Ein Klassiker ist wieder unterwegs! Das Foto mit der Sozialamt Chemnitz Freikarte erzürnt wieder die Gemüter auf Social Media. Doch was ist dran?

Die folgende Geschichte dürfte bei Mimikama wohl niemals aus den Köpfen verschwinden, denn es handelt sich um eine Geschichte von der Freikarte „Sozialamt Chemnitz“, über die wir seit 2016 bereits regelmäßig berichten und die ursprünglich einen wichtigen Trick beinhaltete, der jedoch im Laufe der Jahre verloren gegangen ist.

Es geht hier um die Freikarte des Sozialamt Chemnitz, die von sich selbst behauptet, dass man mit ihr ein 200 € Guthaben für Mobiltelefone inklusive SIM-Karte hätte, und diese nur für Asylbewerber gültig sein. Also quasi der Beweis, dass alle Asylbewerber gratis Smartphones bekommen und immer die neusten Modelle bei sich haben.

Diese Freikarte ist jedoch ein Fake, das muss man ganz deutlich sagen. Warum das ein Fake ist, dazu gibt es eine längere Erklärung, in der man auf das ursprüngliche Posting schauen muss.

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Faktencheck Freikarte Sozialamt Chemnitz.

Blicken wir hierfür zurück in das Jahr 2016 Punkt an dieser Stelle ist das Foto mit der Freikarte Sozialamt Chemnitz zum ersten Mal aufgetaucht. Es hat damals viele Menschen erzürnt und wurde weitergeteilt als Beweis, dass nun tatsächlich der Staat Flüchtenden die Mobiltelefone finanziert.

Zu dem Foto gehörte ein kleiner Begleittext, der ist auch in sich hat. Angeblich wäre dies am 18. Februar 2016 in Chemnitz aufgenommen worden. Das Problem mit der aktuellen Version des Bildes und der ursprünglichen Version des Bildes liegt darin, dass einige Dinge gegenüber der ursprünglichen Version entfernt wurden.

Daher beziehen wir uns in diesem Faktencheck auf die Originalversion des Bildes aus dem Jahr 2016 und verweisen auf einen bereits bestehenden ausführlichen Faktencheck zu diesem Thema von uns HIER.

Was war denn nun dieser „Trick“?

Wie bereits schon angemerkt, wurde die ursprünglich Version des Bildes mit einem Trick verbreitet. Es handelte sich um einen sogenannten Honeypot. Der Veröffentlicher dieses Bildes hat darauf spekuliert, dass so viele Menschen wie möglich dieses Bild verteilen und sich tierisch darüber aufregen. Dieses Täuschungsmanöver war seinerzeit übrigens eine recht große Nummer und schaffte es in eine Vielzahl von Medien, was man auch heute noch nachlesen kann (vergleiche).

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Dieser Plan ist auch aufgegangen. Was er getan hat: Er hat darauf gewartet, dass weit über 10.000 Menschen das Foto geteilt haben. Und jetzt kommt der Trick zum Zuge, den man nur auf einem Privatprofil bei Facebook machen kann. Der Veröffentlicher dieses Fotos hat ganz einfach die Fotos ausgetauscht.

Er hat also auf Bearbeiten geklickt, ein neues Foto hochgeladen und am Ende das alte Foto einfach gelöscht. Somit haben alle Menschen, die vorher wutentbrannt das erste Foto mit der Sozialamt Chemnitz Freikarte verteilt haben, auf einmal ein ganz anderes Foto mit einer völlig anderen Aussage geteilt.

Freikarte Sozialamt Chemnitz
Freikarte Sozialamt Chemnitz

Dieser Trick funktioniert auch heute noch auf Facebook, man kann also jederzeit, sofern es sich um ein Privatprofil handelt, den bestehenden Beitrag editieren und neue Fotos hinzufügen sowie alte Fotos löschen.


Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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