Das Dienstausweis-Foto wird im Zusammenhang mit der Forderung, Kaufbeträge per Sofortüberweisung über „PayPal-Friends“ zu bezahlen, missbraucht. Die Betrüger bieten dabei Waren äußerst günstig an, die sie in Wirklichkeit nicht besitzen. Es geht ihnen nur darum, das Geld der potenziellen Opfer zu bekommen.

Mit dem Einsatz des Fotos eines Polizeidienstausweises versuchen Betrüger Seriosität vorzutäuschen und das Opfer für die Zahlungsmethode der Sofortüberweisung mittels „PayPal-Friends“ zu überreden. Bei dieser Variante gibt es keinen Käuferschutz; übermitteltes Geld ist futsch.

Ein aktueller Fall

Eine Frau aus dem Bereich Löcknitz wurde kürzlich Opfer der Betrüger und verlor etwa 200 Euro. Sie hatte sich durch das Foto des Dienstausweises überzeugen lassen, „PayPal-Friends“ zur Zahlung zu nutzen. Kurz danach war ihr aufgefallen, dass es sich scheinbar um einen Betrug handelt. Sie erstattete Anzeige.

Der Dienstausweis des Polizisten wurde in Datenbanken sofort für ungültig erklärt. Der Beamte selbst hatte Anfang des Jahres das Foto seines Ausweises ins Netz geladen, um seine Identität in privater Angelegenheit zu bestätigen. Dabei ist er ebenfalls Opfer von Betrügern geworden, ohne es zu merken. Disziplinarische Maßnahmen gegen ihn wegen der missbräuchlichen Verwendung von Dienstdokumenten für private Zwecke werden geprüft.

Ganz sicher wird das Foto des Ausweises jedoch weiterhin von Betrügern im Internet benutzt, um Kaufinteressierte davon zu überzeugen, Geld ohne Käuferschutz zu bezahlen – im Glauben, der Verkäufer ist ein Polizist.

Die Polizei warnt

Die Polizei warnt eindringlich davor, eine Bezahlvariante ohne Käuferschutz zu benutzen. In jedem Fall sollten Nutzer von Online-Verkaufsplattformen immer nur mit Käuferschutz bezahlen. Zudem ist es mehr als unwahrscheinlich, dass ein Polizist auf Verkaufsplattformen Ware ohne Käuferschutz verkaufen möchte und dazu seinen Dienstausweis vorzeigt.

Wie viele Betrugsopfer es neben der erwähnten Frau bisher gibt, ist noch unklar. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Betrüger mit der Methode mindestens bundesweit unterwegs sind und Betroffene bisher entsprechende Anzeigen bei ihren Heimatdienststellen gemacht haben.

Die Kripo Anklam ermittelt in dieser Sache und bittet darum, dass sich weitere mögliche Opfer dieser Masche bei der Einsatzleitstelle der Polizei in Neubrandenburg mit sachdienlichen Hinweisen unter 0395/55822224 melden.

Quelle: PP/Polizeipräsidium Neubrandenburg

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