App „Lensa“: Hype und Kritik

Die KI-App „Lensa“ erlebt aktuell einen massiven Hype, gleichzeitig wird sie aber auch massiv kritisiert.

Autor: Claudia Spiess

Laufend stolpert man in sozialen Medien über Profilbilder, die der Feder von Künstlern entsprungen scheinen. Sie alle haben eins gemein: Sie sind KI-generiert und stammen zum großen Teil aus der App „Lensa“ von PrismaLabs.

Hinter der App steckt die KI „Stable Diffusion“, wodurch versprochen wird, Fotos von künstlicher Intelligenz wie Malereien generieren zu können.

Wie erstellt man sein digitales Portrait mit „Lensa“?

Neben anderen Gratis-KI-Tools ist Lensa nicht gratis. Möchte man Profilbilder erstellen lassen, zahlt man dafür zwischen vier und sieben Euro. Auch erhält man bei der Installation die Aufforderung, ein Jahresabo für 49,99 Euro abzuschließen. Zu Beginn hat man jedoch die Möglichkeit, das Abo sieben Tage lang kostenlos zu testen.

In der App lädt man dann Bilder von sich hoch. Mithilfe des KI-Modells Stable Diffusion werden diese zu digitalen Portraits umgerechnet.

Und wie funktioniert das?

Damit die App bzw. die KI Stable Diffusion überhaupt Bilder erstellen kann, ist ein riesiger Datensatz nötig, der hierfür gesammelt wurde. Am Ende erhält man digitale Portraits, die der Feder von Künstlern entsprungen sein könnten. Das Aussehen erinnert oftmals an Anime oder auch Science-Fiction. Viele Nutzer lassen sich von diesen KI generierten Kunstwerken verzaubern. Viele nutzen daraufhin selbst die App, um ein Kunstwerk mit sich als Model zu erstellen.

Kritik von Datenschützern

In den Datenschutzrichtlinien von Lensa wird klargemacht, dass die generierten Bilder aus der App nicht nur dem Nutzer selbst gehören. Denn hier nimmt Lensa sich das Recht heraus, den user-generierten Content weiterzuverwenden und auch weiterzuverkaufen.

Auch für bedenklich halten Datenschützer die Tatsache, dass die App nicht imstande ist, zu überprüfen, ob der Nutzer nur Fotos von sich selbst oder von jemand anderem hochlädt.

Laszive Bilder per KI

Bei einem Selbsttest konnte Barbara Wimmer, Journalistin bei der futurezone, feststellen, dass ihre Bilder ebenfalls einen zu freizügigen Touch erhielten, um es harmlos auszudrücken. Sie selbst betitelte ihre Erfahrungen mit „Lensa AI macht aus mir eine „Wichsvorlage“.

In einem Test von „TechCrunch“ wurden nicht jugendfreie Bilder von Menschen generiert, die hierzu keine Einwilligung gegeben hatten.

Hier besteht also zu Recht Sorge, dass Fotos von Personen ohne deren Einverständnis und womöglich gegen ihren Willen für die Erstellung eventuell sogar nicht jugendfreier Bilder in die App geladen und später veröffentlicht werden.

Kritik von Kreativen

Die Datensätze, denen die „kreativen Ergüsse“, die der App Lensa entstammen, zugrunde liegen, sind oftmals urheberrechtlich geschützt. Sie enthalten teilweise private Bilder, die im Netz gefunden wurden. Darunter Kunstwerke, Zeichnungen, Fotos, Grafiken, wofür die eigentlichen Urheber – Künstler oder auch Fotografen beispielsweise – nicht entlohnt wurden. Trotzdem sieht Lensa hier wohl keinen Widerspruch dazu, mit der App ein profitables Geschäftsmodell erschaffen zu haben.

Kreative sind weiters außerdem besorgt, inwiefern derartige KI-„Künstler“ ihre Arbeit in Zukunft überflüssig machen könnten. Sie fragen sich, ob Fotografen oder Designer künftig mit der harten Konkurrenz durch KI rechnen müssen.

„Diese KI ist nicht harmlos. Sie ist räuberisch, und ihre Kunst wird immer hinter dem zurückbleiben, was jemand gezeichnet hat, der sich der Verfeinerung seines Handwerks gewidmet hat. Künstler sind nicht ersetzbar, und diese neue Welle der automatisierten Kunst ist wirklich beunruhigend.“

Künstlerin Jenny Yokobori / Twitter

KI-Kunst lässt sich sicherlich als spannend und interessant bezeichnen, hinterlässt allerdings auch bei vielen einen erschreckenden Eindruck.

Quelle:

br24, TechCrunch, swr, futurezone.at

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