Handy-Viren greifen Akku an? Bloß nichts antippen! Was hinter angeblichen Virenwarnungen auf Android-Smartphones steckt und wie man sie loswird.
Screenshot: checked4you
Damit die Nachricht noch glaubwürdiger erscheint, missbrauchen die Macher sogar Logos, wie hier von Google.
Beim Surfen im Web mit dem Android-Smartphone kommt plötzlich die Horror-Nachricht: Viren beschädigen das Handy – oder sogar den Akku! Du sollst ganz schnell auf einen Download-Button tippen, um noch mehr Schaden zu verhindern – bevor der angezeigte Countdown abgelaufen ist.
STOP! Wenn du das machst, kommt tatsächlich erst der Schaden.
Was ist da eigentlich los?
Bei solchen Meldungen handelt es sich um Werbung. Sie wird angezeigt, während du im Internet surfst. Machst du andere Sachen auf deinem Phone, erscheinen sie nicht. In einigen Fällen vibriert das Handy sogar. Das ist mithilfe von Javascript möglich, aber letztlich auch nichts weiter als ein Effekt, um dich noch mehr zu verunsichern.
Screenshot: checked4you
Interessante Variante: In schlechtem Deutsch wird behauptet, der Akku sei durch einen Hacker-Angriff beschädigt worden.
Die Warnungen sind oft in schlechtem Deutsch geschrieben. Manchmal haben sie Logos bekannter Firmen, wie etwa Google, um glaubwürdiger rüber zu kommen. Gerne wird auch angezeigt, welches Gerät du nutzt oder welches Betriebssystem. Das liegt daran, dass dein Browser diese Infos automatisch an die Internetseite sendet.
Hinter der Scareware lauert der Schädling
Solche falschen Virenwarnungen sind ein Beispiel so genannter Scareware. Das Wort ist eine Kombination aus dem englischen „scare“ (erschrecken) und „Software“. Sie soll dem Anwender Angst machen und ihn zu unüberlegten Handlungen bewegen. Die „Virenwarnung“ soll dich dazu bringen, eine neue App zu installieren. Die infiziert dann dein System, spioniert deine Daten aus, verschickt teure Premium-SMS oder legt dein ganzes Handy lahm.
Die Macher dieser Werbung finden immer wieder Wege, ihre Botschaften auch in große Werbenetzwerke einzuschleusen, sodass sie auch auf seriösen Internetseiten erscheinen können. Auf diese Weise können zum Beispiel auch Abofallen lauern. Deshalb solltest du mit einem Handy nie ohne Drittanbietersperre das mobile Internet nutzen!
Das solltest du bei „Virenwarnungen“ machen
Wenn du so eine Nachricht siehst, bleib vor allem cool! Und dann:
- Schließe die Browser-App.
- Öffne die Einstellungen deines Smartphones.
- Tippe auf den Punkt „Anwendungen“ (bei manchen Geräten heißt der auch „Anwendungsmanager“, „Apps“ oder ähnlich).
- Suche deine Browser-App, mit der du ins Internet gehst und tippe drauf.
- Tippe im Bereich „Speicher“ auf „Daten löschen“. Hinweis: dadurch gehen bereits geöffnete Tabs und möglicherweise gespeicherte Formulardaten flöten.
- Nutzt du verschiedene Browser, wiederhole das sicherheitshalber bei allen anderen.
- Solche Anzeigen können auch von Apps ausgelöst werden. Überlege also, ob du vielleicht neue Apps installiert hast, bevor die Nachrichten erschienen sind und lösch sie wieder.
Es kann nicht schaden, sich über eine richtige Virenschutz-App Gedanken zu machen. Mehr dazu in unserem Artikel über Smartphone-Virenschutz. Zudem verhindern Ad-Blocker, dass Werbung angezeigt wird. Dadurch drohen den Betreibern der Webseiten aber auch Einnahmeeinbußen und einige haben ihre Internetseiten für Nutzer mit Ad-Blockern bereits gesperrt.
Wenn du Apps installierst, dann am besten nur aus dem Google Play Store. Du kannst in deinem Handy einstellen, dass Apps nur von dort installiert werden dürfen. Dazu tippst du in den „Einstellungen“ auf „Gerätesicherheit“ (oder ähnliches). Bei „Unbekannte Quellen“ darf kein Haken gesetzt sein bzw. muss der Schieberegler auf „aus“ stehen.
Danke an checked4you für diesen Hinweis! Quelle: Handy-Viren greifen Akku an? Bloß nichts antippen!
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