Die Facebookseite nennt sich “Straw”. Der Grund dieser Namensgebung ist nicht ersichtlich. Vielleicht weil man hier nach jedem Strohalm greift?

Jeder Strohhalm, mit dessen Hilfe man Facebooknutzer täuschen kann? Jeder Strohhalm, mit dem man sich selbst irgendwie bereichern kann? Wir wissen es nicht. Wirr wissen jedoch, dass Straw ein Fake-Gewinnspiel veranstaltet, bei dem mal wieder tausende Nutzer mitmachen.

Straw bietet uns jedoch an dieser Stelle etwas Neues. Bisher gab es häufig falsch verpackte Smartphones, mit Schleifen versehene Fahrzeuge oder auch gar kuschelige Traumreisen im Angebot der Fake-Gewinnspiele. Straw verlost jedoch Kinderspielhäuser! Na wenn da nicht die Herzen der Mamis und Papis weich werden:

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Gewinne eins von vielen Kinderspielhäusern
Um teilzunehmen musst du nur folgende Schritte durchführen:

Like das Bild
Kommentiere mit „Spielhaus“
Teile das Bild um deine Gewinnchancen zu erhöhen.

Der Gewinner wird am 7 Juli per Messenger benachrichtigt.
Teilnahme ist nur erfolgreich wenn alle Schritte durchgeführt worden sind.

Natürlich handelt es sich hierbei um Unsinn. Ein Blick in die Infospalte dieser Facebookseite offenbart den Fake:

Veranstaltercheck!

Ganz wichtig bei Gewinnspielen: der Blick auf den Veranstalter! Auch hier schauen wir einfach mal in den Infobereich der Facebookseite. Man kann sich als groben Überblick merken: Folgende Merkmale sind bei seriösen Gewinnspielveranstaltern vorhanden:

  • Inhaber der Seite / Ansprechperson
  • Impressum
  • Kontaktmöglichkeit
  • Teilnahmebedingungen

Auf der Straw schaut man jedoch in die Röhre, denn es gibt keinerlei Angaben zu diesen Punkten.

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Kein nachvollziehbarer Veranstalter –> kein seriöses Gewinnspiel. Das ist ein hinreichendes Indiz für ein unseriöses Gewinnspiel. Was letztendlich jedoch noch auf die Teilnehmer zukommen kann, wiederholen wir an dieser Stelle:

Was noch passieren kann

Warum gibt es dieses Gewinnspiel? Das ist eine Frage, die an dieser Stelle nur spekulativ beantwortet werden kann, da es verschiedene Möglichkeiten gibt. Angefangen von eher harmlosen Seitenverkäufen, bis hin zu bösen Abofallen ist alles drin. Wir haben bisher bei den Mengen an Fake-Gewinnspielen beobachten können, dass diese Art der Gewinnspiele immer recht ähnlich verlaufen. In einer ersten Stufe glänzen sie mit ihrer einfachen Teilnahme. Man soll einen hochwertigen potentiellen Gewinn teilen und liken. Kann jeder, das ist keine Hürde. Damit werden Menschen angelockt.

Möglichkeit “Seitenverkauf”

Mit Hilfe dieser Lockveranstaltungen wird dann die Seite “gezüchtet”. Der Seitenbetreiber arbeitet daran, die Fanzahlen in die Höhe zu treiben. Ab einem bestimmten Punkt findet sich diese Seite dann zum Verkauf. Die Fans wundern sich lediglich irgendwann, welche Inhalte sie nach dem Verkauf zu Gesicht bekommen und warum sie diese Seite geliket haben.

Möglichkeit “Affiliate”

Ab einer bestimmten Teilnehmerzahl wird die Beschreibung des Gewinnspiels verändert. Die Teilnahmebedingungen bekommen einen Zusatz und meist wird ein Link eingefügt, den man besuchen soll. Dort warten dann irgendwelche Partnerprogramme, über welche der “Veranstalter” Provisionen einsackt. Im harmlosesten Fall sind es Partnerprogramme, die dem Teilnehmer einen Haufen Werbung bescheren, im extremen Fall verbirgt sich für die Besucher via Smartphone eine WAP-Billing-Abofalle hinter dem Link (bei welcher der Veranstalter natürlich ebenso Provisionen kassiert). Hin und wieder findet man diese hochgezüchteten Facebook-Seiten dann auch bei eBay zum Verkauf angeboten.

Egal, was da noch passiert: den angepriesenen Gewinn gibt es nicht! Daher merke Dir: es ist niemand da, der diesen Audi, 100.000 iPhones, oder 50.000 PS4 verlost. Nein, es gibt sie nicht, diese ritterlichen Wohltäter des Netzes. Sie sind eher Gaukler, die ihre Nutzer dazu verleiten, brav wie Klickvieh, aus der Hand zu fressen.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


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