Es gibt eine Theorie, die seit Jahrzehnten in bestimmten Kreisen diskutiert wird: die „Germanische Neue Medizin“ (GNM). Erfunden von Ryke Geerd Hamer, geht sie davon aus, dass Krankheiten, darunter auch Krebs, die Folge seelischer Konflikte sind. Doch hinter dieser scheinbar einfachen Erklärung verbirgt sich eine gefährliche Pseudowissenschaft, die bereits Menschenleben gekostet hat.

Was ist die Germanische Neue Medizin?

Die GNM tauchte zum ersten Mal in den 1980er Jahren auf, als ihr Gründer Hamer behauptete, dass emotionale Schocks Krankheiten wie Krebs verursachen. Diese Theorie fand viele Anhänger, obwohl es dafür keinerlei wissenschaftliche Belege gab. Hamer selbst verlor seine Approbation als Arzt und wurde mehrfach verurteilt, weil er Patienten ausschließlich nach den Prinzipien der GNM behandelte.

Risiken der GNM-Therapien

Die GNM ist nicht nur wissenschaftlich unbegründet, sondern auch gefährlich. Sie lehnt etablierte medizinische Behandlungen ab und setzt stattdessen auf die Lösung emotionaler Konflikte und in einigen Fällen auf das Hören spezieller Musik. Dieser Ansatz hat bei einigen Patienten dazu geführt, dass notwendige medizinische Behandlungen unterlassen wurden und in einigen Fällen sogar zum Tod geführt haben.

Wissenschaft widerlegt die GNM

Die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass Krebs durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht wird, darunter genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse und Lebensstilfaktoren. Der Zusammenhang zwischen psychischem Stress und Krebs ist komplex und nicht direkt kausal. Experten warnen davor, dass die Annahmen der GNM nicht nur unwissenschaftlich, sondern auch potenziell schädlich sind.

“Bei der sog. „Germanischen Neuen Medizin“ von Herrn Hamer handelt es sich um eine in der Biographie und Träumen von Herrn Hamer begründete Theorie ohne wissenschaftliche oder empirische Begründung. Nach heutigem Erkenntnisstand ist die zugrundliegende Grundhypothese widerlegt.
Das Vertrauen auf die Heilungskräfte der Germanischen Neuen Medizin® verhindert, dass Patienten eine für sie angemessene je nach Tumorsituation kurative oder palliative Therapie bekommen.
Für Patienten mit einer heilbaren Erkrankung wird damit die Chance auf Heilung vergeben.”
Stellungnahme der Deutschen Krebsgesellschaft

Psychische Gesundheit und Krebsrisiko

Es gibt keine direkten Beweise dafür, dass psychischer Stress unmittelbar Krebs verursacht. Es gibt zwar einen indirekten Zusammenhang, z.B. wenn stressbedingte Verhaltensänderungen wie erhöhter Tabak- und Alkoholkonsum das Krebsrisiko erhöhen, aber ein direkter kausaler Zusammenhang ist wissenschaftlich nicht bestätigt.

Fazit

Die „Germanische Neue Medizin“ ist ein Beispiel für eine gefährliche Pseudowissenschaft. Sie ignoriert die etablierte medizinische Forschung und stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Es ist wichtig, sich auf fundierte medizinische Erkenntnisse und Behandlungen zu verlassen und pseudowissenschaftliche Theorien kritisch zu hinterfragen.

Abschließend möchten wir Sie ermutigen, sich weiterhin für fundierte Informationen einzusetzen. Abonnieren Sie den Mimikama-Newsletter und nutzen Sie unser medienpädagogisches Angebot, um sich gegen Desinformation und pseudowissenschaftliche Theorien zu wappnen.

Quelle: br.de

Lesen Sie auch:


Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)