So nah und doch so fern – Eine Studie weist nach, was wir schon die ganze Zeit empfinden: Durch Video-Calls fühlen wir uns einsamer als durch normale Telefonate.

Es ist eine Sache, wenn man beispielsweise die Oma oder die Enkel nur am Telefon hört, doch wenn man sie mittels eines Video-Calls auch sieht, führt das emotional nicht zu mehr Nähe, sondern paradoxerweise zu einem größeren Gefühl der Einsamkeit.

Das liegt vor allem daran, dass Videokonferenzen eine Begegnung von Angesicht zu Angesicht nur vortäuschen, wodurch die Distanz zu anderen noch bewusster wird, besagt eine Studie der University of Nevada, Las Vegas (siehe HIER).

„Trauriger Ersatz“

„Eine Videokonferenz ist kein echter Ersatz für zwischenmenschliche Kommunikation, sowohl im professionellen Bereich als auch im Privatleben. In Unternehmen fehlt dadurch der informelle Austausch, was auch der Verbindung zwischen Angestellten und Arbeitgebern schadet. Auch beim Verhandeln von neuen Geschäften ist persönlicher Kontakt sehr wichtig. Und im privaten Bereich sind Zoom und Co nur ein trauriger Behelf für echte soziale Interaktion. In der Corona-Zeit ist die Nutzung solcher Apps zwingend, jedoch wird sie nicht zur Norm werden“

sagt Digitalisierungsexperte Thomas R. Köhler im Gespräch mit pressetext.

An der Umfrage haben fast 2.000 US-Amerikaner teilgenommen. Telefonate haben die Befragten vor allem mit geringem Stress und einer Linderung der Einsamkeit in Verbindung gebracht. Laut den Forschern liegt das vor allem an der Möglichkeit, sich während des Gesprächs anderen Aktivitäten zuzuwenden.

Nutzer immer sichtbar

Zoom-Konferenzen lösen bei den Befragten dagegen Stress und Einsamkeit aus. Den Wissenschaftlern zufolge erfordern Video-Calls viel Konzentration, außerdem sind die Anwender dabei immer durch ihre Kamera sichtbar, was die Konversation deutlich weniger entspannt macht. Eine kürzliche Studie der Stanford University hat auch ergeben, dass der ständige Augenkontakt User ermüdet (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20210225005 ).

Neben Telefonaten verringern auch E-Mails bei älteren Menschen die Einsamkeit. Befragte unter dem Alter von 29 Jahren fühlen sich bei Mails eher allein. Soziale Medien machen die Umfrageteilnehmer zwar nicht einsam, sorgen aber für massiven Stress. Grundsätzlich kann laut der Studie keine digitale Kommunikation den menschlichen Kontakt ersetzen.

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Quelle: pressetext
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