Die Ursache des „erschütternden Resultats“ von 81,9 % an Fehlgeburten nach einer mRNA Impfung liegt in einem Denkfehler bei der Interpretation der Studie.

Aktuell kursiert in sozialen Medien ein Beitrag, welcher sich auf eine Studie der CDC (Center for Disease Control and Prevention) bezieht, in der nun angeblich offenbart wird, dass es nach einer mRNA Impfung 81,9 Prozent Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche gegeben hätte.
Diese Schlussfolgerung ist allerdings falsch, die Studie wurde falsch interpretiert.

Studie der CDC

Die Studie der CDC, auf die sich die Beiträge beziehen, läuft aktuell noch. An ihr sind 3.900 schwangere und geimpfte Frauen beteiligt, die sich in das V-safe COVID-19 Vaccine Pregnancy Registry eingetragen hatten. Diese Daten kombiniert die CDC Eingaben mit den Eingaben in die Systeme V-safe after vaccination health checker und dem Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS).
Die aktuellen Ergebnisse der Studie repräsentieren allerdings nur einen Zwischenstand.

Von den 3.900 Beteiligten haben bis zum Veröffentlichungsdatum der Studie 827 Frauen ihre Schwangerschaft beendet. Bei 104 davon kamen Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche vor.

Das sind 12,6 % aller Beteiligten, was – unabhängig von einer mRNA Impfung – in den üblichen Risikobereich fällt.

Woher kommen also die 81,9 Prozent?

Diese Angabe resultiert aus einem einfachen Rechen- oder Denkfehler. Die Berechnung, die zu diesem „erschütternden Resultat“ führt, müsste alle 827 Frauen mit abgeschlossener Schwangerschaft miteinbeziehen. Für ein aussagekräftiges Ergebnis müssen schließlich ALLE Teilnehmerinnen betrachtet werden.
Bei der falsch interpretierten Rechnung wurden allerdings nur 127 Frauen miteinbezogen. Es ist klar, dass 104 von 127 ein anderes Ergebnis bringt als es tatsächlich aus der Studie herauszulesen ist.

Eine genaue Aufschlüsselung sämtlicher Detailzahlen und Prozentsätze stellte auch die dpa in einem Faktencheck zu diesem Thema zur Verfügung.

Fazit

Die Behauptung, dass nach einer mRNA-Impfung bei Schwangerschaften innerhalb der ersten zwanzig Schwangerschaftswochen 81,9 % Fehlgeburten gab, ist falsch.

Die Zahlen aus der Studie wurden falsch interpretiert, das Ergebnis ist daher irreführend und resultiert aus einem Denkfehler.

Korrekt ist, dass es bei 12,6 % der Schwangerschaften zu Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche kam, was dem üblichen Risikobereich entspricht – unabhängig von einer mRNA Impfung.

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Quelle: dpa, AFP

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