In Deutschland wurde heute morgen die Gas-Frühwarnstufe ausgerufen, Österreich folgte in den späteren Nachmittagsstunden mit derselben Entscheidung. Aufgrund des Ukraine-Kriegs ist mit einer Verschlechterung der Gasversorgung zu rechnen.

„Um für diese Situation vorbereitet zu sein, habe ich heute morgen die Frühwarnstufe nach der Gas-Verordnung ausgerufen“, so Robert Habeck, deutscher Bundesminister für Wirtschaft und Energie bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Dem vorangegangen war die Forderung Russlands, dass Gaslieferungen nur noch in Rubel bezahlt werden sollten, ansonsten würden die Gaslieferungen gestoppt.

Auch in Österreich wurde heute Nachmittag der Entschluss gefasst, die Gas-Frühwarnstufe auszurufen.

Was bedeutet die Frühwarnstufe?

Hier wird nach dem „Notfallplan Gas“ gehandelt, der in drei Stufen eingeteilt ist:

  1. Frühwarnstufe
  2. Alarmstufe
  3. Notfallstufe

Wann welche Stufe ausgerufen wird, wurde im Notfallplan Gas (für Deutschland HIER, für Österreich HIER) festgelegt.

In der Frühwarnstufe liegen „konkrete, ernst zu nehmende und zuverlässige Hinweise darauf vor, dass ein Ereignis eintreten kann, welches wahrscheinlich zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage […] führt.“
Die Versorgung ist hier noch gewährleistet, allerdings wird ein Krisenstab einberufen, der die aktuelle Lage täglich analysiert und bewertet. Im Falle einer Drosselung oder sogar eines Stopps von Lieferungen kann sofort reagiert werden.

Die Alarmstufe wird dann ausgerufen, wenn sich die Gas-Versorgungslage verschlechtert. Hier wird dann die Industrie aufgefordert, wenn möglich Alternativen zu nutzen und Engpässe zu vermeiden.

Erst in der Notfallstufe greift der Staat ein. Hier liegt bereits eine „erhebliche Störung“ in der Gasversorgung vor. Es muss gewährleistet werden, dass die Gasversorgung von „geschützten Kunden“ wie private Haushalte, Krankenhäuser, Feuerwehr und Polizei sichergestellt ist.

Aktuell keine Engpässe, trotzdem sparen

Habeck betonte auch, dass die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet ist und es aktuell keine Engpässe bei der Gasversorgung gibt. Auch das Klimaministerium in Österreich bestätigte, dass die Gaslieferungen aus Russland derzeit uneingeschränkt weiter laufen.

Trotzdem sind nun alle Gasverbraucher, ob Private oder Unternehmen, aufgefordert, ihren Verbrauch so gut wie möglich zu reduzieren, wie auch Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, auf Twitter schreibt.

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Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Tagesschau, Tagesspiegel, Kurier

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