Im Sommer 2014 kam es zu dem Unglück, dass ein kleiner Junge an einem Stück Wurst erstickte. Nun muss sich der Hersteller vor Gericht verantworten.

Der knapp 3 Jahre alte Lilian hatte in einem Familienurlaub ein Stück der in Scheiben geschnittenen „Knacki-Wurst“ von „Herta“ gegessen, die ihm unglücklicherweise in der Speiseröhre stecken geblieben war.

Weder seinen Familienangehörigen noch einer befreundeten Krankenschwester war es gelungen, das Wurststück wieder aus dem Hals des Jungen zu bekommen. Er bekam keine Luft mehr. Ein Herzstillstand war die Folge. Auch die Rettungssanitäter schafften es leider nicht mehr, ihn zu reanimieren.

Hinweis auf Wurst-Verpackung

Als das Unglück passierte, war auf der Verpackung vom Hersteller „Herta“ ein Hinweis angebracht, der besagte, dass man die Würstchen für die Kleinsten in besonders winzige Stücke schneiden sollte.

Nun wurde der Hinweis auf der Rückseite der Verpackung um den Zusatz erweitert, dass man die Wurst auch der Länge nach durchschneiden sollte, um besonders sicher zu gehen:

„Für Kinder unter vier Jahren die Wurst der Länge nach schneiden und dann in ganz kleine Stücke, um Erstickungsrisiken zu vermeiden.“

Die Eltern fordern nun, dass besagter Hinweis prominent auf der Vorderseite der Wurst-Verpackung zu finden sein solle. Optimalerweise in großen und bunten Buchstaben, sodass man ihn auf gar keinen Fall überlesen könne.

Erstickungsgefahr

Dass Kinder an Kleinteilen – auch von Spielzeug etc. – ersticken können, ist uns allen bekannt. Diese Gefahr besteht auch bei Lebensmitteln.

Im Fall der „Knacki-Wurst“ sei der Durchmesser genau so breit wie das Innere der Speiseröhre bei kleinen Kindern, erklärt der Anwalt der Familie des kleinen Lilian.

Prozess gegen Wurstwarenhersteller „Herta“

Der Prozess gegen den Hersteller wegen fahrlässiger Tötung läuft nun in Dax, Frankreich. In der Verteidigung hieß es, dass jedes Lebensmittel für kleine Kinder eine potenzielle Lebensgefahr darstelle. Für den Konzern wurde Freispruch beantragt.

Das Urteil soll am 8. Februar verkündet werden.

[mk_ad]

Das könnte dich auch interessieren: Mehrheit zweifelt daran, dass Informationen über Krankheiten in Medien vertrauenswürdig sind

Quellen: ORF, t-online.de
Artikelbild: Shutterstock / Santiago Castillo Chomel

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)