Bei dem Mädchen handelt es sich um die 9-jährige Tochter des Fotografen Oleksii Kyrychenko aus Kiew. Das Foto wurde bereits am 22.2.2022, also zwei Tage vor Kriegsbeginn, aufgenommen. Der Fotograf und Vater des Mädchens wollte mit seiner Arbeit auf einen möglichen bevorstehenden Krieg aufmerksam machen und veröffentlichte diese Bilder auf Facebook und auf Instagram. Die Fotos sollen eine Botschaft sein und aufzeigen, dass es in Kürze, ausgelöst durch den Krieg, unschuldige Verletze geben wird.

Viral ging das Bild, da dieses von Donald Tusk (ehemaliger Präsidenten des Europäischen Rates) am 11.3.2022 in den sozialen Medien geteilt wurde. „Erzählt ihr bitte nicht, dass härtere Sanktionen für Europa zu kostspielig wären“, kommentierte der polnische Politiker seinen Beitrag auf Facebook und Twitter. Damit machte Donald Tusk eine Anspielung auf die Befürchtungen einiger europäischer Wirtschaftssektoren vor einer weiteren Eskalation der Sanktionen gegen Russland.

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Das Mädchen mit Gewehr und Lollipop

Auf Facebook erzählt Oleksii Kyrychenko die Geschichte zu diesem Foto:


Geschichte eines Fotos.
Mein Name ist Oleksii. Ich habe eine Frau und drei Kinder. Ich hatte vor dem Krieg als Ingenieur in einem Kyiv-Unternehmen gearbeitet. Wohnte im eigenen Haus in einer Kleinstadt in der Nähe von Kiew. Foto ist mein Hobby. Ich habe einige Fotokunstkurse absolviert. Die nervöse Spannung war in den letzten Wochen vor dem Krieg sehr groß. Der Westen und die Geheimdienste erzählten uns von unvermeidlichem Krieg, aber es war unglaublich für uns.

Gleichzeitig zeigte die westliche Gesellschaft, dass sie «besorgt» sind und gegen Russland keine Sanktionen verhängte. Ich habe beschlossen, ein paar Fotos zu machen, die auf den möglichen Krieg aufmerksam machen könnten. Ich möchte zeigen, wie die Ukraine in nächster Zukunft aussehen kann.

Wie man sehen konnte, habe ich dieses Foto am 22/02/2022 gemacht, also zwei Tage vor dem Krieg. Dies ist ein Foto meiner Tochter mit einer Süßigkeit und einer Schrotflinte in einem verlassenen Gebäude. Die Waffe gehört mir, die Tochter kann nicht schießen Sie ist 9. Natürlich wurde die Waffe beim Foto machen nicht geladen.

An diesem Tag habe ich das Foto in einigen FB-Fotogruppen veröffentlicht. Sie wurden sofort verboten in denen mit russischen Admins. In der Reaktion des anderen war auch zweideutig. Viele Menschen kritisierten das Foto von einem Kind mit einer Waffe. Endlich, das Foto nur in einer Gruppe übrig. Und übermorgen, ohne den Krieg zu erklären, um 4 Uhr morgens, hat Putin uns angegriffen. Am zweiten Kriegstag begannen die russischen Landestruppen in der Nähe von Kiew zu landen und es drohte, unsere Stadt einzunehmen.

In Eile sind wir zu unseren Freunden in die Westukraine gefahren. Ich habe mich bei der Militärbuchhaltung angemeldet, bin aber noch nicht mobilisiert, weil wir die langen Schlangen haben. Und die Menschen mit militärischer Erfahrung werden erst einmal mobilisiert. Vor einigen Tagen habe ich dieses Foto in die ukrainische FB-Hobbygruppe für den Anbau von Kakteen geladen und plötzlich hat es sich über die ganze Welt verbreitet und ist ein Meme geworden.

Dann wurde dieses Foto von Donald Tusk gepostet (danke, Donald! ) in seinem Tweet an das Europäische Parlament. Nun unterscheidet sich die Einstellung zu diesen Fotos völlig, soweit die Welt das wahre Gesicht der russischen Invasion gesehen hat.


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Fazit:

Der Fotografen Oleksii Kyrychenko aus Kiew hat zwei Tage vor Kriegsbeginn Fotos seiner Tochter veröffentlicht, um auf den bevorstehenden Krieg aufmerksam zu machen. Die Fotos sollen eine Botschaft sein und aufzeigen, dass es in Kürze, ausgelöst durch den Krieg, unschuldige Verletze geben wird. Viral ging das Bild, da der ehemalige Präsident des Europäischen Rates das Bild teilte.

> Weitere Faktenchecks zum Ukraine-Krieg findest du hier

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)