Aufräumen für mehr Sicherheit

Mit dem Anbruch des Frühlings wird der digitale Frühjahrsputz zu einem unverzichtbaren Ritual für jeden, der Wert auf Privatsphäre und Sicherheit im Internet legt. Laut Experten von ESET ist es höchste Zeit, sich von unnötigem digitalen Ballast zu befreien. Die Entfernung nicht mehr genutzter Apps, Konten und Daten sind nicht nur eine Frage der Ordnung, sondern eine kritische Maßnahme, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen. Christian Lueg, ein führender IT-Sicherheitsexperte bei ESET, betont, dass jeder Nutzer einen digitalen Fußabdruck hinterlässt, der nicht in die falschen Hände geraten darf. Das Löschen alter Datenspuren und die regelmäßige Aktualisierung von Geräten durch automatische Updates bieten einen robusten Schutzschild gegen die immer ausgeklügelteren Methoden von Cyberkriminellen.

Regelmäßiges Entrümpeln als Geheimwaffe

Der digitale Frühjahrsputz sollte nicht als einmaliges Ereignis betrachtet werden, sondern als der Beginn einer dauerhaften Routine im Kampf gegen Cyberbedrohungen. Lueg schlägt vor, neben dem jährlichen Großreinemachen regelmäßige „Sicherheitstage“ oder „Sicherheitsstunden“ einzuführen, um die Cybersicherheit kontinuierlich zu gewährleisten. Diese regelmäßigen Checks helfen nicht nur dabei, die Geräte auf dem neuesten Stand zu halten, sondern sensibilisieren die Nutzer auch für die Bedeutung ihrer eigenen Rolle im Rahmen der Cybersicherheit. Durch das bewusste Ausmisten und die kritische Bewertung jeder einzelnen App oder jedes Kontos vor der Neuinstallation wird zudem die digitale Hygiene gefördert und das Bewusstsein für den eigenen digitalen Fußabdruck geschärft.

Einfache Tipps für maximale Sicherheit

  • Konten prüfen: Die meisten Internetnutzer haben bei verschiedensten Webseiten Konten, die sich über die Zeit ansammeln. Es empfiehlt sich, regelmäßig ungenutzte Online-Accounts zu löschen. Auch die Datenschutzeinstellungen und Privatsphäreneinstellungen bei Social-Media-Profilen können dabei noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden.
  • Zugangsdaten effektiv absichern: Nutzer sollten Passwörter auf ihre Sicherheit hin prüfen und ändern. Für deren Verwaltung bietet sich ein Passwortmanager an, der starke Passwörter erstellt und sie sicher abspeichert. Aber nur die Passwörter zu ändern, reicht heutzutage kaum noch nicht aus. Weitaus sicherer ist es, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu verwenden. Sie schützt Online-Konten zusätzlich, indem sie die Kombination aus Nutzernamen und Passwort um einen weiteren sicheren Faktor erweitert, zum Beispiel per SMS-Einmal-Code, Authenticator-App, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.
  • Ungenutzte Programme und Dateien löschen: Gibt es alte Dokumente, die vielleicht auch noch doppelt auf den Geräten sind? Das Löschen dieser Programme und Dateien sorgt für einen besseren Überblick und mehr freien Speicherplatz. Dazu gehören auch alte E-Mails oder Newsletter, die das Postfach unnötig füllen.
  • Browser aufräumen: Es lohnt sich, regelmäßig alte Cookies und den Cache, Verlauf und ungenutzte Browser-Add-ons zu löschen.
  • Heimnetzwerk absichern: Über die Sicherheitslösung oder die Weboberfläche des Routers können alle Geräte angezeigt werden, die mit dem Heimnetzwerk verbunden sind. Unbekannte Geräte oder Geräte, die nicht mehr benutzt werden, können getrennt werden.
  • Sicherheitslösung einsetzen: Eine starke Sicherheitssoftware ist ein Muss für alle PCs, Macs und Android-Geräte. Sie bietet Schutz vor Spam, Phishing und Schadprogrammen. Außerdem beinhaltet sie oft weitere nützliche Funktionen wie Diebstahlschutz, Kindersicherung oder Datenverschlüsselung. Nach der digitalen Reinigung empfiehlt sich ein umfangreicher Virenscan.
  • Backups erstellen: Nutzer sollten regelmäßig Backups erstellen, um bei Verlust eines Gerätes die darauf gespeicherten Daten nicht gleich mitzuverlieren. Dafür gibt es zahlreiche kostenlose und -pflichtige Lösungen. Für die meisten Nutzer dürften allerdings die Bordwerkzeuge auf ihren Geräten ausreichen, z. B. Microsoft OneDrive bei Windows-Geräten. Auch eine Datensicherung per externer Festplatte oder einem USB-Stick genügt in den meisten Fällen vollkommen. Wichtig dabei: Das beste Backup bringt nichts, wenn die gesicherten Daten von Viren infiziert wurden. Auch deshalb ist eine Sicherheitslösung unabdingbar.
  • Alte Datenträger richtig löschen: Nicht mehr genutzte Festplatten, egal ob sie sie verkaufen, an Bekannte und Familie weitergeben oder entsorgen wollen, müssen richtig gelöscht werden. Den Papierkorb zu leeren oder den Datenträger zu formatieren, reicht bei weitem nicht aus. Die Daten könnten so von Fremden wiederhergestellt werden. Nutzer sollten spezielle Programme verwenden, die eine gründliche Reinigung vornehmen. Das BSI hat dazu eine umfangreiche Anleitung zusammengestellt.

Fazit – ein digitaler Frühjahrsputz macht Sinn

Lassen Sie diesen Frühling nicht nur Ihr Zuhause, sondern auch Ihre digitalen Geräte in neuem Glanz erstrahlen. Nehmen Sie sich die Zeit für einen gründlichen digitalen Frühjahrsputz – Ihre Privatsphäre und Sicherheit werden es Ihnen danken. Starten Sie heute und machen Sie den digitalen Frühjahrsputz zu einem festen Bestandteil Ihres jährlichen Rhythmus!

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