Kettenbrief-Wahnsinn auf Facebook

Seit Jahren kursieren sie immer wieder in den sozialen Netzwerken, und jetzt tauchen sie erneut auf: die berüchtigten Kettenbriefe, die Nutzer mit alarmierenden Behauptungen in Unruhe versetzen.

Autor: Sonja Bart

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Stellen Sie sich vor, Sie scrollen durch Facebook und stoßen auf eine Nachricht, die behauptet, Facebook würde ab Montag Nutzungsgebühren einführen. Ihre erste Reaktion? Vielleicht ist es Skepsis, vielleicht aber auch die Sorge, ob an der Geschichte etwas dran ist. In diesem Artikel nehmen wir vier solcher Kettenbriefe, die sich derzeit auf Facebook und anderen sozialen Netzwerken verbreiten, obwohl diese seit Jahren bereits die Runde machen genauer unter die Lupe.

Der Mythos der Nutzungsgebühren

Screenshot Kettenbrief "ich deaktiviere mich"
Screenshot Kettenbrief „ich deaktiviere mich“

Der erste Kettenbrief behauptet, Facebook würde ab Montag Gebühren für die Nutzung des Netzwerks erheben. Dieses Gerücht ist nicht neu und taucht immer wieder in verschiedenen Formen auf. Doch was steckt wirklich dahinter? Zum Faktencheck

Die neue „blaue“ Regel bei Facebook?

Screenshot des immer wieder auf Facebook umgehenden Kettenbriefs "neue Facebook Regel"
Screenshot des immer wieder auf Facebook umgehenden Kettenbriefs „neue Facebook Regel“

Ein weiterer viraler Kettenbrief warnt vor einer angeblich neuen Regel, die es Facebook erlaubt, Nutzerfotos zu verwenden. Besonders interessant ist dabei die Behauptung, dass Profilbilder blau werden, um die Zustimmung zu signalisieren. Aber entspricht das der Wahrheit? Zum Faktencheck

Kur-Genehmigungen und soziale Ungerechtigkeit?

Screenshot des Postings bezüglich angeblicher Kuren
Screenshot des Postings bezüglich angeblicher Kuren

Ein dritter Kettenbrief sorgt derzeit für Aufsehen. Er behauptet, in Österreich würde einer muslimischen Frau eine Kur genehmigt und ihr Ehemann dürfe automatisch mit. Eine Geschichte, die schnell emotionale Reaktionen hervorrufen kann. Aber stimmt sie auch? Zum Faktencheck

Sozialleistungen im Fokus

Screenshot Kettenbrief 850 € Sozialleistung
Screenshot Kettenbrief 850 € Sozialleistung

Der vierte und letzte Kettenbrief, den wir betrachten, dreht sich um Sozialleistungen für einen vorbestraften Afghanen. Mit solchen Nachrichten werden oft politische Debatten und Emotionen geschürt. Aber wie viel Wahrheit steckt in dieser Behauptung? Zum Faktencheck

Warum verbreitet sich solch ein Kettenbrief?

Diese Kettenbriefe haben eines gemeinsam: Sie spielen mit den Ängsten und Sorgen der Menschen. Sie nutzen Unwissenheit und schnelle Reaktionen aus und werden oft unreflektiert geteilt. Warum das so ist und wie man solchen Fehlinformationen auf den Grund gehen kann, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Das unbedachte Teilen von Kettenbriefen, wie den zuvor beschriebenen, kann verschiedene negative Konsequenzen haben, sowohl für den Einzelnen als auch für das größere soziale Netzwerk:

  1. Verbreitung von Fehlinformationen: Einer der gravierendsten Effekte ist die Verbreitung von Fehlinformationen. Wenn diese Kettenbriefe von einer Person zur nächsten weitergegeben werden, verbreiten sich unrichtige oder irreführende Informationen schnell und können zu allgemeiner Verwirrung und Fehlinformationen führen.
  2. Schädigung der eigenen Glaubwürdigkeit: Individuen, die regelmäßig nicht verifizierte oder falsche Informationen teilen, können ihre Glaubwürdigkeit bei Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen schädigen. Dies kann das Vertrauen in ihre zukünftigen Beiträge untergraben.
  3. Verstärkung von Ängsten und Misstrauen: Diese Art von Kettenbriefen spielt oft mit Ängsten und Sorgen der Menschen. Wenn solche Nachrichten geteilt werden, tragen sie dazu bei, ein Klima des Misstrauens und der Angst zu schaffen oder zu verstärken, besonders in Bezug auf Datenschutz und persönliche Sicherheit.
  4. Rechtliche und Datenschutz-Bedenken: Obwohl das Teilen solcher Nachrichten keinen rechtlichen Schutz bietet, glauben viele Menschen fälschlicherweise, dass sie dadurch ihre Rechte sichern. Dieses Missverständnis kann zu einer falschen Sicherheit bezüglich des Datenschutzes führen.
  5. Störung der Nutzererfahrung: In sozialen Netzwerken als Spam wahrgenommene Kettenbriefe können das Benutzererlebnis stören und zu Frustration führen. Dies kann auch dazu führen, dass wichtige oder sinnvolle Inhalte in der Flut von Spam-Nachrichten untergehen.
  6. Mögliche Maßnahmen seitens der Plattformen: Soziale Netzwerke wie Facebook haben Richtlinien gegen Spam und Fehlinformationen. Das wiederholte Teilen solcher Inhalte kann zur Entfernung der Posts oder sogar zur Einschränkung oder Sperrung des Nutzerkontos führen.

Um diesen Risiken zu begegnen, ist es wichtig, dass Nutzer skeptisch bleiben, Informationen überprüfen und sich auf vertrauenswürdige Quellen verlassen, bevor sie Inhalte teilen.

Fazit: Bleiben Sie kritisch und informiert

Unser Fazit ist klar: Hinterfragen Sie Informationen, die Sie in sozialen Netzwerken finden. Teilen Sie keine Falschinformationen und nutzen Sie vertrauenswürdige Quellen, um sich zu informieren. Das Teilen solcher Kettenbriefe hat keinen rechtlichen Schutz zur Folge und kann sogar das Gegenteil bewirken.

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