Es ist doch was Tolles, wenn Betrüger sich über ein Inserat auf Facebook Marketplace direkt bei uns melden und uns Material liefern, um euch warnen zu können. – So heute geschehen. Und daran wollen wir euch teilhaben lassen.

Kontaktaufnahme über Facebook

Da gibt es also dieses Inserat einer Mimikama-Mitarbeiterin, woraufhin eine Anfrage im Messenger einlangt: „Hallo, ist dieser Artikel noch verfügbar?“ Ja, sonst gäbe es die Anzeige doch nicht. Und dann geht es schon los:

Screenshot Nachrichten im Messenger
Screenshot Nachrichten im Messenger

Die Interessentin möchte also kaufen, kann den Artikel allerdings nicht selbst abholen und gibt vor, dass DPD das für sie erledigen würde. Der DPD EXPRESS-Mitarbeiter hätte angeblich auch gleich das Geld in bar dabei.

Wir wissen, dass derartige Nachrichten und die geschilderte Vorgehensweise auf einen Betrug hinauslaufen, darum geben wir uns bei unseren weiteren Antworten richtig Mühe:

Screenshot Nachrichten im Messenger
Screenshot Nachrichten im Messenger

Armer DPD-Bote. – Wird hier dazu verdonnert, sich auf allen Vieren kriechend der Tür zu nähern, um nicht von Wachhund Zerberus als Feind angesehen zu werden. Die Zusage auf diese Bitte folgt prompt mittels „Daumen hoch“. Auch, als wir erwähnen, dass das angebotene Gerät defekt sei, und wir nun statt 300 doch lieber 500 Euro dafür hätten, ist „Kein Problem ?“.

Die Betrüger fordern anschließend nochmals unsere Kontaktdaten ein. Wir sehen uns das Profil an, hier wird als Arbeitsstelle eine Firma genannt, die wir nun gleich mal verwenden. Und ja, damit haben wir es unserem Gegenüber wohl zu einfach gemacht. Er/Sie hat erkannt, dass hier nichts zu holen ist.

MIMIKAMA
Screenshot Nachrichten im Messenger

Schade eigentlich, wir hätten die Unterhaltung noch gerne weitergeführt, die Koordinaten des Pentagon waren schon bereitgelegt.

Was ist hier das Ziel der Betrüger?

DPD Schweiz hat auf seiner Webseite bereits Informationen zu Betrug über Facebook Marketplace veröffentlicht. Es wird vorgegeben, dass für die Beauftragung von DPD eine Kurierversicherung fällig wäre, die vom Verkäufer getragen werden sollte. Der Betrag hierfür würde dann bei der Abholung durch den Boten dem Kaufpreis beigelegt werden, was natürlich nicht geschieht.

Auch die Seite Cybercrimepolice berichtet, dass eine angebliche “Umschlagsversicherungsgebühr” vom Verkäufer bezahlt werden solle. Hierfür sollen Paysafecards gekauft werden. Als Beweis, dass dies erledigt sei, verlangt der angebliche Kaufinteressent ein Foto davon. Den PIN, der darauf ersichtlich ist, nutzen die Betrüger zum Einlösen. Das Geld ist weg, der zum Kauf angebotene Artikel wird natürlich nie abgeholt.

Sobald Verkäufer skeptisch werden, werden sie beschimpft oder auch bedroht.

Wie verhält man sich in einem solchen Fall?

  • Bei Verkäufen auf Facebook Marketplace oder anderen Kleinanzeigen-Plattformen gibt man selbst an, wie Bezahlung und Versand passieren sollen. Anderen Vorschläge zur Abwicklung oder Kommunikation über andere Dienste wie zum Beispiel WhatsApp oder ähnliches sollte man nicht zustimmen.
  • Versendet man einen Artikel, sollte man immer warten, bis das Geld tatsächlich auf dem Konto eingelangt ist.
  • Niemals sollte man Guthaben-Codes oder Geschenkkarten-Bons als Vorauszahlung übermitteln.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)