„Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Magenkrämpfen und Schwimmen"
„Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Magenkrämpfen und Schwimmen"

Abertausende von Kindern haben diese Mahnung vor dem Schwimmen gehört: Nicht mit zu vollem oder leeren Magen schwimmen!

Ich habe mich direkt erschrocken, als ich diesen Screenshot auf Twitter gesehen habe. Dieser Screenshot über die uralte Regel in Bezug auf Essen und schwimmen. Diese Regel, die wir alle irgendwo kennen. Diese Regel, die uns als Kind immer wieder erzählt wurde. Diese Regel, dass wir weder mit zu vollem, aber auch nicht mit leerem Magen schwimmen gehen sollen.
Wir alle haben irgendwie diese Urangst entwickelt, dass wir nach 3 Metern Wasser auf einmal Krämpfe im Bauch bekommen, wenn wir vorher falsch oder überhaupt nichts gegessen haben. Und jetzt habe ich diesen Screenshot auf Twitter gesehen und bin zutiefst erschrocken!

Faktencheck Herkunft des Screenshots über das Schwimmen

Bei so einem Screenshot greift die einfachste Regel des Faktencheck: suche mithilfe einer Suchmaschine nach der Herkunft des Inhalts, um diese bewerten zu können. Hierbei gibt es einen tollen Trick zur Hilfe, denn bei genau so einem Text packen wir den Satz in Anführungszeichen. Das bedeutet, wir signalisieren der Suchmaschine, dass sie exakt nach dieser Reihenfolge der Worte suchen soll. Kleiner Hinweis: Rechtschreibfehler wirken sich hier fatal aus! Daher genau auf die Rechtschreibung achten.
Wenn wir also nun diesen Satz oder einen prägnanten Teil des Satzes in eine Suchmaschine in Anführungszeichen setzen, bekommen wir tatsächlich die Herkunft diese Screenshots heraus. Dieser Satz stammt aus einem Artikel, der beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung schon im Jahre 2015 veröffentlicht wurde. Der gesamte Teil lautet:

Generell geht jedoch keine ernsthafte Gefahr von einem vollgestopften Bauch aus. „Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Magenkrämpfen und Schwimmen“, beruhigt Bernd Wolfahrt, Leiter der Abteilung für Sportmedizin der Charité Berlin gegenüber der Süddeutschen Zeitung. „Wer sich gut fühlt, kann auch nach einer Portion Pommes schwimmen gehen.“

Sicherlich gilt auch das nicht uneingeschränkt. Das gibt natürlich der Inhalt aus der Süddeutschen Zeitung auch wieder. Wer häufig Sport betreibt, weiß das von sich selbst. Als Läufer gehe ich beispielsweise auch nicht direkt nach einem Essen laufen, sondern warte einen gewissen Zeitraum. Ich warte so lange, bis ich mich wohlfühle. Und das gilt natürlich auch in Bezug auf das Schwimmen, so wie es im Artikel der Süddeutschen Zeitung dann auch erwähnt wird.
Der Unterschied zwischen Schwimmen und Laufen: Als Läufer kann ich einfach stehen bleiben. Wenn ich während des Schwimmens auf offenem und weitem (ungesichertem) Wasser müde werde, könnte das problematischer sein. Im Freibad, einem Pool oder ähnlichen Einrichtungen eher unproblematisch. Dennoch hat sich aus diesem Gedanken heraus diese uralte urbane Legende entwickelt, dass ein zu voller oder gar leerer Magen zu Krämpfen beim Schwimmen führen kann.
Das bedeutet: Ein krampfender Bauch tritt also nicht ein, sondern es geht vielmehr um eine Art Trägheitsgefühl. So schließt der Artikel der Süddeutschen Zeitung mit folgenden Worten ab:

„Man sollte einfach in sich hineinhören“, sagt Wolfarth. „Wer sich gut fühlt, kann auch nach einer Portion Pommes schwimmen gehen.“

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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