Die Verunsicherung bei Eltern und auch Pädagog:innen ist natürlich groß: Fremde, die Kinder ansprechen, ist seit jeher eine Horrorvorstellung.
Über WhatsApp oder auch in sozialen Netzwerken kursiert zurzeit ein Sharepic mit einer Warnung.

Screenshot WhatsApp
Screenshot WhatsApp

„WARNUNG!!!!
Es fährt ein weißer geschlossener Bulli hier im Umkreis (Steinfurt, Schöppingen, Legden, Ahaus, Heek etc. rum und versucht Kinder zu verschleppen. Es sind 2 Männer. Der Bulli hat auch zeitweise ein Schulbusschild und erzählt den Kindern das der reguläre Bus nicht fahren würde oder erzählt ihnen das sie Hundewelpen im Auto hätten.
!!Bitte Teilen!!
Bitte haltet Eure Augen offen und bei dem geringsten Verdacht, sofort der Polizei melden. Die Polizeistellen sind alle informiert.
Warnt Eure Kinder!!!!!! Sie sollen einfach laut schreiend wegrennen und am besten nie allein unterwegs sein.
Pass auf euch auf“

Klartext zum Screenshot (sic!)

Auf Facebook beispielsweise kursiert eine Warnung eines Katholischen Kindergartens zu den Männern im Transporter bzw. Bulli:

Screenshot Facebook: Warnung / Vorsicht geboten
Screenshot Facebook: Warnung / Vorsicht geboten

Polizei gibt Entwarnung, verstärkt jedoch Präsenz

Wie in einer Pressemeldung der Polizei Nordhrein-Westfalen, Kreis Borken, zu lesen ist, mehrten sich seit dem 25. August 2022 die Meldungen zu dem weißen bzw. grauen Transporter mit abgedunkelten bzw. in Wagenfarbe blindverglasten Scheiben, mit dem zwei Männer unterwegs seien.
In Schöppingen und angeblich auch in Horstmar im Kreis Steinfurt soll dieser Wagen gesehen worden sein.

Es gingen mehrere Anrufe von zum Teil zutiefst verunsicherten Eltern bei der Polizei ein, die sich größte Sorgen um ihre Kinder machen. Nach den ersten Ermittlungen der Polizei haben sich keine Hinweise auf konkrete Straftaten ergeben, anders als es in den sozialen Medien dargestellt wird. Dennoch wird die Polizei verstärkt Präsenz zeigen und die Ermittlungen fortsetzen.

Wer konkrete Angaben zu dem Fahrzeug oder den Personen geben kann, wird gebeten, sich sofort an die Polizei zu wenden.

Die Polizei nimmt solche Sachverhalte ernst, insbesondere weil diese für große Verunsicherung bei Eltern, aber auch Verantwortlichen von Kindergärten und Schulen sorgen.

Unbestätigt

Wie die Polizei berichtete, gibt es keine bestätigten Straftaten. Die Polizei rät grundsätzlich und auch in diesem Fall zur Besonnenheit, auch wenn dieses anhand der rasanten Verbreitungsgeschwindigkeit in sozialen Netzwerken schwerfällt.

Dass die Polizei alarmiert ist und die Präsenz nun verstärkt, trägt sicherlich auch zu einem etwas besseren Sicherheitsgefühl bei.

In vielen Fällen von Warnungen vor Lieferwägen oder Transportern, deren Fahrer Kinder ansprechen, stellte sich heraus, dass es sich um Falschmeldungen handelte, wie z. B. HIER oder HIER. Grundsätzlich ist natürlich jede Ausgangssituation ernst zu nehmen, wenn Kinder betroffen sein könnten.

In diesem Fall ist es gut, dass besorgte Eltern zur Polizei gingen. Oftmals werden lediglich Statusmeldungen in Sozialen Medien verfasst, die im Fall von tatsächlichen Straftaten nur unzureichend helfen.

Quelle: Presseportal – Polizei Nordhrein-Westfalen

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