Blackout und Brownout – Wo liegt der Unterschied?

In letzter Zeit wird sehr viel darüber debattiert und diskutiert, wie man der Energiekrise am besten entgegenwirken kann. Der Begriff des „Brownouts“ fällt dabei immer öfter. Doch was ist das eigentlich und wo liegt der Unterschied zu einem Blackout?

Autor: Nick L.

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Auch wenn die Energieversorgung in Deutschland generell als sehr sicher gilt, wird immer wieder darüber spekuliert, wie man wirksam Energie einsparen kann. Eine besondere Maßnahme dazu ist der Brownout, kontrollierte Stromabschaltungen.

Unterschiede – Brownout und Blackout

Der größte Unterschied zwischen einem Blackout und einem Brownout liegt vor allem in der Dramatik und der Brisanz. Denn während der Brownout kontrolliert ist, läuft der Blackout unkontrolliert und unvorhersehbar ab. Hier im Detail:

  • Blackout: Ein großflächiger Stromausfall, der weder geplant noch vorhersehbar ist. Er wird nicht durch eine Energieunterversorgung ausgelöst, sondern durch viele unterschiedliche Ursachen. Kilian Hoffmeister vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erklärte dazu gegenüber myHOMEBOOK: „Es handelt sich um ein hochkomplexes Gesamtsystem, das durch technisches und menschliches Versagen und zunehmende Gefahren wie zum Beispiel Extremwetterereignisse, Sabotageakte oder Cyberangriffe gestört werden kann“.
  • Brownout: Hierbei handelt es sich um kontrollierte Stromabschaltungen. Diese können notwendig werden, falls wirklich ein Strommangel herrscht bzw. die nachgefragte Menge an Strom deutlich über der produzierbaren Menge liegt, liest man auf der Webseite der Bundesnetzagentur. Damit es so weit kommt, müsste ein Brennstoffmangel für Kraftwerke vorliegen oder eine allgemein geringe Erzeugung von Strom z.B. durch „Nichtverfügbarkeiten von Erzeugungsanlagen“ bestehen, heißt es weiter. In so einem Fall wäre es dann notwendig, die Nachfrage so weit zu reduzieren, dass das Angebot die Nachfrage wieder vollständig decken kann.

Komplette Stromabschaltung? – Was passiert dabei genau?

Sollte es dazu kommen, dass Angebot und Nachfrage für Energie sehr unausgeglichen sind, würde ein Brownout ausgelöst werden, was bedeutet, dass es zu geplanten Stromabschaltungen kommt. Ein mögliches Szenario dazu: Bürger werden vorab informiert, dass bei ihnen die Stromversorgung unterbrochen wird. Dabei handelt es sich um einen festen Zeitraum. Außerdem würden laut der Bundesnetzagentur nicht gleich alle Bürger davon betroffen sein. Geplante Stromabschaltungen würde es nur regional geben.

Das Ganze nennt man „rollierende Abschaltung“, das heißt, nach und nach wären verschiedene Haushalte betroffen, um die Einschränkungen für den Einzelnen möglichst gering zu halten. Dabei ist allerdings nicht festgelegt, welche Haushalte in welcher Region dabei zuerst betroffen wären. Anders als im Gasbereich gibt es bei der Stromversorgung keine geschützten Kunden oder andere Priorisierungen, heißt es von der Bundesnetzagentur.

Wie lange dauert ein Brownout?

Das oben beschriebene Szenario würde so lange anhalten, bis Nachfrage und Angebot wieder in weiten Teilen übereinstimmen. Für den einzelnen Haushalt würde die Stromabschaltung aber immer nur wenige Stunden andauern. Eine genaue Zahl wird nicht genannt, allerdings ist immer wieder die Rede von einer Dauer von maximal 90 Minuten.

Wie wahrscheinlich ist ein Brownout?

Auf der Webseite der Bundesnetzagentur heißt es zu dieser Frage: „Die Bundesnetzagentur hält die Wahrscheinlichkeit für gering, dass erzwungene, großflächigere Lastreduktion im kommenden Winter erforderlich wird. Die Wahrscheinlichkeit wird umso geringer, je mehr in einer angespannten Netzsituation alle einen Spar-Beitrag leisten“.

Auch vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe wird sich so geäußert, dass die Stromversorgung hierzulande sehr sicher sei. Viele Netzbetreiber verfügen demnach über zahlreiche Reserven und Mechanismen, die dabei helfen sollen, das Stromnetz in angespannten Situationen zu stabilisieren.

Zu einem Brownout würde es also nur kommen, wenn alle diese Sicherheitsmaßnahmen ausgeschöpft wurden.

Risiken bei Stromabschaltungen

Laut dem ZDF hätte ein Stromausfall große Auswirkungen, auch wenn er jeweils keine ganzen Tage anhalten würde. Im Straßenverkehr beispielsweise, könnten Ampeln ausfallen, da nicht so einfach Priorisierungen für diese Anlagen vorgenommen werden können. Auch im wirtschaftlichen Bereich könnte es große Schäden geben. Das passiert dann, wenn Menschen durch Stromausfälle beschädigt werden würden.  

Das Telefonieren könnte bei Stromabschaltungen ebenfalls problematisch werden, weil Festnetztelefone ohne Strom gar nicht funktionieren. Aber auch die Mobilfunkabdeckung für die Handytelefonie könnte beeinträchtigt sein, da die Notbatterien des Mobilfunknetzes, Letzteres nur für 30 Minuten am Laufen halten würden.  

Schlussendlich würden in den privaten Haushalten neben sämtlichen technischen Geräten auch die Kühlschränke zumindest teilweise abtauen und auch Fahrstühle würden nicht mehr funktionieren. Eventuell gäbe es sogar Menschen, die steckenbleiben würden. Lediglich Krankenhäuser, Polizeistationen oder auch Feuerwehren gehören zur kritischen Infrastruktur. Wird ein Brownout geplant, so würde darauf geachtet, dass möglichst wenig kritische Infrastruktur betroffen wäre, erklärt Energieexperte Tobias Frederico im ZDF.

Quellen:

myhomebook, Bundesnetzagentur
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