Angriff des Mega-Morgellons!
Angriff des Mega-Morgellons!

Alles sind jetzt Morgellons! Alles! Auch Insekten-Parasiten! Wann werden eigentlich Regenwürmer als Morgellons bezeichnet?

Ein Video, welches auf TikTok verbreitet wird, zeigt in der ersten Hälfte ein recht langes, wurmartiges Wesen, in der zweiten Hälfte einen schwarze Fussel, der sich augenscheinlich bewegt. Ganz klar, das müssen diese „Morgellons“ sein, der neue Lieblingsbegriff der Schutzmasken- und Coronatest-Gegner!

Um dieses Video handelt es sich:

@godenjungMorgellons in Masken und Teststäbchen gefunden. Was passiert wenn so einer angreift? Teil 3/3 #morgellons morgellon#maske #corona #covid-19 #Freiheit♬ Originalton – Goden Jung

Beschrieben wird das Video so:

„Morgellons in Masken und Teststäbchen gefunden. Was passiert wenn so einer angreift?“

Der zweite Teil des Videos

Fangen wir mit dem zweiten Teil des Videos an, denn das ist schneller erklärt:
Optisch sieht es sehr danach aus, als ob das Material befeuchtet wurde, was ja auch immer in solchen Beiträgen empfohlen wird: Man solle die Schutzmaske beispielsweise anfeuchten, um die „Morgellons“ aufzuwecken oder was auch immer.

Schwimmende Fussel
Schwimmende Fussel, Quelle: TikTok

Dass das Material befeuchtet wurde, erkennt man gut daran, dass der Stoff links und rechts von den Fusseln heller und strukturierter zu sehen ist, der Teil mit den Fusseln allerdings dunkler, und die Struktur ist nicht mehr zu erkennen.

Und dort machen Fussel, was Fussel eben so tun, wenn sie in Flüssigkeit liegen:
Durch kleinste Wasserbewegungen scheinen sie sich ebenfalls zu bewegen. Würde man sie jedoch unter ein Mikroskop legen und einfärben, würde man nichts finden: Keine Mundöffnungen, keine Geschlechtsorgane, keine inneren Organe.

Auch Dr. Mark Benecke zeigt in einem Video (siehe HIER) auf, dass man solche Fussel sehr leicht mit Lebewesen verwechseln kann, denn leichte Luftzüge, Wasserbewegungen und statische Ladung lassen diese Illusion aufkommen – doch lebendig sind sie trotzdem nicht.

Der erste Teil des Videos: „Hallo, ich bin ein Nematomorpha!“

Ich bin sicher, dass ihr euch diesen Namen nicht merken könnt. Nennt mich deswegen einfach „Saitenwurm“. Könnt ihr euch leicht merken, denn ich bin so dünn wie eine Saite, höchstens drei Millimeter. Dafür kann ich aber bis zu zwei Meter lang werden!

Ich bin eigentlich ein Wassertier. Aber Wasser ist gefährlich! Meine Eier können da viel zu einfach von Fischen oder anderen Viechern verspeist werden! Deswegen hab ich mir was ganz Raffiniertes einfallen lassen: Ich habe einen Bohrapparat, mit dem ich den weichen Körper von Insekten durchpieksen kann, ohne sie zu töten. Dann lege ich meine Eier einfach in das Insekt, welches sich zu nah ans Wasser getraut hat!

Ich finde das toll: Meine Eier sind in dem Insekt dann geschützt, und wenn sie schlüpfen, können sich meine lieben Kinderchen in aller Ruhe in dem Insekt entwickeln und sorglos aufwachsen. Kein böser Fressfeind weit und breit. Ich bin so klug!

Ihr fragt euch nun sicher, wie meine Kleinen, wenn sie erwachsen sind, wieder zurück ins Wasser kommen, stimmts?
Ha, keine Sorge, ich habe an alles gedacht! Wenn mein Sproß erwachsen ist, löst er eine Art Selbstmordmechanismus im Wirtsinsekt aus. Das Insekt wird sich dann ins Wasser begeben, ob es will oder nicht. Sobald dann der erwachsene Saitenwurm spürt, dass das Ziel erreicht ist, wird es sich aus dem sterbenden Insekt hinauswinden. Genau wie in dem Video!

Es ist also kein „Morgellon“, sondern ein Parasit, der Insekten befällt. Ausführlich berichteten wir darüber hier: Der Parasit in der Gottesanbeterin.

Fazit

Über Morgellons/Morgellonen berichten mittlerweile zahlreiche Medien, beispielsweise der SWR (siehe HIER), weswegen wir es hier nur kurz erläutern:
Es soll sich dabei um kleine Tierchen handeln, die direkt unter der Haut leben und sich rauskratzen lassen. Bei Untersuchungen zeigte sich jedoch immer, dass es sich dabei um zusammengerollte Hautreste, die man durch das Kratzen erzeugte, und Stofffasern handelte.

Jener dritte Teil einer augenscheinlichen Videoreihe (Teil 1 und 2 sind uns noch nicht untergekommen) ist jedoch kein Beweis für die Existenz von „Morgellons“, schon gar nicht in Schutzmasken oder Wattestäbchen.

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Auch interessant:
Schön, wenn Menschen im Shutdown die Wissenschaft für sich entdecken. Blöd, wenn der Blick durch das Mikroskop aber Fädchen als Lebewesen interpretiert.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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