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In sozialen Medien kursieren mehrere Fotos von Baustellen, die angeblich nur dazu dienen, Pflastersteine für Demonstranten bereit zu stellen.
Mehrere Fotos aus verschiedenen deutschen Großstädten, auf denen Baustellen zu sehen sind, sollen der Beweis sein: Linken Demonstranten sollen damit „vom Staat“ Pflastersteine zur Verfügung gestellt werden, um mehr Chaos anzurichten.
Hier nur einer der vielen Postings darüber:
Jene Bauplätze sollen erst seit kurzem an den entsprechenden Stellen sein und sich zumeist in der Nähe der Demonstrationsorte befinden.
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Die Baustellen
Die Kollegen von Correctiv haben sich die Mühe gemacht, sämtliche Baustellenbilder zu überprüfen und teilweise auch bei den Behörden anzufragen.
Mainz
Correctiv fragte bezüglich der Baustelle die Stadt Mainz an, welche antworteten:
„Die Bilder der Baustelle am Hauptbahnhof Mainz sind real, diese ist seit Mitte Mai eingerichtet, da Kabel neu verlegt werden für das Aufstellen einer Anzeigetafel der ‘Mainzer Mobilität’.
Die Pflastersteine der Baustelle waren am Wochenende in dicke Planen eingewickelt, also nicht sichtbar. Bei der Demonstration gegen Rassismus – Veranstaltungsort etwa 2 km vom Bahnhof entfernt am Mainzer Rheinufer – waren circa 2.500 Personen. Der Protest verlief durchweg friedlich. Von Pflastersteinen, die vermeintlich geworfen wurden, ist nichts bekannt.“
Die Polizei Mainz bestätigte, dass bei der Demonstration es nicht zum Einsatz von Pflastersteinen seitens der Demonstranten gab und die Demonstration friedlich verlief.
Köln
Auch bei den Demonstrationen in Köln flogen keine Pflastersteine, laut Pressestelle der Stadt Köln handele es sich um einen regulären Bauplatz.
Wiesbaden
Das Polizeipräsidium Westhessen stellt auf Correctiv-Anfrage klar:
„Das im Internet kursierende und von Ihnen angehängte Bild zeigt eine Baustelle vor dem Hessischen Landtag auf dem Wiesbadener Schlossplatz. In dem umzäunten Baustellenbereich finden bereits seit mehreren Wochen Erdarbeiten statt und die hierbei herausgerissenen Pflastersteine werden seitdem in den zu sehenden Kisten gelagert.“
Zudem befindet sich die Baustelle über einen Kilometer Luftlinie vom Luisenplatz, an dem die Demonstration stattfand, entfernt. Auch verlief jene Demonstration störungsfrei. Die Baustelle wurde bereits am 20. Februar angekündigt.
Karlsruhe
Die Anführungszeichen um das Wort „Baustelle“ suggerieren, dass es sich nicht um einen regulären Bauplatz handele, was aber falsch ist. Es handelt sich um genehmigte Kabelverlegungsarbeiten der Telekom, welche bis zum 12. Juni 2020 andauerten.
Auch verliefen die zwei Demonstrationen in Karlsruhe friedlich, einzig unzureichende Abstände wurden vereinzelt bemängelt.
Hamburg
Dazu sagt die Polizei Hamburg:
„Bei dem gezeigten Ausschnitt mit Hamburg-Bezug handelt es sich um die Baustelleneinrichtungsfläche Ballindamm, zwischen Bergstraße und Alstertor auf der Wasserseite. Dort finden seit Ende letzten Jahres umfangreiche Straßenbauarbeiten im Zusammenhang mit dem Ausbau der Velorouten 5 und 6 unter Federführung des Bezirksamtes Mitte statt. In der Baustelleneinrichtungsfläche wird Baumaterial gelagert.“
Die Baustelle existiert bereits seit Ende 2019. Bei der Demonstration kam es zwar zu Ausschreitungen mit Einsatz von Pyrotechnik, Flaschen und Steinen, jedoch nicht mit dem auf dem Foto abgebildeten Material.
Weitere Baustellen
In weiteren Postings werden auch Bilder und Videos aus Marburg, Erfurt, Düsseldorf und Berlin gezeigt.
In Marburg kam es nicht zum Einsatz von Pflastersteinen, in Erfurt gab es nicht einmal eine Demonstration, in Düsseldorf handelt es sich um eine Leitungsbaustelle (dort ebenfalls kein Einsatz von Pflastersteinen) und in Berlin steht die Baustelle auch bereits seit geraumer Zeit.
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Fazit
Letztendlich haben wir in den diversen Postings und Videos nur eine Ansammlung von aktuellen Baustellen, von denen behauptet wird, sie seien nicht echt und erst seit Kurzem da, verbunden mit der Behauptung, sie seien von den Behörden oder der Regierung, welche ja angeblich „die Antifa“ bezahlen, errichtet worden.
Die Behauptungen sind jedoch haltlos: Die Demonstrationen verliefen größtenteils friedlich, zu einem Einsatz der jeweiligen abgebildeten Pflastersteine kam es gar nicht, die Baustellen existieren teilweise schon sehr viel länger.
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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)