Die Behauptung

Der X-Account „PrognosUmfragen“ bietet angebliche Wahlprognosen an, die Erhebungen sind allerdings unklar.

Unser Fazit

Experten warnen vor den Aussagen von „PrognosUmfragen“, da diese weder transparent noch nachvollziehbar sind. Seriöse Meinungsforschungsinstitute legen ihre Methodik offen.

In sozialen Netzwerken werden Sharepics mit Umfrageergebnisse zur bevorstehenden Bundestagswahl geteilt, die der X-Account „PrognosUmfragen“ veröffentlicht hat. Diese zeigen unerwartete Ergebnisse, wie eine fast gleichauf liegende CDU und AfD.

Screenshot Sharepic PrognosUmfragen
Screenshot Sharepic PrognosUmfragen (hier archiviert)

Es stellt sich die Frage, ob diesen Zahlen Glauben geschenkt werden kann, zumal „PrognosUmfragen“ keine Angaben zur Erhebungsmethode oder den wissenschaftlichen Standards der Umfragen macht.

Faktencheck zu „PrognosUmfragen“

„PrognosUmfragen“ gibt vor, auf der Basis von Umfragen und Analysen bestmögliche Wahlprognosen zu erstellen, legt aber nicht offen, wie diese zustande kommen. Der Account steht in keiner Verbindung zum etablierten Institut Prognos AG und gibt selbst an, unabhängig zu agieren.

Experten und seriöse Umfrageinstitute stellen fest, dass wesentliche Informationen zur Glaubwürdigkeit und Methodik der Umfrage fehlen. Zudem ist unklar, wer hinter dem Account steht, da weder Kontaktmöglichkeiten noch ein Impressum vorhanden sind. Solche Praktiken entsprechen nicht den Standards seriöser Meinungsforschung.

Was wir herausgefunden haben

Trotz teilweise präziser Vorhersagen sind die Umfrageergebnisse und Projektionen der „PrognosUmfragen“ mit Vorsicht zu genießen. Mangelnde Transparenz und nicht nachvollziehbare Methodik lassen Zweifel an der Seriosität aufkommen. Seriöse Meinungsforschungsinstitute veröffentlichen in der Regel detaillierte Informationen über ihre Methodik, die Größe der Stichprobe und die Art der Befragung, um ihre Ergebnisse glaubwürdig zu machen.

Fragen und Antworten zum Thema Wahlumfragen

Frage 1: Woran erkennt man seriöse Wahlumfragen?
Antwort 1: Seriöse Umfragen legen ihre Methodik offen, einschließlich Stichprobengröße, Erhebungsmethode und Zeitraum der Datenerhebung.

Frage 2: Warum ist Transparenz in der Meinungsforschung wichtig?
Antwort 2: Transparenz gewährleistet die Nachvollziehbarkeit und Glaubwürdigkeit der Ergebnisse und ermöglicht eine unabhängige Beurteilung der Umfragequalität.

Frage 3: Was sind Projektionen und wie unterscheiden sie sich von Umfragen?
Antwort 3: Projektionen sind Schätzungen zukünftiger Wahlergebnisse, die auf aktuellen Umfragen und anderen Faktoren basieren und weniger direkt sind als Umfrageresultate.

Frage 4: Wie gehen seriöse Meinungsforschungsinstitute mit ihren Ergebnissen um?
Antwort 4: Sie veröffentlichen detaillierte Informationen über ihre Umfragen und unterziehen sich einer freiwilligen Selbstkontrolle durch Branchenorganisationen.

Frage 5: Warum sollte man bei Umfrageergebnissen aus unbekannten Quellen vorsichtig sein?
Antwort 5: Unbekannte oder undurchsichtige Quellen können irreführende oder falsche Informationen verbreiten, was das Vertrauen in die Meinungsforschung insgesamt untergraben kann.

Fazit

Beim Umgang mit Wahlprognosen ist es wichtig, die Quellen kritisch zu hinterfragen und auf Transparenz und nachvollziehbare Methodik zu achten. Seriöse Umfrageinstitute folgen wissenschaftlichen Standards und legen ihre Arbeitsweise offen. Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, Informationen kritisch zu hinterfragen, um sich ein fundiertes Bild von der politischen Landschaft machen zu können.

Quelle: DPA

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