Gerade vor Weihnachten sind günstige und schnelle Geschenkideen sehr beliebt und das Internet ist für viele Suchende die letzte Hoffnung. Doch leider entpuppt sich diese Hoffnung so manches Mal auch als Falle: Fakeshops verlangen Vorkasse, liefern jedoch nie!

Die Webseite Verbraucherschutz.de rät derzeit dringend davon ab, bei „kult-o-rama.de“ zu bestellen und per Vorkasse zu bezahlen. Wir haben uns diesen Webshop angeschaut und mehrere Unstimmigkeiten entdeckt.

KEIN Impressum

Vorsicht! Eigentlich sollte das schon für eine Warnung ausreichen: dieser Webshop trägt kein Impressum. Gewerbetätige sind dazu verpflichtet, neben dem Betreiber der Website und Adresse auch die Vertretung des Unternehmens, einen Kontakt im Impressum und die Aufsichtsbehörde als Pflichtangabe im Impressum zu nennen. Daneben auch den Registereintrag, bei Freiberuflern mit Standeskammer, und die Umsatzsteuer-ID. Das alles ist bei “kult-o-rama.de” nicht zu finden.

Nur Kreditkartenzahlung als Vorkasse

So ist beispielsweise es generell nur möglich, den einzigen Artikel per Kreditkarte zu zahlen. Eine Bezahlung über alternative Bezahlportale wie PayPal wird nicht angeboten. Hier läuft man daher ebenfalls in Gefahr, dass die Kreditkartendaten unbefugt genutzt oder weitergegeben werden.

Keine sichere Verbindung

Der gesamte Bestellvorgang verläuft komplett unverschlüsselt. Das kann man recht einfach sehen, wenn man in die Adressleiste des Browsers schaut, denn es findet sich keinerlei Hinweis auf eine https-gesicherte Verbindung. Hier kann man sich generell auf für andere Webshops merken: ohne gesicherte Verbindung sollte man keinen Bestellvorgang ausführen.

Whois-Auskunft

Eine Auskunft über die Inhaberdaten der Domain zeigt ein interessantes Ergebnis: die angezeigte Adresse existiert nicht!

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(Screenshot: denic)

Verschiedene Nutzer warnen und informieren mittlerweile: man zahlt und hört dann nie wieder was. Auch wenn man von seinem Widerrufsrecht bei Online Käufen Gebrauch macht wird darauf nicht reagiert, Rücküberweisung Fehlanzeige.

Tipps aus “Auktionshilfe.info

Den Usern des Forums “Auktionshilfe.info” ist der Fakeshop, sowie auch die verwandten Seiten dieses Fakeshops, unlängst bekannt. Hier findet sich auch eine deutliche to-do Liste für den Ernstfall:

1.) Speichere die Infos zum passenden Fakeshop und diese Warnung ab und drucke sie auch aus.

2.) Falls du noch nicht bezahlt hast, tue das auch weiterhin nicht.
Du brauchst also weder irgendwie vom Kauf zurückzutreten noch bist Du in diesem Fall zur Zahlung auf das Konto eines Betrügers verpflichtet. Versuche nicht, per Mail mit dem Täter Kontakt aufzunehmen. Antworte auch nicht auf Mails des Tätes, sondern stell dich ihm gegenüber einfach tot. Irgendwann demnächst wird der Shop verschwinden

3.) Falls du erst in den letzten 24 Stunden überwiesen hast, ist evtl noch etwas (Geld) zu retten.
Auch wenn das Geld sofort bei dir abgebucht wurde, wirklich weg ist es erst, wenn es dem Empfänger gutgeschrieben wurde. Dazwischen können bis zu 24 Stunden liegen, in denen deine Bank das evtl noch stoppen kann. Daher solltest du sofort zu Deiner Bank flitzen und bitten, sie sollen alles versuchen, um die Überweisung noch aufzuhalten BEVOR sie beim Empfänger gutgeschrieben wird. Es zählt jetzt buchstäblich jede Sekunde !! Deine Bank soll unbedingt sofort bei der Empfängerbank anrufen und außerdem zusätzlich ein FAX dort hinschicken.
Lasse dich nicht abwimmeln, bestehe darauf, daß Deine Bank es wenigstens versucht !
Betone dabei, daß Du nicht von einer Rückbuchung oä redest, sondern von einer Stornierung einer noch nicht wertgestellten Zahlung, das ist ein Unterschied. Eine Rückbuchung ist absolut unmöglich, eine Stornierung vor Wertstellung klappt ca in jedem 3. bis 4. Fall.
4.) Erstatte Anzeige bei der Polizei.

Tips und Hinweise dazu findest Du unter diesem Link: archive.today/eJ60v
Drucke Dir unbedingt auch alle Beiträge zu diesen Fakeshops inklusive aller bisher bekannten Bankkonten dieses Täters aus und füge sie Deiner Anzeige hinzu. Die Polizei erkennt dann schneller, daß es sich bei Dir nicht um einen Einzelfall handelt, sondern um eine Betrugsserie.

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