Die Behauptung

Der neue „WirWasser“-Jubiläumsbrunnen in Wien verursachte Kosten von rund 22 Millionen Euro und löste eine öffentliche Debatte aus.

Unser Fazit

Die Kosten des Brunnens sind mit 1,8 bis 2,1 Millionen Euro dokumentiert. Die Ausgaben und künstlerische Gestaltung sind zentrale Punkte der Kritik.

Kosten und Kontroverse: Wiens neuer Brunnen

Es handelt sich um diese Behauptung: „Am letzten Oktoberwochenende wurde in Österreichs Hauptstadt Wien ein Brunnen im Wert von fast 22 Millionen Euro offiziell eröffnet.“

MIMIKAMA
Screenshot Facebook

Kostenüberblick

Der „WirWasser“-Jubiläumsbrunnen ist kein Fake und wurde zum Gedenken an das 150-jährige Bestehen des Wiener Wassers errichtet. – Siehe Google Maps.

Die finanziellen Aufwendungen für dieses Projekt inkludierten die Planung, Durchführung eines Wettbewerbs, Projektumsetzung, künstlerische Gestaltung, den Bau und die technische Ausrüstung. Die Gesamtkosten wurden mit etwa 1,8 Millionen Euro netto angegeben, eine Zahl, die von der Stadtverwaltung bereits im Juni kommuniziert wurde. Weitere Quellen sprechen von einem Gesamtaufwand von 2,1 Millionen Euro.

Diese Angaben stehen im starken Kontrast zu den online verbreiteten Falschinformationen über Baukosten von fast 22 Millionen Euro.

Öffentliche und politische Reaktionen

Nach der Eröffnung des Brunnens durch Bürgermeister Michael Ludwig und Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 24. Oktober 2023 entbrannten in der Bevölkerung und unter Politikern lebhafte Diskussionen. Herbert Kickl, der Vorsitzende der FPÖ, äußerte sich auf Facebook und bezeichnete das Projekt als „Luxus-Brunnen“. In sozialen Netzwerken wurde der Brunnen teilweise verspottet und in den Medien wurde die Frage aufgeworfen, ob es sich um den „hässlichsten Brunnen Österreichs“ handeln könnte. Die Kosten und die künstlerische Darstellung sind dabei die Hauptkritikpunkte.

Künstlerische Gestaltung und kulturelle Bedeutung

Die künstlerische Gestaltung des Brunnens steht im Zentrum der Kritik. Während die Stadt Wien seine kulturelle und historische Bedeutung als Feier des Wiener Wassers hervorhebt, hinterfragen Kritiker den ästhetischen Wert und die Notwendigkeit der Investition unter den gegebenen wirtschaftlichen Umständen. Obwohl der künstlerische Ausdruck subjektiv und vielschichtig ist, betont die Kritik die Diskrepanz zwischen den gestalterischen Entscheidungen und den Erwartungen der Öffentlichkeit.

Wirtschaftliche Erwägungen und Transparenz

Die wirtschaftlichen Bedenken bezüglich sind nicht zu übersehen. In einer Zeit, in der die Inflation steigt und viele Bürger wirtschaftlichen Druck verspüren, werden öffentliche Ausgaben besonders kritisch hinterfragt. Die Stadtverwaltung hat auf diese Bedenken reagiert, indem sie die Kosten offenlegte und den Mehrwert des Projekts für die Gemeinschaft betonte. Dennoch bleibt das Ausmaß der Investition in ein einzelnes städtebauliches Projekt ein Streitpunkt.

Fazit:

Die Investition in den „WirWasser“-Jubiläumsbrunnen in Wien wurde transparent kommuniziert und liegt bei 1,8 bis 2,1 Millionen Euro. Trotz der kritischen öffentlichen Wahrnehmung und der Debatte um die künstlerische Gestaltung des Brunnens, ist die finanzielle Belastung für das Projekt weitaus geringer als zunächst von einigen Quellen behauptet. Die Auseinandersetzung über das Bauwerk reflektiert die aktuelle Sensibilität gegenüber öffentlichen Ausgaben in wirtschaftlich angespannten Zeiten.

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