Durch Malware verseuchte Bilder gelang es Sicherheitsforschern via Instagram das Smartphone auszuspionieren.

Wie Caschys Blog berichtet, soll den Sicherheitsforschern von Check Point vor rund einem halben Jahr gelungen sein, die App von Instagram zu hacken. Mit der Hilfe eines Tricks konnte anschließend das Benutzerkonto übernommen und sogar das komplette Smartphone ausspioniert werden. Dies hatte sowohl auf der Android- als auch iOS-Version geklappt.

Die App wurde durch Malware verseuchte Bilder kompromittiert, die nicht direkt auf Instagram hochgeladen wurden, sondern per E-Mail, WhatsApp oder MMS verschickt wurden. Es ist nicht auszuschließen, dass dies über andere Dienste funktioniert.

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Speichert der Empfänger nun das betreffende Foto – bei WhatsApp passiert das sogar standardisiert automatisch – und öffnet dann Instagram, wird die Malware aktiv. Nun ist es dem Angreifer möglich, die Kontrolle über das Benutzerkonto zu übernehmen.

Das funktioniert so gut, da sich die Facebook-Tochter allerlei Zugriffsberechtigungen sichert. So können Angreifer das Smartphone weiter ausspionieren und beispielsweise den Standort abrufen, Kontakte auslesen und gespeicherte Dateien durchforsten. Die konkrete Sicherheitslücke geht auf Mozjpeg zurück. Dabei handelt es sich um einen Open-Source-Decoder für jpeg-Bilder. Instagram nutzt diesen, um Bilder in die Anwendung zu laden.

Sicherheitslücke nicht mehr aktiv

Als Check Point die Lücke entdeckte, meldeten die Sicherheitsforscher Facebook das Problem im Stillen. Der Social Media Riese schloss die Sicherheitslücke bereits kurz darauf. Sie wurde zudem als CVE-2020-1895 aufgenommen.

Mehr Informationen zu den technischen Hintergründen, erfährst du in diesem Blogpost.

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Quelle: Caschys Blog
Artikelbild: Shutterstock / Von Ink Drop

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