Schockanrufe sind ein beliebter Trick von Betrügern. Sie versuchen, Geld von ihren Opfern zu erpressen, wie in diesem Fall.

Mithilfe eines Schockanrufes haben Unbekannte am Mittwoch (28.07.2021) in Osterode eine 79 Jahre alte Frau und deren Enkelin um mehrere tausend Euro betrogen.

Unter dem Vorwand, ihre Tochter hätte einen tödlichen Unfall verursacht, hatte sich am Mittwochmittag zunächst eine vermeintliche Polizistin telefonisch bei der Seniorin gemeldet. Im weiteren Verlauf wurde dann das Gespräch von der falschen Polizistin an einen angeblichen Staatsanwalt übergeben.

Die zum Zeitpunkt des Schockanrufes anwesende 26-jährige Enkelin machte sich daraufhin auf den Weg und hob die von den Betrügern geforderte Kaution von ihrem Konto ab. Diese angebliche Kaution wurde gegen 13.30 Uhr im Schlachthofweg von der Seniorin an eine unbekannte Frau übergeben.

Beschreibung des mutmaßlichen Täters

Die Geldabholerin wird wie folgt beschrieben: ca. 165 cm groß, zwischen 25 und 30 Jahre alt, dunkle Haare, sprach akzentfrei Deutsch und trug eine Sonnenbrille. Weiterhin war die Dame mit einer Jeans und einer Bluse bzw. einem T-Shirt bekleidet und trug eine helle Tasche bei sich. Nach der Übergabe des Geldes soll sich die unbekannte Frau zu Fuß in Richtung Gipsmühlenweg entfernt haben.

Wer kann Angaben zu der unbekannten Geldabholerin machen oder kann sachdienliche Hinweise zu ihrer Identität bzw. ihrem aktuellen Aufenthaltsort geben? Wem sind unbekannte Fahrzeuge in der Nähe des Schlachthofweges aufgefallen, in denen Personen saßen oder in das die Unbekannte eingestiegen ist? Hinweise nimmt die Polizei in Osterode unter Telefon 05522/508-0 entgegen.

Weitere Taten sind nicht auszuschließen

Im gesamten Landkreis Göttingen kam es in den letzten Tagen zu ähnlich gelagerten Schockanrufen. Es ist davon auszugehen, dass die Anrufserie auch weiterhin fortgesetzt wird.

Tipps zur Vermeidung von Schockanrufen

Die Ermittler empfehlen deshalb die Beachtung folgender Hinweise:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehende Personen.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
  • Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
  • Sind Sie bereits Opfer eines Trickbetruges geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
  • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen.
Quelle: PP / Polizeiinspektion Göttingen
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