstaat Washington gesichtet worden seien, nun sei sie wieder aktiv.

Achtung, nicht verwechseln:
Die Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia) ist nicht gleich der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina), die im Februar in Hamburg gesichtet wurde!

Leider wird in vielen Artikeln erst ganz am Schluss, nur sehr ungenügend oder gar nicht auf diesen Unterschied hingewiesen.

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Es wurden gar keine Riesenhornissen gefunden!

Wahr ist nur, dass im Dezember 2019 tatsächlich Riesenhornissen im Bundesstaat Washington aufgetaucht sind.

Wie aber unter anderem von der New Jersey Agricultural Experiment Station berichtet wird, wurde diese Art im Frühjahr noch überhaupt gar nicht entdeckt. Zwar wurden mehrere gefundene Insekten bei den Instituten eingereicht, doch keines der eingereichten Exemplare wurde als Asiatische Riesenhornisse identifiziert.

Insekten wurden verwechselt

Ein Grund ist wohl die Verwechslung der Asiatischen Riesenhornisse mit der Zikadenkillerwespe (Sphecius speciosus). Jene sehr großen Wespen kommen überall in den USA vor, sind Einzelgänger, vergraben sich im Boden und sehen zwar gefährlich aus, aber kommen nur selten mit Menschen in Kontakt.

Von jenen Insekten haben die Männchen gar keinen Stachel, die Weibchen haben am Hintern eine röhrenförmige Ablagestruktur, die auch als schwacher Stachel dienen kann.

Zusammenfassung

Letztes Jahr wurde diese Riesenhornisse, dessen von der Presse vergebene Name „Killer-Hornisse“ doch sehr reißerisch ist, tatsächlich im Bundesstaat Washington gesichtet.

Dieses Jahr gab es noch gar keine Sichtungen, somit kann auch jene Asiatische Riesenhornisse, welche sich am Liebsten in gemäßigten und tropischen Klimazonen aufhält, nicht bald in hierzulande auftauchen.

Artikelbild: Shutterstock / Von Dustin Rhoades

Auch interessant: Vor drei Jahren gab es bereits Artikel über eine „riesige“ Hornisse aus Asien – die kleiner als unsere heimische Hornisse ist


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