Artikelbild: Von Izabela23 / Shutterstock.com
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Wie gut funktioniert die Impfung gegen Covid-19 nach zwei Impf-Dosen und wer sollte sich ein drittes Mal mit einem mRNA-Impfstoff impfen lassen? Wieso kann es zu Impfdurchbrüchen kommen?

Derzeit kommt es bei allen Impfstoffen immer wieder zu Impfdurchbrüchen. Bei den Vektor-Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna vermehrt. Ist es also für Geimpfte mit Vektor-Impfstoff sinnvoll, sich mit einem mRNA-Impfstoff erneut impfen zu lassen? Und warum kommt es immer wieder zu Impfdurchbrüchen?

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Dazu muss man sich die Wirkung der Impfung auf unser Immunsystem anschauen – entscheidend sind die Antikörper und die T-Zellen. Bei Corona findet die Infektion über die Nasen-Nebenhöhlen, den Rachen oder die Lunge statt. Antikörper verhindern, dass es überhaupt zu einer Infektion kommt. Sie bekämpfen Coronaviren direkt nach Eintritt in den Körper. Gelingt ihnen das nicht vollständig und es kommt dennoch zu einer Infektion, kommen die T-Zellen zum Einsatz – auch Killerzellen genannt.

Sie töten bereits infizierte Zellen ab – schützen so vor schweren Krankheitsverläufen. Vor einer Infektion schützen also vornehmlich die Antikörper auf den Schleimhäuten – doch nach der Impfung werden diese mit der Zeit immer weniger. Das zeigen verschiedene Studien, sagt Immunologe Carsten Watzl. Innerhalb der ersten Monate nach der Impfung lasse daher der Schutz vor Infektionen nach, weil die Antikörper nicht ganz so langlebig seien. Der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bleibe jedoch bestehen.

Kombination von Vektor- und MRNA-Impfstoff

Beim AstraZeneca Impfstoff ist die Antikörper-Anzahl schon direkt nach der Impfung geringer als bei mRNA-Impfstoffen wie Biontech und Moderna. „Diese Leute kann man noch mal viel besser schützen, indem ich noch ein drittes Mal mit einem mRNA-Impfstoff, in diesem Fall danach impfe, weil das wissen wir, dass die Kombination aus erst Vektor-Impfstoff und dann mRNA Impfstoff eine besonders gute Immunität gibt“, erklärt Carsten Watzl. Das geht in Abstimmung mit dem Hausarzt. Eine offizielle Empfehlung der Ständigen Impfkommission gibt es für AstraZeneca allerdings nicht. Die Auffrischungsimpfung wird bislang lediglich für den Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson empfohlen, weil es dort zu besonders vielen Impfdurchbrüchen kommt.

Für wen ist die dritte Impfung sinnvoll?

Auch über 70-Jährigen, Immungeschwächten und Vorerkrankten rät die Impfkommission zur Auffrischungsimpfung. Bei älteren Menschen reagiert das Immunsystem schlechter auf die Impfung und bildet weniger Antikörper.

Die dritte Impfung ist eine Vorsichtsmaßnahme, sagt Immunologe Carsten Watzl: „Es gibt sehr wenige Impfstoffe, bei denen man nach der Impfung ein Leben lang immun ist. Und dementsprechend lässt auch die Impfwirkung und die Schutzwirkung der Corona-Impfung nach.“

Das Problem: Bei der Corona-Impfung gibt es bisher keinen Antikörpergrenzwert, ab dem eine weitere Impfung im Individualfall notwendig wäre. Der Antikörperwert – der sogenannte „Titer“ – lässt sich zwar bereits mit einem einfachen Bluttest bestimmen – doch bis man einen validen Grenzwert festlegen könne, brauche es noch weitere Daten, sagt der Mainzer Virologe Bodo Plachter.

Delta-Variante

Die Delta-Variante ist besonders ansteckend, da sie eine besonders hohe Viruslast bildet. Daher führt sie zu mehr Impfdurchbrüchen. Trotzdem hält Immunologe Carsten Watzl eine flächendeckende dritte Impfung momentan für übertrieben: „Aktuell sehe ich die dritte Impfung nur als notwendig an für die wirklich vulnerablen Gruppen. Da werden die Impfdosen viel dringender in dem Rest der Welt gebraucht, um dort erstmal zu einer vernünftigen Impfung Quote zu kommen und dort auch Mutationen zu verhindern.“

Fazit

Der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen besteht bereits nach der zweiten Impfung. Für über 70-Jährige, Immungeschwächte und Vorerkrankte rät die Impfkommission zur dritten Corona-Impfung. Für Personen, die mit einem Vektor-Impfstoff geimpft wurden, kann eine Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff zu einer besonders guten Immunität verhelfen.

Quelle: SWR Marktcheck
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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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